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Fußball Auf der Zielgeraden zählen Siege

Kein fußballerisches Spektakel war das 3:0 des VfB Germania im letzten Heimspiel, aber darauf kommt es auf der Zielgeraden nicht an.

Von Florian Bortfeldt 16.05.2017, 01:01

Halberstadt l So schätzen es sowohl VfB-Präsident Olaf Herbst, als auch Trainer Andreas Petersen ein. Herbst blickte bereits zwei Spieltage vor Ultimo auf eine aus seiner Sicht erfolgreiche Saison zurück. „Bei einem fast gänzlich neuem Team war mit dieser Platzierung nicht zu rechnen. Insgesamt hat die Mannschaft eine super Leistung gezeigt. Wir stehen außerdem im Landespokalfinale – was will man denn mehr!? Wir wollen nun nicht mehr verlieren, gleichzeitig hoffen wir auf einen Ausrutscher der Leipziger, dann wäre sogar die Krönung zu einer herausragenden Saison möglich.“

Auch wenn die Germania im Fernduell mit Chemie Leipzig weiterhin zwei Zähler hinter den Leutzschern ausharren muss, der VfB hat in Sachen Torverhältnis wieder etwas gut gemacht. In der Offensive war Halberstadt schon länger das Beste der Liga, nach diesem Spieltag befinden sich die Vorharzer nun auch defensiv auf Augenhöhe mit der BSG. Beide Teams haben 19 Gegentreffer. Mit 50 zu 45 hat der VfB zudem die leicht bessere Tordifferenz – das alles kann am Ende noch wichtig werden, gerade die Abwehr betreffend.

Andreas Petersen haderte nach Abpfiff mit der Gelb-Roten Karte gegen Kay Michel. „Das war unglücklich, weil es zwei harmlose Fouls von ihm waren. Wenn ich dann vergleiche wie Rudolstadt teilweise zugelangt hat...“. Michel wird dem VfB nun am Freitagabend beim TV Askania Bernburg fehlen, Petersen: „Kay hat das richtig gut gemacht. In der Offensive war er neben Florian Beil der Agilste. Nach seinem Platzverweis kam etwas Unruhe auf, aber ich hatte nie das Gefühl, dass der Gegner – eine toll ausgebildete Mannschaft – ein Tor schießt. Bis zum Strafraum haben sie gefällig gespielt, aber wir haben dann noch mal an uns geglaubt und zwei Tore nachgelegt. Klar, zwischendurch haben wir uns auf dünnem Eis bewegt.“ Petersen sah seine Elf etwas „nervös und gestresst. Es war nicht die gewohnte fußballerische Klasse. Wir können es besser und werden es besser machen. Wichtig ist, dass wir das letzte Heimspiel zu Null spielen und gewinnen wollten. Das ist gelungen und größtenteils haben wir auch läuferisch überzeugt. Wir bewegen uns auf der Zielgeraden – es zählen nur noch Siege.“

Mindestens einen davon benötigt die Germania noch, um endgültig Rang zwei vor Bischofswerda zu sichern. Und dann heißt es hinsichtlich einer Relegation um den Regionalliga-Aufstieg die Daumen zu drücken: „Wir drücken sie dem 1. FCM, Rot-Weiß Erfurt, Carl Zeiss Jena und uns selbst“, so Andreas Petersen mit Blick auf die spannenden Tabellensituationen von Liga 3 bis 5.

Überragender Mann beim 3:0 war Florian Beil, der an allen drei Treffern beteiligt gewesen ist. Das 1:0 und 3:0 hatte er mustergültig und mit viel Übersicht vorbereitet, das 2:0 selbst erzielt. „Mein Tor war sicherlich glücklich, denn ich schieße dem Torwart durch die Beine. Das war gleichzeitig der Nackenschlag für die Gäste.“ Beil steht mit nun 13 Saisontoren auf Platz drei der Torjägerwertung.

„Wir haben uns schwer getan“, bilanzierte er und ging dann auch auf den Platzverweis ein, „die Gelb-Rote Karte war unnötig. So darf er nicht hingehen wenn er schon Gelb hat“. Für Beil und das Team heißt es weiterhin Hausaufgaben erledigen. „Rechnerisch ist Platz eins noch möglich, alles andere hängt auch von Chemie ab.“ Da er eine insgesamt sehr gute Saison spielt, dürfte er Begehrlichkeiten anderer Verein geweckt haben. Der Angreifer bleibt aber cool. „Es gibt keinerlei Anfragen, bei mir hat sich niemand gemeldet, ich habe Vertrag und bin deshalb weiterhin in Halberstadt“.