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Fußball Derbys mit völlig offenem Ausgang

Alle westaltmärkischen Vertreter der Landesklasse I konnten sich am Pokal-Wochenende ausruhen und auf den zweiten Spieltag vorbereiten.

Von Florian Schulz 26.08.2016, 05:00

Salzwedel l Im Rahmen der zweiten Spielrunde der neuen Saison gibt es gleich zwei reine Westaltmark-Derbys zu bestaunen. Zum einen ist der SSV 80 Gardelegen Gastgeber für den SV Liesten 22, zum anderen gibt Aufsteiger SV Langenapel seine Visitenkarte beim SV Eintracht Salzwedel ab. Erneut auf eigenem Platz antreten darf der SV Heide Jävenitz, der es mit dem Möringer SV zu tun bekommt. Eine schwere Auswärtshürde hat der MTV Beetzendorf vor Augen, denn der Neuling reist zum SSV Havelwinkel Warnau.

SSV 80 Gardelegen - SV Liesten 22 (SR: Stefan Huhn). Die Vorbereitung verlief sehr ordentlich, da fuhr Gardelegen mit großen Erwartungen zum Auftaktspiel nach Möringen. Doch die sollten sich trotz des 1:1-Remis nicht erfüllen. „Da war mehr drin, das war eigentlich etwas zu wenig“, blickt Trainer Norbert Scheinert zurück. Speziell das Aufbauspiel gefiel ihm noch nicht. „Wir haben das Mittelfeld zu schnell überbrückt“, erklärt Scheinert. Besser möchte es der SSV nun im Derby gegen Liesten machen. „Der SVL hat personell ordentlich nachgelegt, ich erwarte einen technisch starken Gegner“, urteilt Gardelegens Coach. Der muss auf Marco Schönfeld, Mario Stolle und Hannes Malek verzichten und bangt noch um den Einsatz von Frank Fehse. „Es werden einige A-Jugendliche nachrücken, die unser Spiel ganz sicher nicht verschlechtern“, so Norbert Scheinert. Der hofft auf eigenem Geläuf auf den ersten Saisonsieg.

Liestens Trainer Thomas Schulz geht von einer von der Taktik geprägten Partie auf der Rieselwiese aus. „Ich vermute, keiner wird sich so recht aus der Reserve locken lassen. Wer am Ende mehr Luft hat und weniger Fehler macht, wird die Partie womöglich für sich entscheiden“, so Schulz im Vorfeld. Es könnte natürlich auch passieren, dass es – wie im Vorjahr – keinen Sieger gibt (0:0). Doch auch mit einem Punkt wäre man in Liesten sicherlich nicht unzufrieden. „Wir dürfen uns nicht mehr so viele Fehler wie gegen Salzwedel (2:0/Anm. der Redaktion) erlauben, denn Gardelegen ist vorn gut besetzt und kann das schnell mal bestrafen“, weiß der SVL-Coach. Das Ziel in den kommenden Wochen ist es, sich in Hinblick auf die zahlreichen Neuzugänge vernünftig einzuspielen. „Das dauert sicherlich drei bis fünf Spiele“, vermutet Thomas Schulz. Immerhin ist der Pole Pawel Kijewski nun auch spielberechtigt, dafür fehlen Lucas Bresch (Urlaub), der verletzte René Mangrapp sowie womöglich auch noch die allesamt angeschlagenen Marc Pätzold, Sven Komnick und Lukasz Polak. Doch im Vergleich zur Vorsaison ist Liestens Trumpf diesmal der große Kader.

