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Leichtathletik Der etwas andere Rückblick auf die Magdeburger Wertungsläufe 2012 Stadtrangliste 2012: Der rote Faden oder: Welche Farbe hat der anstehende Lauf?

Von Bernd Biedermann 22.12.2012, 01:21

Seit nunmehr sechs Jahren blicke ich zum Jahreswechsel auf die Magdeburger Stadtrangliste zurück. Da fällt es schwer, immer einen roten Faden dafür zu finden. Denglisch in Läuferkreisen, Essen und Trinken vor, während und nach dem Lauf behandelte ich in den letzten beiden Jahren.

Magdeburg l So stand die Frage im Raum, was sollte ich 2012 genauer unter die Lupe nehmen? Bereits am Start des ersten Wertungslaufes wurde ich beim Anblick der vielen hellgrünen Trikots fündig. Ich meinte den Schlapphutträger Drafi Deutscher singen zu hören: "Welche Farbe hat die Welt?" Na klar, das ist es! - Welche Farbe hat der Lauf?

Dieser, der 10. Elbe-Brücken-Lauf, war eindeutig grün, denn Frühbucher erhielten wegen des zehnjährigen Jubiläums kostenlos ein hellgrünes Laufshirt. Saftig grün waren Mitte Mai auch die Bäume, Sträucher und Wiesen entlang des Rundkurses.

"Nanu, bin ich blau wie die Sternbrücke?", fragte ich mich, als ich auf dieser den Elbstrom überquerte. Ich war nüchtern, aber die Brücke offensichtlich beschwipst, beschwingt, jedenfalls wackelte sie mächtig. Schuld war das kurz nach dem Start noch sehr geschlossene Läuferfeld, das die Stahlkonstruktion taktvoll ins Schwingen brachte.

Grün und Gelb dominieren beim 33. Hopfengartenlauf

Grün und Gelb waren die dominierenden Farben beim 33. Hopfengartenpokallauf, waren die Jerseys der Jüngsten, die an der Grundschule "Am Hopfengarten" oder der Ganztags-Grundschule Lindenhof lernten, wobei letztere sogar ein buntes Fanplakat dabei hatten.

Eine musikalische Farbe mit einem Hauch von Marathon-Atmosphäre spürte ich zu Beginn des Maikäferweges: Trommelwirbel! Statt Hemden für Frühbucher spendierte der Veranstalter einen Schlag Erbsensuppe mit Bockwurst zum unschlagbaren Preis von einem Euro.

Bescherte Petrus uns bei den ersten beiden Stadtranglistenläufen ideales Wetter, trocken und nicht zu warm, so war zum 10. Sudenburg-Lauf seine gute Laune offenbar verflogen.

Als ich von zu Hause losradelte war es grau und regnerisch. Da wegen des Jubiläums jedes Kind und fast jeder Erwachsene ein kostenloses T-Shirt erhielt, meines war schwarz mit dem roten S eines Sponsors drauf, stand mein Farburteil fest: grau bis schwarz.

Zu früh! Pünktlich zum Start des Hauptlaufes blinzelte die Sonne durch die dunklen Wolken. Außerdem erhielten alle Sportler mit zehnmaliger Teilnahme, darunter auch mein Vereinskollege Manfred, ein orangefarbenes Laufshirt. So wurde es auch in Sudenburg noch bunt.

Für den 23. Stundenlauf auf dem Otterslebener Sportplatz am Schwarzen Weg ist Trikotvielfalt besonders wichtig. Die fleißigen Rundenzähler würden bestimmt ins Schwitzen geraten, wenn alle Volkssportler im Einheitslook auf der roten Tartanbahn kreisen. Der Tag in Ottersleben begann mit einer Stadionrunde für Laufmäuse. Auch wenn ich da noch nicht vor Ort war, die kleinen Mäuse waren garantiert nicht nur grau oder weiß.

Der nächste Ranglistenlauf fand im Norden der Landeshauptstadt statt, im Wohngebiet Kannenstieg, zum 11. Mal. Hier muss der Autor Farbe bekennen: Ich war nicht dabei, war im Urlaub.

Blicke deshalb gleich auf den 4. Herrenkrugparklauf zurück, der im großen Bogen um die Magdeburger Galopprennbahn führte. Dort grasten Pferde rechts und links der Strecke, meist braune, die mich an das anfangs genannte Lied erinnerten: ".. oder braun wie die Pferde."

Dabei hatte ich am Start eine ganz andere Weise im Sinn: "Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an ...". Sehr oft kann der Herbst Ende September noch nicht auf der Leiter gestanden haben, denn von ein paar Farbtupfern abgesehen, war es im Park noch recht grün.

Marathonis präsentieren sich bunt wie der Herbst

Ein komplett anderes Bild dann beim 9. Magdeburg-Marathon. Wie es sich für eine derartige Großveranstaltung gehört, ist dieser Ranglistenlauf schon wegen der vielen Teilnehmer immer besonders farbenfroh. Und der Herbst war inzwischen sehr fleißig, hatte die Blätter der Bäume und Sträucher mit kräftigen Farben bepinselt, welche die ganztags strahlende Sonne perfekt ins rechte Licht setzte.

Die Startnummer hatte je Laufstrecke eine unterschiedliche Farbe. So war meine Startnummer 1 859 als Halbmarathoni weiß auf grün gedruckt und im Startgeld für die Marathonstrecke ist ein Funktionsshirt enthalten, das jedes Jahr eine andere Farbe hat.

Auch 2012 wollte ich traditionell mit dem Silvesterlauf im hoffentlich schneeweißen Stadtpark beenden. Doch es kam anders. Bereits vor dem dritten Advent hatte ich meine Bescherung: Ich brach mir den linken Knöchel. Mein Fuß war geschwollen und lebhaft gefärbt - gelb, grün, blau bis dunkelviolett.

Statt an frischer Luft "laufe" ich nun an Krücken durch die Wohnung und kann in aller Ruhe diesen Jahresrückblick verfassen. Mache mir dabei auch erste Gedanken über den roten Faden für 2013. Habe aber noch nicht den richtigen gefunden, denn zu fadenscheinig soll er nicht sein. Nun gut, ich habe ja noch über 52 Wochen Zeit.