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Handball: SV Langenweddingen schafft in der Saison 2013/14 in Sachsen-Anhalt-Liga und Landespokal Außergewöhnliches Ein Handballdorf schreibt Geschichte

Von Stefanie Brandt 23.05.2014, 03:19

Eine Saison der Superlative, die wohl nicht nur in dem kleinen Handballdorf südlich von Magdeburg unvergessen bleiben wird, hat der SV Langenweddingen in diesem Sportjahr hingelegt.

Langenweddingen l Die Bilanz liest sich ebenso eintönig wie unglaublich: 26 Siege in 26 Punktspielen, folglich wurde das Team von Trainer Markus Deinert mit 52:0 Punkten Landesmeister und gleichzeitig Landespokalsieger.

Die Tordifferenz von +251 ist die mit Abstand beste der Liga, die SG Spergau auf Rang zwei hat nur +162. Die Abwehr des SVL ließ nur 608 Gegentore zu, was rund 23 pro Spiel entspricht - ebenfalls Liga-Bestwert. Lediglich bei den erzielten Treffern liegt der SVL nicht vorn. Hier hat Spergau mit 903 insgesamt 44 mehr erzielt, dafür aber eben auch 133 mehr Gegentore kassiert! Im Schnitt hat der SVL jedes Spiel mit fast zehn Toren Differenz gewonnen.

Die "Übermannschaft" bleibt der Sachsen-Anhalt-Liga erhalten

Die höchsten Siege gab es gegen den Dessau-Roßlauer HV II (45:19, 43:24), den HSV Magdeburg mit (43:22) und den HV Wernigerode (42:23). Diese Teams wird es sich sicher nicht freuen, dass der SVL das Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt und auch künftig in der Sachsen-Anhalt-Liga spielt. Die Gründe dafür sind bekannt: Zum einen verlassen einige Spieler altersbedingt das Team, andere haben berufsbedingt nicht immer Zeit, zum anderen fehlt es im Verein einfach an den finanziellen Mitteln.

Umso beachtlicher ist es, dass es der SV Langenweddingen in dieser Saison so weit gebracht hat, denn neben der Meisterschaft gab es ja auch noch den Landespokal. Hier erreichte das Team aus dem Sülzetal nach Siegen in Güsen (23:26), Gommern (33:35), Osterburg (22:33), Radis (29:33) und Weißenfels (27:35) das Finale. Gegner SG Kühnau, selbst Verbandsliga-Meister, erwies sich dabei als härterer Gegner als die meisten Ligakonkurrenten des SV Langenweddingen und wurde im Hinspiel - übrigens dem einzigen Heimspiel im Pokal - nur knapp mit 25:23 niedergerungen. Das Rückspiel ging ebenfalls knapp mit 22:21 an den SVL, so dass dieser das Double feiern konnte.

Nach dem Double ist der SV Langenweddingen noch immer nicht "satt"

Krönung zum Saisonabschluss war, dass die Langenweddinger auch die letzten beiden Saisonspiele gewannen und damit jede Partie in diesem Spieljahr siegreich gestaltet haben. Bei der Ehrung am letzten Spieltag gab es dann für die Sieben von Trainer Markus Deinert auch viele Auszeichnungen und viele Pokale, aus denen bei der Abschlussfeier getrunken werden konnte.

Den Titel des besten Werfers im Team sicherte sich in dieser Saison Christopher Ebert mit 134 Treffern vor David Stolze mit 105. Star war in dieser Saison aber eindeutig das Team, kein einzelner Spieler. Die Geschlossenheit zeichnete die Mannschaft aus und bildete das Fundament für die guten Leistungen. Alle 26 Punktspiele bestritten nur Matthias Krüger und Matthias Scheller.

Herausragend waren auch die Fans des SVL, die immer wenn es ernst wurde als "achter Mann" ihr Team zum Sieg jubelten. Unvergessen wird die Choreografie beim Pokalfinal-Rückspiel in Kühnau bleiben, als der Fanblock in die Vereinsfarben Blau und Gelb gehüllt und das Auswärts- zum Heimspiel gemacht wurde.