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Radsport Hannah Steffen in Leipzig disqualifiziert / Sarah Beudt landet auf starkem Platz drei Bitteres Aus an der Startlinie

12.08.2014, 01:21

Leipzig/Genthin (rew/bjr) l Keine Frage, ihren Auftritt beim Radrennen an der Alten Messe in Leipzig hatte sich Hannah Steffen vom Genthiner RC 66 gänzlich anders vorgestellt. Die Nachwuchshoffnung der U 17 weiblich wurde am Sonntag schon im Startbereich disqualifiziert. Nicht unerwähnt bleiben sollte allerdings der dritte Platz, den Vereinskollegin und Juniorenfahrerin Sarah Beudt aus der Messestadt mitnahm.

Doch was war mit Hannah passiert? Sie stolperte letztlich über eine kleinliche Auslegung der Wettkampfbestimmungen durch den zuständigen Wettkampfrichter. Da die Genthinerin ein "gemischtes" Rennen bestritt, als U 17-Fahrerin beim jüngeren männlichen Jahrgang U 15 an den Start ging, bedienten sich die GRC-Übungsleiter eines kleinen technischen Kniffs. Allgemein üblich ist es, zum Zweck der Chancengleichheit die beiden kleinen Ritzel am Hinterrad zu sperren. Dem älteren Jahrgang sollen somit die natürlichen Vorteile genommen und über die eingeschränkte Übersetzung die Voraussetzungen aller Teilnehmer angeglichen werden. Eine andere Möglichkeit, als das Sperren wäre ein kompletter Umbau von vorderem Kettenblatt und dem Zahnkranzpaket am Hinterrad. Aus Gründen, die auf der Hand liegen, entschieden sich die Verantwortlichen des GRC 66 für die ökonomischere Variante. Diese wurde allerdings nicht vom Wettkampfgericht akzeptiert und Hannah quasi an der Startlinie stehend vom Wettkampf ausgeschlossen. Zum Ausgleich legte sie auf der Heimfahrt die letzten 50 Kilometer der Strecke hinter dem Teamfahrzeug auf dem Rad zurück, um trainingsmethodisch im Soll zu bleiben.

Für die positive Nachricht aus Genthiner Sicht sorgte derweil Sarah mit Platz drei. Gemeinsam in einem Rennen mit der männlichen U 17 sowie den Elite-Frauen startend, hatte sie gewiss kein leichtes Los gezogen. Die deutschlandweit tonangebenden Fahrer der U 17 männlich aus Cottbus und vom thüringischen Verband begannen vom Start weg Druck aufzubauen. Jegliche Versuche, taktisch zu fahren, wurden somit unterbunden. Umso höher war letztlich Sarahs Platz auf dem Podest zu werten - zumindest aus ihrer Sicht verlief der Renntag also nach Wunsch.