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Fußball-Landesklasse VfL Kalbe/Milde - SSV 80 Gardelegen 3:3 (1:3) Schlusslicht kommt wie Phoenix aus der Asche

Von Florian Schulz 03.03.2014, 01:38

Unverhofft kommt oft: Das traf am Sonnabend in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, auch auf den VfL Kalbe/Milde zu. Das Schlusslicht glaubte bei einem 1:3-Rückstand - das Polster hatte sich Kontrahent SSV 80 Gardelegen im Derby bereits zur Pause verschafft - in der Schlussphase wohl selbst nicht mehr an ein Wunder. Dieses sollte es dann aber doch noch geben - der VfL erkämpfte sich ein 3:3-Remis.

Kalbe/Milde l Die Gardelegener hätten sich nach dem Schlusspfiff wohl am liebsten selbst in den Hintern gebissen. Sie hatten die Partie lange im Griff, um allerdings über die gesamte zweite Halbzeit hinweg die letzte Konsequenz vermissen zu lassen. Das bemängelte auch Trainer Thorsten Ebeling. Seine Mannschaft fühlte sich ihrer Sache womöglich zu sicher und holte das Kellerkind damit zurück ins Spiel.

Die Mildestädter feierten indes ihren fünften Saisonpunkt wie einen Sieg. Allerdings hilft er dem Team von Trainer Denis Mertens momentan auch nicht entscheidend weiter, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer immer noch 13 Punkte.

Gardelegen übernahm auf fremdem Platz schnell die Spielkontrolle. Immer wieder schaffte es die Ebeling-Elf mit Pässen aus der Zentrale auf die beiden schnellen Spitzen Marco Schönfeld und Hannes Malek, die nicht ganz sicher wirkende VfL-Hintermannschaft auszuhebeln. Was man den Mildestädtern allerdings nicht absprechen konnte, war der Kampfgeist. Allerdings zeigten sich die Gäste doch ein ganzes Stück ballsicherer. Die erste Möglichkeit gehörte immerhin Kalbe, doch ein Freistoß von Jörn Bombeck (12.) landete neben dem Kasten. Acht Zeigerumdrehungen später führte ein Gardelegener Musterangriff zur 1:0-Führung. Andy Stottmeister bediente mit Auge den gestarteten Christian Krziwanie, der erfolgreich vollendete (20.). Schönfeld hätte zweimal nachlegen können, doch René Schäfer - der nominelle Feldspieler ersetzte den erkrankten Stammtorhüter Marko Dietzsch - verhinderte das zweite VfL-Gegentor (22., 28.). Auf der Gegenseite schlossen die Platzherren einen sehenswerten Angriff mit dem 1:1-Ausgleich (35.) ab. Matthias Keune schickte Marco Thormann auf die Reise, der sich gut durchsetzte und in der Strafraummitte mit Kai Lamberts einen dankbaren Abnehmer fand. Anschließend riskierte Kalbe vielleicht einen Tick zu viel und zeigte sich daher hinten etwas anfällig. Fast eine Kopie des ersten Treffers brachte die erneute SSV-Führung. Diesmal bediente Tobias Thielitz mustergültig Malek - 1:2 (43.). Noch vor dem Kabinengang setzte sich erneut Malek gegen VfL-Libero Michael Banse durch, lief allein auf Schäfer zu und verwandelte die Kugel zum 3:1 (45.+1).

Mit diesem sicheren Vorsprung im Rücken schalteten die Gäste nach Wiederbeginn einen Gang zurück und lauerten auf Konter. Keine drei Minuten waren gespielt, als Lamberts die Passivität des SSV beinahe bestraft hätte. Er segelte nur knapp an einer Thormann-Flanke vorbei (48.). Gardelegen kam nur noch sporadisch zu Chancen. So durch Malek (61.), dessen Eingabe keinen Abnehmer fand, Arnold Schulze (69.) und abermals Malek (74.). Auftrieb gab den Gastgebern der 2:3-Anschluss. Der eingewechselte Andreas Haak verwandelte die Kugel sehenswert in den Gardelegener Maschen und ließ Schlussmann Rafael Gritzner keine Abwehrchance (75.). Nur rund 60 Sekunden später war der Jubel im VfL-Lager noch lauter. Nach einem Freistoß von Frank Fehse köpfte Bombeck zum 3:3-Ausgleich (76.) ein - erneut war Gritzner machtlos. Der SSV hatte somit die Quittung für eine mäßige zweite Hälfte erhalten und verpasste es, in Person von Schönfeld (82., 85.) noch einmal zurück zu schlagen.

Torfolge: 0:1 Christian Krziwanie (20.), 1:1 Kai Lamberts (35.), 1:2, 1:3 Hannes Malek (43., 45.+1), 2:3 Andreas Haak (75.), 3:3 Jörn Bombeck (76.).

SR: Bernd Manecke (Kläden).

Vorkommnisse: Keine.