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SC Magdeburg Zu viele Fehlwürfe

Für das Spiel gegen die Füchse Berlin hoffen die Bundesliga-Handballer vom SCM auf Jure Natek und eine bessere Chancenverwertung.

Von Daniel Hübner 05.10.2015, 01:01

Wetzlar | Sein rechter Fuß streikt bereits seit Donnerstagmorgen. Deshalb hat sich Jure Natek in medizinische Behandlung begeben. Eine muskuläre Verletzung ist diagnostiziert worden. „Wir sind frohen Mutes, dass er bis zum Spiel gegen die Füchse wieder fit wird“, sagte Steffen Stiebler, der Sportchef des SCM, am Sonntag.
Ohne Natek und den langzeitverletzten Andreas Rojewski (Knie) wäre der junge Alexander Saul auf Rückraum rechts die alleinige Option am kommenden Freitag ab 19.45 Uhr in der Getec-Arena. Es gibt dafür gerade keinen Plan B. Aber womöglich könnte es ja reichen, wenn schon Plan A aufgeht. Für diesen steht in dieser Woche „eine harte und intensive Arbeit“ im Training an, sagte Trainer Geir Sveinsson – zum Beispiel ein intensives Wurftraining. „Wir müssen unsere Schwächen bei der Chancenverwertung abstellen“, bestätigte Stiebler.
Diese Schwäche wurde dem SCM am vergangenen Freitag bei der 23:27 (9:11)-Niederlage in Wetzlar aufgezeigt. Vor allem in den torlosen zehn Minuten vom 4:6 (13.) zum 8:7 (23.) und in der Schlussphase vor und nach dem 24:23 (58.), als fast jeder Fehlwurf zur leichten Konterbeute der HSG wurde. Statistisch las sich das zum Beispiel so: Robert Weber kam auf eine Quote von 60 Prozent, Michael Damgaard kam auf eine Quote von nur 47 Prozent, obwohl der 25-jährige Däne noch der beste Werfer mit sieben Treffern war. Und die gesamte Mannschaft kam über 56,1 Prozent nicht hinaus – nicht zuletzt, weil Andreas Wolff im HSG-Gehäuse mit 13 Paraden einen großen Tag erwischt hatte. „Wetzlar war nicht die bessere Mannschaft, aber wir haben zu viel verschossen in der Schlussphase, deshalb haben wir keine Punkte mitgenommen. Und deshalb bin ich enttäuscht“, betonte Coach Sveinsson.
Dass der SCM überhaupt bis zwei Minuten vor der Schlusssirene alle Möglichkeiten hatte, lag einmal mehr an der Abwehr, von der selbst HSG-Trainer Kai Wandschneider beeindruckt war. „Ich habe eine Defensive gesehen, die am stärksten auf uns eingestellt war“, erklärte der 55-Jährige, der ansonsten nach der Partie vorrangig den Bundesliga-Startrekord seines Teams mit 11:5 Punkten verbal zelebrierte. Aber die Abwehr und die insgesamt zehn Paraden der Torhüter Dario Quenstedt und Jannick Green reichten nicht, um aus der Rittal Arena Zähler mitzunehmen, weil es kaum gelang, aus dieser Stärke die einfachen Tore zu produzieren.
Zudem verdeutlichen 23 Treffer bei 41 Würfen und in 52 Angriffen ein weiteres Manko: die technischen Fehler. Die verhinderten vor allem vor dem Wechsel mehr Treffer als jene schwachen neun. Was wiederum zeigt: Zwei Magdeburger haben noch zu selten einen Gedanken. „Wir müssen alle Defizite analysieren“, so Sveinsson, „und nach Lösungen suchen, um es besser zu machen.“
Dazu zählt nicht zuletzt das Kreisspiel. „Das gehört zu den Punkten, in denen wir uns steigern müssen. Ich wäre zufrieden, wenn wir fünf bis sechs Tore pro Spiel von dieser Position erzielen können“, blickte Sveinsson auf die Bilanz von insgesamt 20 Saisontreffern in acht Partien für Jacob Bagersted und Zeljko Musa. „Wir wollen von jeder Position gefährlich sein.“
Die nächste Gefahr droht am Freitag von den Füchsen, die sich mit einem 37:27 am Sonntag gegen den TBV Lemgo auf den dritten Tabellenplatz vorgeschoben haben. 6350 Fans haben bereits ein Ticket gekauft. Und es ist die „positive Energie“ in der Getec-Arena, die Sveinsson nicht zuletzt beim jüngsten Heimauftritt gegen den HSV Hamburg (32:28) verspürt hat und auf die er auch gegen Berlin hofft. Allerdings ist die Quelle dieser Energie letztlich immer das Spiel seiner Mannschaft.
HSG Wetzlar: Wolff/Weber – Prieto, Lipovina, Ferraz 9, S. Weber 1, Laudt 2, Holst 3/1, Fäth 4, Bliznac 1, Joli 3/2, Klesniks 1, Kohlbacher 2, Mirkulovski 1
SC Magdeburg: Quenstedt/Green – Musa, van Olphen 1, Natek 1, Bagersted 2, Haaß, Bezjak 4, R. Weber 3/2, Saul 1, Sohmann 1, Damgaard 7, Musche 1, Lemke 2
Schiedsrichter: Immel/Klein. Zuschauer: 4223. Siebenmeter: Wetzlar 4/3 – SCM 3/2. Zeitstrafen: Wetzlar 2/SCM 3