SV Eintracht Salzwedel 09 - SV 51 Langenapel (SR: Alexander Albrecht). Nach der 0:2-Auftaktniederlage in Liesten steht die Salzwedeler Eintracht bereits unter Zugzwang. Die ersten Punkte sollen, nein, müssen sogar her. „Es wird eine schwierige Aufgabe, doch unser Ziel muss es sein, die drei Zähler auf der Flora zu behalten“, macht SVE-Trainer Burghardt Schulze unmissverständlich klar. „Wir brauchen sie für das Punktekonto, für das Selbstvertrauen, aber auch für das Image“, fügt Schulze an. Schließlich ist es ein Derby, und Salzwedels Übungsleiter selbst begann seine Trainerlaufbahn in Langenapel. „Ich freue mich daher sehr auf dieses Spiel. Wir treffen jedoch auf eine physisch starke und ausgeglichene Mannschaft, gegen die wir das Spiel mit hohem Tempo mit Ball gestalten müssen“, ist sich Burghardt Schulze bewusst. Sorgen bereitet ihm nur die personelle Lage. Neben dem gesperrten Kevin Gebert fehlen nämlich auch Gregor Roth, Joey Krüger (beide privat verhindert) und Lukas Werner (Beruf). Zudem droht auch Malte Liestmann auszufallen. „Das darf aber keine Ausrede sein“, erklärt Schulze. Heißt: Salzwedel möchte seiner Favoritenrolle auch gerecht werden.

Aufsteiger Langenapel hat durch das 0:0 zum Auftakt gegen Goldbeck immerhin schon mal den ersten Zähler eingefahren. „Wie viel wert der ist, werden wir in zehn Monaten sehen“, so ein vorsichtiger, aber unterm Strich zufriedener Trainer Ronny Müller im Anschluss an die Partie. Mit der Defensivdarbietung seiner Elf konnte Müller schon mal zufrieden sein. Die sollte auch Mut für die Auswärtspartie bei den offensiv starken Salzwedelern machen. Speziell Alexander Schulz und Stephan Bock im Abwehrzentrum sind dann natürlich wieder gefragt und wollen an ihre Leistung aus dem ersten Duell anknüpfen. Vorn ist der SVL auch immer für ein Tor gut, möchte sich an vorderster Front aber im Vergleich zum Goldbeck-Duell noch etwas steigern. Sollte das gelingen, ist den Mannen um Kapitän Fred Neuling eine Überraschung in der Kreisstadt durchaus zuzutrauen.

SV Heide Jävenitz - Möringer SV (SR: keine Angabe). Wie schon zum Auftakt dürfen die Jävenitzer erneut auf eigenem Rasen antreten. Nach Wahrburg (2:1) kommt mit Möringen erneut ein hochgehandeltes Team in den Heide-Sportpark. „Für mich ist das einer der Staffelfavoriten und ich vermute, dass der MSV noch eine Rechnung durch das 0:2 in der Vorsaison offen hat“, äußert sich im Vorfeld der Jävenitzer Co-Trainer Sören Kleinau. „Ich denke, es ist ein offenes Spiel, wir können dabei auf den Auftaktsieg aufbauen“, so Kleinau. Der macht sich zusammen mit seinem „Chef“ Guido Euen aktuell noch Gedanken, wen er als Libero auf den Rasen schickt. Mit den beiden privat verhinderten Daniel Schönfeld und René Benecke sowie dem verletzten Christian Reineke fallen alle drei Kandidaten aus. „Dennoch werden wir nichts herschenken und wollen zumindest einen Punkt einfahren“, schickt Sören Kleinau trotzdem noch eine kleine Kampfansage in Richtung Möringen.

SSV Havelwinkel Warnau - MTV 1880 Beetzendorf (SR: Stefanie Wenslau). Für den MTV ist es der erste Auftritt in der neuen Spielklasse, denn das eigentliche Auftaktduell gegen Krüden/Groß Garz wurde verlegt. Die Elf von Trainer Mayk Zürcher erwartet beim Titelmitfavoriten eine ganz schwere Aufgabe. Gegen den spielstarken SSV, 3:2-Sieger am ersten Spieltag in Arneburg, muss der Aufsteiger von der ersten Minute an hellwach sein und zudem im Vergleich zu den Vorbereitungsduellen defensiv sicher stehen. Offensiv, das haben die Beetzendorfer bereits angedeutet, sind sie immer gefährlich. Doch ob das reicht, um aus Warnau etwas zu entführen, wird sich zeigen.