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Fußball Mehrere Entscheidungen sind noch offen

In der Fußball-Landesklasse fällt am 30. Spieltag die Entscheidung um die Meisterschaft und im Abstiegskampf.

Von Florian Schulz 09.06.2017, 10:00

Salzwedel l Die spannendsten Fragen im Kampf um den Staffelsieg sowie aber auch gegen den Abstieg sind in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, tatsächlich auf den 30. und letzten Spieltag vertagt. Somit wird es am Sonnabend (10. Juni 2017) auf vielen Plätzen sehr spannend zugehen.

Im Fernduell kämpfen der SSV Havelwinkel Warnau, zu Gast beim Haldensleber SC II, und der SSV 80 Gardelegen – die Rolandstädter gastieren zeitgleich beim TuS Wahrburg – noch um die Meisterschaft, wobei die Warnauer deutliche Vorteile besitzen.

Außerdem werden auch noch neben dem SV Krüden/Groß Garz zwei Absteiger gesucht. Der SV Heide Jävenitz, der beim FSV Havelberg gastiert, hat den Klassenerhalt in der eigenen Hand, der SV Langenapel (daheim gegen den FSV Saxonia Tangermünde) und der SV Blau-Gelb Goldbeck (beim SV Liesten 22) müssen noch auf Schützenhilfe hoffen.

Um Rang drei kämpfen neben den Liestenern auch noch der Möringer SV und der SV Eintracht Salzwedel, die sich morgen direkt gegenüberstehen. Dem MTV Beetzendorf winkt hingegen bei einem Heimerfolg gegen den Osterburger FC noch eine einstellige Platzierung.

TuS Wahrburg – SSV 80 Gardelegen (Schiedsrichter: Mario Lach). Noch immer besitzen die Gardelegener eine Minimalchance auf den Staffelsieg. Dafür müsste aber alles passen. Voraussetzung dafür ist nicht nur ein eigener SSV-Sieg in Wahrburg, sondern auch eine Niederlage von Spitzenreiter Warnau in Haldensleben. „Ich gehe davon aus, dass Warnau nicht verlieren wird und wir somit am Ende Zweiter werden. Dennoch wollen wir gewinnen und dann wird man sehen, was passiert“, äußert sich im Vorfeld SSV-Trainer Norbert Scheinert.

Mit bislang 73 Punkten spielen die Rolandstädter trotzdem eine starke Saison. „Wir hatten im Winter eine kleine Schwächeperiode. Die hat Warnau genutzt und war am Ende einfach einen Tick besser. Wer am Ende oben steht, hat es auch verdient“, schickt Scheinert schon leichte Glückwünsche in Richtung Ostaltmark. Im Hinspiel gegen Wahrburg (1:1) zeigte Gardelegen eine seiner schwächsten Saisonleistungen und ist somit auf Wiedergutmachung gegen den Rangzwölften, der gerettet scheint, aus.

Auch ohne Marcel Falk, Fritz-Martin Eggert, Clemens-Paul Berlin und Michael Hille muss der Rangzweite seine Hausaufgaben erledigen und dann abwarten, ob es in Haldensleben womöglich zu einer Überraschung kommt.

Möringer SV – SV Eintracht Salzwedel 09 (Schiedsrichter: Christoph Blasig). Ihre ganz großen Ziele hat die Eintracht in dieser Saison nicht erreicht. Weder in der Liga mit dem anvisierten Aufstieg noch im Kreispokal, wo man erst im Finale an Liesten scheiterte. Dennoch liebäugeln die Kreisstädter noch immer mit dem dritten Platz. Diesen können sie – und das ist das Positive – aus eigener Kraft erreichen. Ein Sieg in Möringen würde reichen, womöglich aber auch schon ein Remis, wenn Liesten nicht gegen Goldbeck gewinnt. „Wir wollen dieses Spiel möglichst gewinnen. Das wird allerdings sehr schwierig.

