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Handball, 1. Nordliga Fortschritt müht sich in Haldensleben zu 26:23 (12:13) und klettert an die Tabellenspitze Fünf starke Minuten genügen

25.03.2015, 01:25

Mit einem 26:23 (12:13)-Auswärtserfolg beim HSV Haldensleben II haben die Handballer der SG Fortschritt Burg erneut die Tabellenspitze in der 1. Nordliga übernommen. Bis dahin war es aber ein hartes Stück Arbeit, bei dem sich die Gäste teilweise nicht mit Ruhm bekleckerten.

Haldensleben/Burg (rte/bjr) l Zeitweise konnte man sich eines Eindrucks nicht erwehren: dass die Haldensleber weder konnten, noch die Burger wollten. Immerhin stimmten auf Fortschritt-Seiten Einstellung und Kampfgeist. "In den letzten fünf Minuten haben wir cleverer und routinierter gespielt als die jungen Haldensleber und so die Partie für uns entschieden", zeigte sich der Burger Trainer Hendrik Kurth nach dem Spiel erleichtert.

Dass in der Ohrelandhalle in Haldensleben der Vierte gegen den Zweiten antrat, merkten die Zuschauer nur selten. Zu niveauarm gestaltete sich die Partie. Obwohl den Akteuren anfangs das Torewerfen noch leicht fiel, verstrickten sich die Spieler nach und nach in technischen Fehlern und Ungenauigkeiten im Abschluss. Einzig die Torhüter auf beiden Seiten konnten sich häufig auszeichnen. Bis zum 5:5 hatte die SG leichte Vorteile, obwohl die Abwehr nicht gewohnt stabil stand. Lücken durch individuelle Fehler ermöglichten Haldensleben einfache Treffer im Positionsangriff. Erst nach einer Auszeit von Kurth in der 20. Minute nahmen seine Schützlinge ihr gewohnt schnelles Spiel auf. Nun kamen die Ihlestädter vermehrt über erste und zweite Welle zum Erfolg. Folge war eine 12:9-Führung.

Doch was dann geschah, ließ viel die Augen reiben. Einfache Bälle wurden "verschenkt", Konter kamen nicht an und schlechtes Überzahlspiel, das sich wie ein roter Faden durch den gesamten Nachmittag zog, ermöglichten den Gastgebern, das Spiel vor der Halbzeit zu drehen. so ging es mit einem 12:13-Rückstand aus Gästesicht in die Kabine.

Kurth mahnte, konzentrierter und abgezockter zu spielen. Diese Devise ging anfangs nicht auf. Das Spiel wogte nach Wiederbeginn hin und her. Das spielerische Elemente ging immer weiter verloren. Beide Seiten kamen meist nur durch Einzelaktionen zu Torerfolgen. Doch die SG zeigten den größeren Siegeswillen in einer trotzdem spannenden Partie.

Wieder fruchtete eine Burger Auszeit in der 50. Minute. Die Gäste gingen angeführt von ihrem Kapitän Mathias Lange mit 22:21 in Front. Jeder Fehler konnte nun Zünglein an der Waage sein. Dabei zeigten die jungen Haldensleber Nerven, verloren einfache Bälle, die Burg clever ausnutzte und auf die Vorentscheidung drängte. Spätestens beim 25:23 bogen die Gäste endgültig auf die Siegerstraße ein.

Die letzte Minute war von viel Emotion und Frust geprägt. Die Gastgeber kassierten noch eine Rote Karte und eine ebenfalls rotwürdige Zeitstrafe. Nach dem letzten Treffer zum 26:23-Endstand war die Freude groß, auch so ein Spiel gewinnen zu können. "Der Erfolg war hart erkämpft, aber ich glaube, am Ende waren wir der verdiente Sieger", so Kurth über die genommene Auswärtshürde. Bedingt durch den Erfolg und das spielfreie Wochenende können die Burger mindestens eine Woche lang wieder die Tabelle von der Spitze aus betrachten.

Burg: Bünger, Wegner - Katillus (1), Herrmann (6), Barkholz (3), Sommerfeld (2), Wöhe (3), Scholz (2), Wichmann (1), Lange (8/4), Winkler, Wucherpfennig

Siebenmeter: HSV II 3/2 - Burg 6/4; Zeitstrafen: HSV II 7 - Fortschritt 1; Rot: Fabian Damerau (60., Foulspiel) -Haldensleben