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Ekkehard Kleye, Staffelleiter der Fußball-Verbandsliga : Das Ehrenamt muss mehr Aufmerksamkeit erhalten Fair Play auf und neben dem Platz muss besser werden

31.12.2009, 04:52

In der zweiten Saison ist der Magdeburger Ekkehard Kleye, der heute seinen 61. Geburtstag feiert, Staffelleiter der höchsten Fußball-Spielklasse Sachsen-Anhalts, der Verbandsliga. Zuvor sammelte er viele Erfahrungen in der Staffel Nord der Landesliga. Volksstimme-Mitarbeiter Roland Schulz befragte den im kommenden Jahr sein 30. Jahr ehrenamtliche Tätigkeit im Spielausschuss feiernden Funktionär nach seinen Eindrücken zur Herbstserie der Saison 2009 / 10.

Volksstimme : Wie fällt Ihr Fazit in Bezug auf die Herbstrunde aus ?

Ekkehard Kleye : Aus meiner Sicht bis auf das Thema Fair Play gut. Als Staffelleiter habe ich ja mehr mit der theoretischen Abwicklung des Spielbetriebes in der Liga zu tun. Durch das Internet haben wir da heute viel bessere Möglichkeiten, können viele Entscheidungen schnell und unbürokratisch treffen und Probleme lösen. Zudem ist die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in den Vereinen gut bis sehr gut.

Volksstimme : Was hat Ihnen besonders gefallen, was weniger ?

Kleye : Gut gefällt mir, wie gesagt, dass man viele Probleme heutzutage unbürokratisch lösen kann. Darin inbegriffen ist auch die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen. Missfallen hat mir dagegen erneut das Auftreten einiger Spieler, Trainer und Funktionäre, also das gesamte Auftreten im Fair Play. Das muss besser werden.

Volksstimme : Inwieweit ?

Kleye : Sehen Sie sich doch das Abschneiden der SG Union Sandersdorf in der Fairplay-Wertung an. Nur nach den kassierten

gelben Karten und Platzverweisen gerechnet, müsste das Team auf dem ersten Platz dieser Wertung stehen. Doch das unsportliche Verhalten eines Verantwortlichen aus dem Trainerstab zog eine Verhandlung vor dem Sportgericht nach sich. Das macht dann gleich 40 Punkte auf der Negativseite aus. Zudem noch eine Geldstrafe. Aber vielleicht sitzt das Geld bei einigen Verantwortungsträgern derzeitig sehr locker.

Volksstimme : Bewährt haben sich in der Verbandsliga die Staffeltage in der Winterpause. Gibt es diesen auch in dieser Saison ?

Kleye : Ja, die Verantwortlichen der Liga treffen sich am 5. Februar in Staßfurt. Diese Staffeltage sind vor allem deshalb dringend notwendig, da wir mit den zweiten Mannschaften der Regionalligisten 1. FC Magdeburg und des Halleschen FC sowie den Magdeburger Preussen, die sich mit Frauen-Fußball-Zweitligist Magdeburger FFC ja die Spielstätte Heinrich-Germer-Stadion teilen, Teams in der Liga haben, die bei der Austragung ihrer Spiele von der Spielplangestaltung der höherklassigen Mannschaften abhängig sind. Gerade bei den beiden Clubvertretungen haben wir erst nach der feststehenden Regionalligaplanung für die zweite Halbserie die feste Gewissheit, wann deren Spiele ausgetragen werden können.

Volksstimme : Welche sportlichen Wünsche haben Sie für das Jahr 2010 ?

Kleye : Das sind mehrere. Zum einen wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass sich das Fair-Play-Verhalten der Spieler, Trainer und Funktionäre verbessert, so dass ich weniger, oder besser noch gar keine Anträge an das Sportgericht stellen bzw. vor diesem auftreten muss. Zum anderen wünsche ich mir, dass die ehrenamtliche Tätigkeit, wie sie z. B. die Sportfreunde aus dem Spielausschuss leisten, in der Öffentlichkeit mehr be- und geachtet wird. Denn Sportfreunde wie Rolf Tyll, Wolfgang Plümecke und Wolfgang Haase sind seit 35 Jahren und mehr dabei.