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Fußball Meister zeigt sich kaltschnäuzig

Der Meister aus Staßfurt hat am Sonnabend in Wulferstedt die 100-Tore-Marke durchbrochen.

Von Stefan Grimbach 12.06.2017, 06:14

Wulferstedt l Doch so klar, wie es das Ergebnis von 3:1 aussagt, war die Partie nicht. Staßfurts Patrick Lissek traf bei der gemeinsamen Saisonabschlussfeier die richtigen Worte: „Jahrelang war für uns hier in Wulferstedt nichts zu holen. Heute haben wir dann mal Glück gehabt.“

Wulferstedt war im letzten Saisonspiel über weite Strecken die bessere Mannschaft und machte das Spiel, während der Meister von einer klassischen Effektivität profitierte. Dabei hat Staßfurt auch noch seine angestrebten Bestmarken knacken können. Sie wollten das 100. Tor erzielen und ihren Torjäger Stefan Stein die Torjägerkanone sichern.

Bei Wulferstedt standen mit Martin Schrader und Robert Jäger zwei der Abschiednehmer in der Startaufstellung. Germania begann sofort mutig und offensiv. Die Staßfurter schauten einigen Bällen hinterher, auch manche Pässe des Meisters führten ins Nichts. Mit dem ersten Schuss aufs Tor führte aber der Gast. Benni Kollmann konnte den Ball an der Strafraumgrenze behaupten und legte auf Stefan Stein ab, der im Zentrum ungedeckt aus 13 Metern nicht die allergrößte Mühe hatte (14.). Jetzt gab es auch Wulferstedter Chancen (Stadler verfehlte das lange Eck, straffer Schütze-Schuss aus dem Lauf vom Keeper entschärft, Kopfball von Daniel Brunke fiel knapp hinter der Latte herunter). Staßfurt konnte sich auch beim 2:0 auf seine Kaltschnäuzigkeit verlassen. Ein genauer Ball in den Fuß von Stein, der einfach nur gegenhielt und der Ball im Eck einschlug (35.). Wulferstedt machte das Spiel – Staßfurt die Tore.

Ein Tor fehlte den Gästen noch für die Hundert. Der Ehrgeiz darauf war zu spüren. Doch die zweite Halbzeit hielt lange nicht das Niveau der ersten, das Spiel verflachte. Glück für Wulferstedt, dass das Missverständnis nach Rückpass nicht vom eingewechselten Lukas Möller genutzt werden konnte und er das leere Tor verfehlte (49.). Erst mit dem Anschlusstreffer, einem schönen Schlenzer ins Eck von Sebastian Stadler keimte wieder mehr Spannung auf (78.). Jetzt wollte Wulferstedt natürlich den jederzeit berechtigten Ausgleich. Der schöne Freistoß von Christian Schütze wurde aber im Nachfassen sichere Beute von Torhüter Beier (86.). Schiedsrichter Rittweger, der in diesem oberfairen Spiel ohne Karten auskam, zeigte noch eine Minute Nachspielzeit an. Diese nutzte der Meister – fast unglaublich - mit seiner letzten Chance zum 3:1 und damit 100. Treffer, der natürlich frenetisch bejubelt wurde.

Sehr freundschaftlich in Verbundenheit dann die nächsten Stunden auf dem Sportplatz. Wulferstedt und Staßfurt feierten ausgelassen noch lange gemeinsam den Saisonabschluss mit freien Speisen und Getränken. Wulferstedt wünscht den Staßfurtern in der Landesliga viel Erfolg und weiterhin ein so faires bodenständiges Auftreten.

Wulferstedt: Mantke – Ilsmann, Kassebaum, Charwat, Brunke, Rzehaczek, Jäger (52. Behrens), Schrader (68. Schellhase), Schütze, Haberland, Stadler

Tore: 0:1 Stein (14.), 0:2 Stein (35.), 1:2 Stadler (78.), 1:3 Möller (90.)

Schiedsrichter: Dirk Rittweger – Torsten Meiners, Hans-Jürgen Winterfeld; Zuschauer: 121