Handball Zelenovic kann wieder lächeln
Nemanja Zelenovic vom SC Magdeburg will trotz Nasenfraktur beim Final Four im EHF-Cup in Göppingen auflaufen.
Magdeburg l Wer am Montagmittag im Magdeburger Stadtverkehr einen jungen Mann mit breitem Lächeln am Steuer eines roten Pkw mit SCM-Emblem auf der Motorhaube gesehen hat, war tatsächlich überrascht, Nemanja Zelenovic zu erkennen. Denn keine 15 Stunden vorher war Zelenovic noch das personifizierte Leid unter der jubelnden Menge in der Getec-Arena.
Doch vergessen waren plötzlich die bemitleidenswerten Bilder vom 27-Jährigen, nachdem er im Spiel des Magdeburger Handball-Bundesligisten gegen den HSC Coburg (30:23) kurz vor Schluss von Romas Kirveliavicius einen Schlag auf die Nase bekommen hatte. Nicht wenige hatten dies als Rote Karte empfunden, der Österreicher erhielt eine Zeitstrafe.
Vergessen waren zudem seine Flüche, die Zelenovic in serbischer Amtssprache auf dem Weg zur Kabine herausbrüllte und dann noch gegen die Tür trat. „Die Aktion war unnötig. Aber ich weiß, dass es auch unabsichtlich war“, stellte er danach zum Foulspiel klar. Auch sein Trainer Bennet Wiegert erklärte: „Ich möchte dem Coburger keine Absicht unterstellen.“ Aber beide wussten natürlich auch: „Die Nase ist gebrochen.“ Immerhin ereilte Zelenovic dieses Schicksal schon das sechste Mal.
Und nichts anderes bestätigten die Untersuchungen am Montag in der Magdeburger Uniklinik. Trotzdem hatte der Linkshänder gute Gründe, lächelnd seinen Wagen zu lenken. „Ich bekomme Luft, das ist ganz wichtig. Ich bin bereit, am Wochenende zu spielen.“ In Göppingen geht es immerhin um den EHF-Cup, zum vierten Mal nach 1999, 2001 und 2007 kann ein grün-rotes Team die Trophäe an die Elbe holen. Erst geht es im Halbfinale am Sonnabend (15 Uhr) gegen den Gastgeber Frisch Auf und bei einem Erfolg am Sonntag im Endspiel (voraussichtlich 17 Uhr) gegen den Gewinner der Partie zwischen Füchse Berlin und St. Raphael var Handball. Die SCM-Spiele werden im MDR übertragen.
Doch der Einsatz des Rückraumrechten wird natürlich nicht ohne Rücksprache mit den Ärzten erfolgen. „Ich möchte nicht nur, dass er zwei Spiele am Wochenende, sondern länger einsetzbar ist“, erklärte Wiegert. Nach dem Final Four warten noch fünf Bundesliga-Spieltage auf den SCM.
