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Tischtennis Ganz ohne Druck geht es nicht

Für den DJK TTV Biederitz entscheidet sich die Zukunft in der Oberliga. Zur Relegation empfängt das Team Dessau und die Leutzscher Füchse.

Von Björn Richter 06.05.2017, 01:01

Biederitz l Gehen wir einfach davon aus, dass Justin Huszti mit zunehmender Lebenserfahrung auch zur Gelassenheit findet. Aktuell nämlich macht sich der 18-Jährige „selbst noch zu viel Druck“, wie sein Mitspieler und Teamkapitän der Biederitzer Oberliga-Tischtennisspieler, Mathias Dietrich, sagt. Zugleich erklärt er ebenfalls mit Blick auf die Nummer sechs in Reihen des DJK TTV: „Justin trainiert sehr viel und erwartet daher im Wettkampf auch umso mehr von sich.“ Am Sonnabend allerdings wird vom gesamten Team nicht weniger als sein bestes Tischtennis erwartet. Was auch bedeutet, dass gewaltiger Druck auf dem Sextett von der Ehle lastet. Beim Relegationsturnier in eigener Halle entscheidet sich, ob Biederitz der Tischtennis-Eliteklasse Mitteldeutschlands erhalten bleibt.

Ursprünglich wollte der Verein das Austragungsrecht, das dem Achten der Oberliga-Staffel Mitte zusteht, abgeben, da in der Biederitzer Ehlehalle am Wochenende auch der Verbandspokal der Schüler und Jugend ausgetragen wird. Neben dem Heimvorteil hätte der DJK TTV damit der Konkurrenz im Kampf um den Oberliga-Startplatz aber auch die Wahl des Materials überlassen. „Anderswo wäre mit Zelluloidbällen gespielt worden, was ja bis ins kommende Jahr weiterhin zulässig ist. Wir hingegen spielen schon die gesamte Saison mit Plastikbällen“, erklärt Dietrich. Taktieren gehört eben auch zum Geschäft.

So geht es dann zum Auftakt um 10 Uhr in der kleineren Trainingshalle gegen den SV Turbo 90 Dessau. Die Muldestädter um den früheren Landes-Champion Sven Köhler empfehlen sich als Vizemeister der Verbandsliga Sachsen-Anhalt, dürften aber von allen drei Teams die wenigsten Aussichten auf den Sprung in die Oberliga besitzen.

Eine wirklich schlagkräftige Gegnerschaft und nebenbei alte Bekannte erwarten die Biederitzer dann um 18 Uhr mit den Leutzscher Füchsen, die sich zuvor um 14 Uhr mit Dessau messen. Nach einem Jahr in der Sachsenliga sind die Leipziger mit Platz zwei zwar am großen Ziel, dem direkten Wiederaufstieg, vorbei geschrammt, sind aber gewillt, den Umweg über die Relegation zu meistern. Husztis Ex-Verein, für den der Youngster bis zum Frühjahr 2016 aktiv war, „kennen wir alle noch ganz gut. Hinter der starken Nummer eins liegen wir an den Positionen zwei bis sechs aber vorn. Im unteren Paarkreuz ist es vielleicht etwas ausgeglichener“, so der DJK-Spielführer.

Mit dem Gedanken an ein mögliches Scheitern hat sich in den vergangenen Tagen ohnehin niemand beim DJK TTV beschäftigt. „Der Elan ist riesengroß, noch dazu spielen wir vor heimischer Kulisse.“ Mit Dietrich, Huszti, Marcel Börner und Eric Osbar kamen dann auch zwei Drittel des Teams am Freitagabend noch einmal zu einer gemeinsamen Trainingseinheit zusammen, in den Wochen zuvor wurde sich individuell gewissenhaft auf die beiden wichtigsten Saisonspiele vorbereitet.

Mit diesen hat die Mannschaft dann auch die Chance, eine insgesamt holprige Spielzeit positiv zu beschließen. „Wir sind alle heiß auf diesen Tag“, lässt Dietrich verlauten. Vorerst braucht es also eine Portion (positiven) Druck. Um die Gelassenheit zu schulen, bleibt schließlich in der Sommerpause noch genügend Zeit.