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Fußball-Landesliga Nord: Schönebecker SC – Blau-Weiß Gerwisch 4:2 (1:0) / Schönfeld und Schalla treffen in der Endphase Bolzes Kontertor ist der Knackpunkt im Spiel

31.05.2010, 05:18

Schönebeck (fna/hla). Manchmal gibt es im Fußball nur eine oder zwei Szenen, die ein Spiel entscheiden, die den Ausschlag für Sieg oder Niederlage geben. So auch am Sonnabend in der Landesliga zwischen dem Schönebecker SC und Blau-Weiß Gerwisch, obwohl die Partie mit 4:2 (1:0) ein deutliches Ergebnis gefunden hatte.

Szene Nummer eins war der Treffer zum 1:0 durch Danny Rothe, der eine weite Flanke von Enrico Klüter per Kopfball in die lange Ecke versenkte (43.). "Der hat auch noch genau gepasst", ärgerte sich Gerwischs Dennis Schönfeld kurz vor dem Wiederanpfiff noch immer. In einer ersten Halbzeit, als sich beide Mannschaften praktisch neutralisierten und sich das Geschehen "hauptsächlich zwischen den Strafräumen abgespielt hat", sagte Blau-Weiß Coach Rolf Döbbelin, ist der Gegentreffer kurz vor der Pause schlecht für die Psyche. "Bei dem Tor hat die Zuordnung nicht gestimmt." Chancen hatte Gerwisch bis dahin nämlich kaum zugelassen. "Wir wollten unbedingt die Null halten." Lediglich Schönebecks Marcus Bolze hätte schon früher mit einem Kopfball die Führung erzielen können (28.).

Für den SSC war diese Führung Balsam für die Seele. Der Druck war dem Team anzumerken. Enrico Klüter durfte sich des Öfteren Aufmunterungsversuche seiner Mitspieler anhören, obwohl eine Flanke lediglich ein paar Zentimeter zu weit flog oder das Abspiel etwas zu spät kam. Gegen die gut aufgestellten und läuferisch starken Gäste, die eine Vielzahl an Zweikämpfen gewannen und von Missverständnissen des SSC profitierten, tat sich der Gastgeber schwer. "Gerwisch hat defensiv gut gearbeitet", erkannte dann auch Christian Kehr, der Coach der Schönebecker, an.

Die zweite entscheidende Szene war der Zweikampf, der dem 2:0 durch Bolze vorausging (68.). Gerwischs Jens Schacker wollte den Ball abschirmen, doch Bolze spitzelte das Leder weg und überlief Schacker, der daraufhin zu Boden ging. "Ein klares Foul", schätzte Döbbelin ein. Das sah Kehr etwas anders. "Jens Schacker hat einfach nicht mit der Schnelligkeit von Marcus gerechnet. Das war ein normaler Zweikampf." Bolze setzte sich also durch und verwandelte den Konter sicher. "Das war der Knackpunkt", sagte Döbbelin. Gerwisch war wohl noch zu sehr mit der Entscheidung des Schiedsrichters beschäftigt, denn Tobias Buchholz, der seinen Vertrag verlängert hat, marschierte nach einem Ballgewinn nur eine Minute später vom eigenen Strafraum ohne echte Gegenwehr über den gesamten Platz und schoss seine Farben mit 3:0 in Front (69.). Gerwischs Keeper Sascha Krüger war zwar noch dran, doch der Ball rollte dank des Effets über die Linie.

Die Erleichterung bei den Gastgebern war spürbar, der Ball lief viel besser, und sie erarbeiteten sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Bei einem weiteren Konter erzielte Bolze nach einer Flanke von Stephan Schulz das 4:0 (76.). "Marcus hat seine starke Leistung damit gekrönt", schätzte Kehr ein. Und Gerwisch wurde nun offensiver.

Über den schnellen Mathias Herms, der sowohl in der Defensive dem Gegner den Ball abgelaufen als auch in der Offensive Chancen vorbereitet hat, kam Gerwisch gefährlich vor den Kasten von SSC-Keeper Christoph Breitmeier. Seine Mitspieler wurden in den letzten Minuten "etwas zu lässig", hatte Kehr beobachtet. So traf Schönfeld per Strafstoß (78.). Wenig später nutzte das Team einen Konter, als die Gastgeber zu weit aufgerückt waren und Rothe die Flanke von Klüter verpasste. Krüger leitete das Umkehrspiel schnell ein und Danny Schalla spielte den zu früh herausgeeilten Breitmeier zum 4:2-Endstand aus (85.).

"Wir haben zu wenig Entlastung für die Abwehr geschaffen", schätzte Döbbelin ein. "Aber die Mannschaft hat sich nicht hängen lassen", war ihm positiv aufgefallen. Schönebeck bleibt durch den Sieg auf dem ersten Platz. Nach Staßfurt, das Salzwedel mit 2:0 bezwungen hat, schaut an der Elbe keiner. "Wir müssen unsere Spiele ziehen", sagt Kehr selbstbewusst. Das Team ist am Mittwoch erneut gefordert, dann geht es zum SSV Gardelegen.

Schönebeck: Breitmeier – Brehmer (73. Ritzmann), Irmscher (35. Adrian), Oelschläger, Rothe, Klüter, Lindner, Bolze (76. Schliemann), Schulze, Schulz, Buchholz

Gerwisch: Krüger – Schalla, Schönfeld, Zimmer (46. Schacker), Hoppe, Träbert, Herms (85. Tietz), Gädke, Baumgartl, Sauer, Raugust (80. Schäfer)