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Fußball Daumendrücken für Jenaer Teams

Auch im dritten "Final-Anlauf" hat es für den VfB Germania Halberstadt nicht zum erhofften Gewinn des Landespokal gereicht.

Von Ingolf Geßler 27.05.2017, 05:17

Halberstadt l Ungeachtet dessen lieferte die Petersen-Elf bei der knappen 0:1-Niederlage gegen Drittligist 1. FC Magdeburg eine starke Partie und verdiente sich großen Respekt. „Obwohl Magdeburg fast in die 2. Bundesliga aufgestiegen wäre, war kein großer Unterschied zu sehen. Wir haben uns toll verkauft und hätten es verdient gehabt, mindestens in die Verlängerung zu kommen“, schätzt Germania-Coach Andreas Petersen die Geschehnisse einen Tag nach dem Endspiel ein. „Wir können als Verein, Mannschaft und Trainerteam stolz sein, wir haben dem Gegner alles abverlangt. Mit etwas Glück und der besseren Physis bei Standardsituationen, die letztlich auch dieses Finale entschieden haben, hat Magdeburg gewonnen. Aus dem Spiel heraus haben wir wenig zugelassen, hatten sogar die besseren Gelegenheiten, wenn ich an die Großchance von ,Eggi‘ (Florian Eggert/d. Red.) kurz nach der Halbzeit denke. Wichtig ist, dass wir ein würdiger Endspielgegner waren und alles rausgehauen haben. Und alle, die da waren, werden gut von Halberstadt reden“, fügte Petersen hinzu.

Auch der ehemalige FCM-Spieler und mit 14 Toren aktuell beste Halberstädter Torschütze, Florian Beil, blickte auf ein „sehr ausgeglichenes“ Pokal-Endspiel zurück. „Wir waren teilweise sogar besser, hinten raus bekamen wir die zweite Luft. Der FCM war wie auch in den Punktspielen bei Standards gefährlich. Bei so einer Situation haben wir einmal gepennt – und dann lagen wir 0:1 zurück. Wenngleich der vorangegangene Freistoß fragwürdig ist. Die Magdeburger haben ihre Stärke genutzt, wir haben aus unseren Möglichkeiten kein Tor markiert.“

Der gebürtige Halberstädter kehrte gern an seine alte Wirkungsstätte zurück (Beil spielte vor zehn Jahren in der U19 des FCM und dann noch mal zwischen 2012 und 2014/ d. Red.). „Es war schön, mal wieder dort zu sein, in diesem Stadion ist es doch ein anderes Gefühl. Es hat Spaß gemacht.“ Auch wenn unmittelbar nach dem Abpfiff in der MDCC-Arena die Enttäuschung und die Trauer überwogen, der 28-Jährige blickte 24 Stunden später schon wieder deutlich besser gelaunt nach vorne: „Wir sind für die erste Hauptrunde des DFB-Pokal qualifiziert – darauf freuen wir uns.“ Einen Wunschgegner habe er nicht, aber „man träumt schon vom FC Bayern oder eine andere top Mannschaft“.

Für ihn und die Mannschaft steht ein freies Wochenende an, danach folgt die Woche der Entscheidung. „Zunächst drücken wir Carl Zeiss Jena in der Relegation gegen Viktoria Köln die Daumen und dann hoffen wir auf SCHOTT Jena.“ Der „kleine“ Club aus Jena fährt am letzten Spieltag der Oberliga zum Spitzenreiter Chemie Leipzig. „Wir müssen natürlich zuerst unsere Hausaufgaben in Merseburg erfüllen, aber vielleicht läuft es ja für Chemie wie bei uns gegen SCHOTT: Der Favorit drückt, aber die Murmel will einfach nicht ins Tor.“ Germania hatte sein Gastspiel knapp mit 0:1 verloren. Sollte auch Chemie verlieren, Halberstadt parallel gewinnen, wäre sogar noch der Meistertitel möglich.

„Vielleicht haben wir ganz zum Ende der Saison auch mal das nötige Quäntchen Glück, wie wir es im Verlauf der ganzen Saison oder auch im Pokalfinale bei fast allen 50:50-Entscheidungen nicht hatten. Schade, dass das Topspiel gegen Chemie Leipzig um fünf Wochen vorgezogen wurde. Dieses Wochenende hätten wir bei der Tabellenkonstellation und dem Wetter einen echten Kracher“, trauert Andreas Petersen der Spielverlegung nach.