In Möringen ist es für Heino Kühne das letzte Spiel als Trainer, die Mannschaft wird ihm einen schönen Abschied bereiten wollen und alles geben“, erklärt SVE-Trainer Burghardt Schulze. Da sich die Westaltmärker allerdings im Vergleich zum Vorjahr tabellarisch nicht verschlechtern wollen und bei einem Sieg sogar einen Punkt mehr als 2015/2016 einfahren würden, ist die Motivation durchaus noch groß.

„Möringen spielt genau wie wir in der Rückrunde sehr unkonstant, womöglich fehlt es teilweise auch dort etwas an der Einstellung. Ich denke dennoch, dass es ein interessantes Spiel wird. Wir brauchen allerdings zwei gute Halbzeiten, nur eine wird gegen den MSV nicht reichen“, ist sich Schulze sicher. Wenn auch ohne die beruflich verhinderten Stefan Schmidt und Malte Liestmann sowie die verletzten Raik Zipperling und Denny Liebrecht der Bronzerang herausspringen würde, wäre es für die Salzwedeler ein versöhnlicher Saisonabschluss.

SV Liesten 22 – SV Blau-Gelb Goldbeck (Schiedsrichter: Steffen Look). Bei einem Erfolg wäre Platz vier sicher, doch womöglich ist auch noch der dritte Rang für die Liestener möglich. Letzteres kann die Mannschaft von Trainer Michael Piotrowski zwar nicht selbst beeinflussen, doch entweder Möringen oder Salzwedel würde sie mit drei Punkten automatisch überholen.

„Für Goldbeck geht es noch um alles und sie müssen gewinnen. Wir sind es der Liga schuldig, uns fair zu verkaufen und alles abzurufen. Auch wenn es nach einer langen Saison schwierig ist, die Spannung hochzuhalten“, verrät SVL-Spartenleiter Mario Schulz. Der weiß durchaus, was seine Elf erwartet: „Es wird nicht einfach. Goldbeck ist eine erfahrene Truppe, die alles reinwerfen wird. Davor haben wir Respekt.“

Auch personell sieht es nicht allzu rosig aus, denn Henning Schröder, Michael Buchholz und Dawid Szczerbik fehlen definitiv. Für Szczerbik wird Youngster Paul Scholze zwischen den Pfosten stehen. Auch die Einsätze der Mangrapp-Brüder Steffen und René sowie der von Markus Krotki sind noch fraglich. „Ich gehe von einem turbulenten und spannenden letzten Spieltag aus“, so Schulz. Mit dem dritten, zumindest aber dem vierten Platz würde es sich für die Liestener beim anschließenden Sommerfest mit Sicherheit noch besser feiern lassen.

MTV 1880 Beetzendorf – Osterburger FC (Schiedsrichter: Thomas Krugel). Das große Saisonziel namens Klassenerhalt ist vor dem letzten Spieltag längst erreicht, doch nun winkt den Beetzendorfern sogar noch der neunte Rang. Diese einstellige Platzierung kann der Aufsteiger sogar aus eigener Kraft erreichen. Pflicht ist ein Sieg gegen Osterburg, dann würde der MTV den direkten Konkurrenten überholen. „Für die Jungs ist es schön, dass sie ihr Ziel erreicht und die Klasse gehalten haben. Wir wollen auch versuchen, noch Neunter zu werden. Allerdings werden wir auch im nächsten Jahr sicherlich wieder gegen den Abstieg spielen, das macht die Sache für einen Trainer nicht gerade einfach“, äußert sich Beetzendorfs Übungsleiter Mayk Zürcher.

