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Handball, Sachsen-Anhalt-Liga SV Eintracht Gommern schlägt HV Wernigerode mit 32:30 (17:11) Da staunt selbst der Gegner

Von Anne Hofmann 20.10.2014, 03:15

Die Handballer des SV Eintracht Gommern feierten am Sonnabend ihren ersten Auswärtssieg in der Sachsen-Anhalt-Liga. Mit einem 32:30 (17:11)-Erfolg im Gepäck kehrte die Sieben von Trainer Dirk Heinrichs vom Spiel gegen den HV Wernigerode zurück.

Wernigerode/Gommern l "Auswärtssieg, Auswärtssieg, hey, hey...", so oder so ähnlich könnten die Gommeraner ihren ersten Sieg auf fremdem Parkett nach dem Aufstieg in die höchste Spielklasse des Landes im Bus gefeiert haben. Die Rückfahrt sei jedenfalls "sehr, sehr lustig und entspannt" verlaufen, wusste SVE-Trainer Heinrichs einen Tag danach zu berichten.

Grund zu feiern hatten die Ehlestädter allemal. Mit ihrer bis dahin besten Saisonleistung und einem sehr großen Leistungsschritt zwischen der Heimniederlage aus der Vorwoche gegen den BSV Magdeburg und dem Gastspiel im Harz, wussten die Gelb-Blauen zu beeindrucken. Dirk Heinrichs hatte mit seinen Spielern unter der Woche an einer sehr ungewöhnlichen Lösung für die zuletzt aufgetretene Abschlussschwäche gefeilt. Die Maßnahme, wie die Gäste-Sieben zudem das krankheitsbedingte Fehlen von Rückraumspieler Gordon Kaffenberger kompensierte, versetzte nicht nur die Zuschauer in erst ungläubiges, später andächtiges Staunen. Im Angriff wich der Torhüter einem siebten Feldspieler, sodass die Eintracht mit zwei Kreisspielern und fünf Angreifern im Rückraum agieren konnte. Die Gastgeber hatten mit dieser Offensiv-Variante so ihre liebe Mühe. Da die Eintracht auch in der Abwehr mit großer Flexibilität zu überzeugen wusste und den besten Werfer der Hausherren, Gordon Müller, mit einer Manndeckung aus dem Spiel nahm, erspielten sich die Gäste bis zur Pausensirene eine Sechs-Tore-Führung.

Auch im weiteren Spielverlauf blieben die Gelb-Blauen das bestimmende Team, variierten in der Abwehr zwischen einer aggressiven 4-2 und einer geschlossenen 6-0-Deckungsvariante und blieben auch im Angriff nur schwer ausrechenbar. Das Training der vergangenen Woche hatte sich sichtlich ausgezahlt. "Die Jungs haben das sehr diszipliniert umgesetzt. Wenn wir diese Leistung immer abrufen, könnten wir jede Mannschaft in der Liga schlagen", so Heinrichs zufrieden.

Bis zur 50. Minute hielten die Gäste ihren sechs-Tore-Vorsprung. Danach ließ die Konzentration beim SVE nach und Wernigerode nutzte diese Phase, um das Ergebnis etwas versöhnlicher zu gestalten. "Wir haben uns dann dem HVW angepasst, das ist etwas ärgerlich, weil es dadurch noch einmal knapp wurde. Zweifel am Sieg hatte ich allerdings nicht."

Die Tatsache, dass nach dem Spiel nicht nur die eigenen Fans, sondern auch die Wernigeröder Anhänger den Ehlestädtern applaudierten und auch die Kontrahenten lobende Worte für die Eintracht-Leistung fanden, spricht wohl Bände.

"Das waren zwei wichtige Punkte, die wir uns aber auch hart erkämpft haben. Die kommende Woche wird mit den Spielen gegen Kühnau und Wittenberg aber noch einmal richtig hart", blickte Heinrichs bereits auf die zwei bevorstehenden Partien innerhalb der nächsten sechs Tage voraus.

SV Eintracht Gommern: Hartung, Salm - Eckhardt (5), Koch, D. Einwiller (6), Schröder, Schäde, Böttcher (4), Kaese (8), Herrmann (4), Schmidt (2), Bomke (1), Lindner (2)

Siebenmeter: HV Wernigerode 7/6 - Gommern 6/6. Zeitstrafen: HV Wernigerode 3 - Gommern 7