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Fußball Jubilar Rolf Tyll ist seit über 45 Jahren Schiribetreuer beim FCM Dienstältester Funktionär wird heute 85

Von Hans-Joachim Malli 15.09.2012, 05:17

Rolf Tyll feiert heute mit zahlreichen Weggefährten seinen 85. Geburtstag. Noch immer ist der rüstige Rentner und einstige Fußball-Multifunktionär als Schiedsrichterbetreuer für den Regionallisten 1. FC Magdeburg aktiv.

Magdeburg l Den Termin für seine große Geburtstagssause hat der Jubilar eigentlich gut ausgesucht. Sein FCM spielt auswärts. so dass er nicht in der MDCC-Arena ran muss. Fehlen werden heute allerdings zahlreiche Schiedsrichtergrößen der ehemaligen DDR sowie die Schiedsrichterbetreuer aus dem gesamten Osten. Dummerweise findet deren traditionelles Jahrestreffen am selben Tag in Berlin statt. "Eigentlich war es eine Woche eher geplant, wurde durch Cheforganisator Bernd Stumpf dann auf den 15. September gelegt", erklärt Geburtstagskind Rolf Tyll fast entschuldigend.

Dennoch wird die Bude heute voll sein. So hat sich der neben Tyll letzte Überlebende aus der Mannschaft der ehemaligen SG Lemsdorf, die 1949 als einer der zahlreichen FCM-Vorgänger in die SG Sudenburg aufging, angesagt. "Horst Tanneberg, wie ich 85, kommt extra aus Potsdam", freut sich Rolf Tyll auf eine illustere Gästeschar.

Tyll, in Sudenburg geboren, fand früh zum Fußball, war ab den 1950er Jahren als Funktionär tätig, arbeitete bei Motor Mitte unter anderem mit den Trainern Heinz Brauer und Siggi Koch zusammen, erinnert sich noch gern an die Junioren-Kicker seiner BSG, Bodo Sommer, Hartmut Müller, Hartmut Eichel, Uwe Meistering und natürlich Sohn Axel, die alle einst im Germerstadion das Fußball-Abc erlernten.

Bald nach dem Wechsel zum FCM wurde Rolf Tyll beim Club zum Schiedsrichterbetreuer und Betreuer der Teams sämtlicher EC-Gegner seit 1969. Unvergessen sind die Pokalschlachten im alten Grubestadion oder die Kapriolen in den Spielen der DDR-Oberliga, wie das Nebelspiel gegen Frankfurt oder das Schneechaos gegen Erfurt. Die Flutlichtpremiere im Grubestadion am 7. Januar 1972 vor 38000 Zuschauern gegen Dynamo Dresden wird Familie Tyll neben vielen anderen Episoden wohl nie vergessen. Sohn Axel unterlief nämlich ein Eigentor zum 1:1, doch Wolfgang Seguin traf wenig später zum 2:1-Sieg und zur Tabellenführung im ersten Meisterjahr.

"Ich habe meine Schiedsrichter stets geschützt", erzählt Rolf Tyll, der auf die "Pfeifenmänner" generell nie etwas kommen ließ, sich stets kümmerte. So, als er Thorsten Schriever nach einem turbulenten Spiel mit Blaulicht zum Bahnhof kutschieren ließ, weil der seinen Zug zu verpassen drohte.

Seinen potenziellen Nachfolger hat Rolf Tyll ("Noch eine Saison, dann ist Schluss") mit dem Wernigeröder Olaf Kraus auch schon, wird dann in der MDCC-Arena im Block 22, Reihe 16, Platz 10, sitzen. Platz 9 hat Axel Tyll ...