Der hofft, dass seine Mannschaft im Vergleich zur letzten Partie in Jävenitz (0:3) wieder ein paar Prozente drauflegt. „Einen Tag zuvor haben wir den 30. Geburtstag unseres Spielers Steffen Fricke gefeiert, deshalb waren die Jungs nicht ganz auf der Höhe. Insgesamt war es auch ein schwaches Spiel von beiden Seiten“, denkt Zürcher zurück. Angetan war er hingegen vom Hinspiel („Da waren wir richtig stark und hätten durchaus sogar gewinnen können“) gegen Osterburg, das mit einem 1:1 endete. Da den Westaltmärkern noch eine einstellige Platzierung („Ich weiß natürlich nicht, wie ernst Osterburg diese Partie noch nimmt“) winkt, streben sie diesmal ohne Tim Stapel, Nico Schulz und Gordon Bock allerdings einen Dreier an.

FSV Havelberg – SV Heide Jävenitz (Schiedsrichter: Amin Hamidi). Seit einer Woche und dem 3:0-Heimsieg gegen Beetzendorf haben die Jävenitzer im Abstiegskampf einen großen Vorteil. Ihnen reicht wohl dank des vergleichsweise guten Torverhältnisses schon ein Remis in Havelberg, womöglich sogar eine Niederlage, sollten Langenapel und Goldbeck zeitgleich nicht gewinnen.

„Wir brauchen glücklicher Weise nicht auf die Konkurrenz zu schauen, sondern haben es in der eigenen Hand. Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Havelberg und freuen uns drauf, auch wenn natürlich eine gewisse Anspannung da ist. Doch mindestens diesen einen fehlenden Zähler wollen wir mitnehmen“, erklärt im Vorfeld Heide-Co-Trainer Sören Kleinau. Die letzten Spiele machen dem Assistenten von Guido Euen viel Hoffnung: „Wir haben hinten gut gestanden und wenig zugelassen. Das ist eine optimale Basis, auch gegen den offensivstarken FSV wäre eine solche Leistung sehr wichtig.“

Allerdings glaubt Kleinau, dass auch die Havelberger um einen erfolgreichen Abschluss bemüht sein werden. Zum einen ist bei einem Erfolg noch Rang sieben möglich, zum anderen wird Trainer Hagen Walther verabschiedet. Die Jävenitzer werden mit vollem Personal und reichlich Fans – ein Bus fährt um 12.30 Uhr von der Bushaltestelle ab – allerdings alles daran setzen, dass sie sich nicht selbst aus der Liga verabschieden.

SV 51 Langenapel – FSV Saxonia Tangermünde (Schiedsrichter: keine Angabe). „Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Allerdings bringt es auch nichts, woanders hinzuschauen und zu hoffen“, bringt SVL-Trainer Ronny Müller die Ausgangslage seiner Mannschaft vor dem Saisonfinale auf den Punkt. Nichts anderes als ein Erfolg gegen Landesliga-Absteiger Tangermünde (Hinspiel: 1:3) hilft den Langenapelern, um die Klasse noch zu halten. Und selbst ein solcher muss noch immer nicht zwingend reichen, denn zugleich müsste auch Jävenitz in Havelberg verlieren.

Da die Heide-Elf in der Bilanz ganze 19 Treffer besser dasteht, würde den Jävenitzern schon ein Remis an der Havel genügen. Das alles kann die Müller-Elf nach der mehr als unglücklichen 1:2-Vorwochenniederlage gegen Liesten aber nicht direkt beeinflussen. Sie braucht eine ähnlich couragierte Leistung wie vor sechs Tagen, aber eben auch mehr Effektivität vor dem gegnerischen Tor und weniger individuelle Fehler.

„Die Moral ist sicherlich im Keller, von daher wird es schwierig. Wir müssen sicherlich vor dem letzten Spiel noch ein paar Dinge ändern“, erklärt Langenapels Trainer, der wohl seinen kompletten Kader zur Verfügung hat. Zumindest dies macht doch Hoffnung, dass der westaltmärkische Aufsteiger das Wunder namens Klassenerhalt gegen die Saxonen, für die es auf Rang sieben um nichts mehr geht, womöglich noch schaffen kann.