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Zuerst Licht, dann Schatten

Von Florian Bortfeldt 15.07.2015, 08:34

Die zurückliegende Saison gehörte aus Sicht des FC Einheit nicht zu den besten. Darum gilt: schnell abhaken und neu ordnen.

Wernigerode l Die Serie 2014/15 wurde von einem Team dominiert, darum soll der Fokus zuerst dem Staffelsieger gehören. Zu gut war die Leistung des Burger BC 08, entsprechend muss sie erwähnt werden.

Mit 15 Zählern Vorsprung auf den Zweitplatzierten VfB Germania II sicherte sich das Team von Trainer Thomas Sauer den Staffelsieg und den Verbandsliga-Aufstieg. Das Team marschierte souverän zum Titel, knackte in den 30 Saisonspielen so ziemlich jeden ligaweiten Rekord und holte im Saisonschnitt mehr als 2,6 Punkte pro Spiel. Der BBC setzte eine Duftmarke nach der anderen: zehn Siege zum Start, nur ein Unentschieden bis zum Jahreswechsel, die beste Abwehr der Liga. Auch im neuen Kalenderjahr änderte sich augenscheinlich wenig - außer, dass die Zahlen immer eindrucksvoller wurden, wenngleich die Siege nun nicht mehr so deutlich ausfielen. Alle Gegner hatten sich inzwischen viel besser auf die 08-er eingestellt. Der Spitzenreiter offenbarte Angriffsfläche. Am Ende lief aus Burger Sicht alles optimal: "Wir sind Staffelsieger, fairste Mannschaft und haben die meisten Zuschauer angezogen. Das ist ein riesen Erfolg, den wir uns erarbeitet haben", blickte BBC-Sportvorstand Detlef Zimmer zurück.

Aus Sicht des FC Einheit Wernigerode war es eine Saison zum Abhaken. Der neunte Platz war zwar letztlich versöhnlich, täuscht aber über das insgesamt schwache Jahr in der Landesliga Nord hinweg.

Die Hasseröder waren mit höheren Ambitionen gestartet, man wollte zumindest im oberen Drittel kräftig mitmischen, den guten Tabellenplatz der Vorsaison bestätigen.

Anfangs sah es auch sehr gut aus, denn das Team von Trainergespann Karsten Stein und Heiko Helmstedt startete optimal in die Serie. Ein Auswärtssieg bei Fortuna Magdeburg und dann ein 4:1 und ein 4:0 vor eigenen Fans gegen den SV Lok Aschersleben und Saxonia Tangermünde - die Euphorie war groß, denn Einheit stand ganz oben. Die erste Niederlage gab es beim VfB Ottersleben (2:3). Hier lief noch vieles richtig, dennoch war es der schleichende Beginn einer lange anhaltenden Abwärtsfahrt. Zwar ließ die Stein-Elf im Derby gegen Germania Halberstadt eine grandiose Aufholjagd folgen (2:2), das Pulver war aber nur eine Woche später beim 1:2 gegen den MSV Börde wieder verschossen. Noch deutlicher wurde es beim Aufsteiger in Krevese, als es 1:4 aus Sicht der Hasseröder hieß. Auch wenige Wochen später in Heyrothsberge, dem anderen Liganeuling, verließ Einheit als Verlierer den Platz. Gerade diese Punkten waren doch zuvor fest eingeplant. Die Hinrunde beendete Wernigerode auf dem elften Platz, lediglich vier Siege wurden in 15 Partien eingefahren. Weil die Liga hinter dem Führungstrio aus Burg, Halberstadt und Magdeburg in der vergangenen Serie dermaßen ausgeglichen war, deutete sich bereits da eine spannende Rückrunde an. Die Hälfte der Liga spielte fortan gegen den Abstieg, mittendrin - der FC Einheit.

Karsten Stein musste bis dato immer wieder auf Stammspieler verzichten, als Ausrede wollte er das aber nie gelten lassen, denn auch bei der direkten Konkurrenz lief nur selten die beste Elf auf. "Wir müssen wieder kompakt stehen, unsere Stärke war die konsequente Defensive. Hinten mal zu Null spielen", forderte er mit Beginn der zweiten Halbserie. Vor allem der Fakt, dass man im eigenen Rund vor den zahlreichen treuen Fans so viele Punkte abgegeben hatte, wurmte die sportliche Führung. "Der Mannsberg muss wieder eine Festung werden", machte Stein deutlich, um was es ging.

Im Verlauf der Rückrunde wollte es aber einfach nicht optimaler laufen. Klar, es gab auch Licht, so wie den 2:0-Auswärtssieg beim Zweiten in Halberstadt, aber die Hasseröder kassierten immer wieder knappe und vor allem späte Niederlagen, verpassten es Tore zu schießen. Dass Stein über eine der technisch und spielerisch besseren Mannschaften verfügt, war bereits zu Saisonbeginn klar, das Team lief aber den eigenen Ansprüchen oft hinterher. Letztlich brachten die Wernigeröder mit einem 2:0-Auswärtserfolg beim SV Irxleben den Klassenerhalt in trockene Tücher.

Stein trat mit Saisonende vom Traineramt zurück, will nun mehr im Hintergrund agieren. Neuer Trainer ist der bisherige Kapitän Alexander Kopp. Mit Nick Schmidt kehrt zur neuen Serie ein spielstarker Akteur zum FC Einheit zurück.