Handball In Schlussphase Punkt verschenkt
Ein Punktgewinn war möglich, aber Verbandsligist HT 1861 Halberstadt hatte im ersten Heimspiel in der Schlusssekunde Pech.
Halberstadt (ugr/fbo) l So kassierte man gegen den HV Rot-Weiß II eine dramatische 23:24 (14:14)-Niederlage. „Auswärtssieg, Auswärtssieg“, so jubelten die Gäste nach dem in der letzten Sekunde gewonnenen Spiel gegen den HT 1861.
Nach der knappen Niederlage in Frankleben wollten die Domstädter in ihrem ersten Heimspiel die ersten Pluspunkte einfahren. Und so begannen die Heimischen in der gut besuchten Sporthalle „Völkerfreundschaft“ konzentriert und erarbeiteten sich durch Tore von Torsten Reuner, Bastian Liebscher und den im Angriff formverbesserten Eike Mäwius eine 4:2-Führung (10.). In dieser Phase schaffte es die Abwehr, die gefährlichen Rückraumspieler des HV Staßfurt nicht zum Zuge kommen zu lassen. Was dann auf das Tor kam, wurde von einem glänzend aufgelegten Jens Hoffmann im Tor mit Glanzparaden zunichte gemacht.
Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Dabei konnte die HT-Sieben immer die Führung (6:5, 7:6, 8:7) behaupten. Die Gäste schafften es jedoch nun immer häufiger, ihren gefährlichsten Rückraumspieler in eine günstige Wurfposition zu bringen, was dieser erfolgreich zu nutzen wusste. Ein direkt verwandelter Freiwurf durch Marco Eulenstein (18.) leitete jedoch die stärkste Phase der Halberstädter in Halbzeit eins ein. Mit einer kämpferischen und spielerischen Steigerung der gesamten Mannschaft wurde ein 3-Tore Vorsprung (13:10/ 23.) herausgearbeitet. Statt diesen Vorsprung bis zur Pause zu halten oder weiter auszubauen, wurde er leichtfertig vergeben. Einfache Fehler sowie überhastet vorgetragene Angriffe ließen die Gäste wieder ins Spiel kommen, die mit dem 13:13 (27.) den Ausgleich wiederhergestellt hatten. Beim 14:14 wurden die Seiten gewechselt.
Nach dem Wiederanpfiff brauchten die Domstädter fünf Minuten, um wieder ins Spiel zu finden. Dies nutzten die Gäste zu einer 14:16-Führung. Trotz der taktischen Umstellung von Trainer Ralf Schröder, er ließ nun Staßfurts „Rückraumkanonier“ Eike Rach durch Eulenstein in Manndeckung nehmen, schafften es die Gäste, ihre knappe Führung bis in die Schlussphase zu behaupten.
Die letzten fünf Minuten wurden zu einem regelrechten Krimi. Nachdem sich die Staßfurter eine 21:23-Führung erkämpft hatten, bäumten sich die Domstädter gegen die drohende Niederlage auf. Hoffmann im Tor wuchs noch einmal über sich hinaus und ließ die Staßfurter Angreifer schier verzweifeln. Der HT glich durch Tore von Reuner und Eulenstein aus (23:23/ 58.). Nach einem vergebenen Konter der Gäste waren die Domstädter in der letzten Spielminute in Ballbesitz. War es fehlende Cleverness oder Unkonzentriertheit? Jedenfalls wurde der letzte Angriff 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff leichtsinnig und überhastet vergeben. Die Staßfurter bekamen drei Sekunden vor Spielende nochmals einen Freiwurf zugesprochen. Und diesen nutzen sie mit einem Wurf von Rach durch die viel zu löchrige Abwehr der HT Männer zum glücklichen Sieg.
Lange Gesichter waren danach auf Seiten der Gastgeber zu sehen, die angesichts der verlorenen Punkte wieder viel Lehrgeld gezahlt hatten.
HT 1861 Halberstadt: Hoffmann, Friedrich - Greiff, Mäwius (6), König (2), Reuner (5), Liebscher (5), Herrmann, Huber, Kahle, Lehmann (1), Eulenstein (5), Blenke, Fröhlich.
