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Fußball Abstiegsgefahr geht derzeit bis zum neunten Platz, den der Egelner SV Germania innehat / Zweikampf um die Spitze? Start in die Rückrunde der Salzlandliga: SSC II peilt mit neuem Trainer den Klassenerhalt an

01.03.2014, 01:27

Morgen ab 14 Uhr startet die höchste Spielklasse im Salzlandkreis in die Rückrunde. Wenngleich die Tabelle aufgrund der Nachholspiele noch etwas verschoben ist, wird es neben dem derzeitigen Zweikampf um die Tabellenspitze vor allem im Rennen um den Ligaverbleib spannend.

Salzlandkreis (imü/fna) l Die letzten vier Teams der Tabelle haben augenscheinlich die schlechtesten Karten, um den Verbleib in der Liga zu realisieren. Nienburg, Hakeborn, Giersleben und der Schönebecker SC II haben bereits drei Spiele mehr absolviert als beispielsweise der Zwölfte Calbe II. Sicher dürfte sich aber auch der Neunte, der Egelner SV Germania, noch nicht fühlen.

Die Abstiegsangst geht bei den Muldestädtern dennoch nicht um, "aber wir haben im Kopf, dass wir wieder in die Bahn kommen müssen", betont Trainer Sören Leßmann. Zum Ende der Hinrunde musste das Team aufgrund einiger Ausfälle den Rutsch in der Tabelle hinnehmen, zudem riefen einige Stammspieler nicht die erhoffte Form ab. Doch der ESV scheint gut durch die Winterpause gekommen zu sein, im Nachholspiel gegen Bernburg gab es vor einer Woche einen 2:1-Sieg. "Daran wollen wir anknüpfen, wir wollen weiter punkten." Das gilt umso mehr in Duellen gegen direkte Konkurrenten wie den 1. FSV Nienburg, bei dem die Egelner morgen zu Gast sind. "Jedes Spiel wird für uns gleich schwer, zumal wir uns in der Vergangenheit beim 1. FSV nicht mit Ruhm bekleckert haben."

Egelner SV setzt nun auf den Zusammenhalt

Das Team geht also gewarnt in die Rückrunde, zumal die personelle Lage nach dem Wechsel von Denis Winter zum Liga-konkurrenten TSG Unseburg/Tarthun und aufgrund vieler Berufstätiger etwas enger ist. "Nun ist der Zusammenhalt gefragt. Wir fühlen uns aber stark genug, wieder unsere Form zu finden."

Eine vernichtende Bilanz hat der Schönebecker SC II. Er war nicht nur die Schießbude der Liga (64 Gegentreffer), er sicherte sich auf eigenem Platz zudem lediglich fünf Zähler. Mit dem neuen Trainer Marko Ulbrich, der nach seiner Entlassung beim BSV Eickendorf von den "Grünen" verpflichtet wurde, weht nun ein frischer Wind, der das Team zum Klassenerhalt tragen soll. "Die sechs Wochen Vorbereitung waren vernünftig", betont der Trainer. "Die Beteiligung ist gut, die Mannschaft zieht mit." Dank der Reaktivierung einiger ehemaliger Akteure "konnten wir den Kader etwas vergrößern". Zwar kassierte der SSC im Testspiel gegen den FSV Biere (Kreisliga) eine 0:2-Niederlage, doch gänzlich unzufrieden war Ulbrich mit dem Auftritt nicht. "Es war Mitte der Vorbereitung. Wir hatten mehr Chancen, sie aber nicht genutzt. Daran haben wir dann noch gearbeitet."

Morgen steht zum Auftakt das Stadtderby gegen Wacker Felgeleben auf dem Programm. "Ein angenehmer Gegner", wie der Coach konstatiert, denn "der Druck lastet somit nicht auf uns." Die "Grünen" können sich also noch ein bisschen finden, bevor die Partien gegen die unmittelbaren Konkurrenten bevorstehen und es Pflichtpunkte zu erkämpfen gilt. "Ich bin auf jeden Fall optimistisch, dass uns der Klassenerhalt gelingt."

Drei Teams in der Hinrunde auf dem ersten Platz

Im Kampf um den Meistertitel entbrennt nun ein Mehrkampf. Souveräne Tabellenführer aus in den vergangenen Jahren wie Gnadau oder Förderstedt, fehlen im ersten Jahr mit 16 Mannschaften, obwohl gleich drei Teams von sich sagen können, zeitweilig die Salzlandliga angeführt zu haben. Mit einem furiosen Einstand überraschte Aufsteiger Felgeleben die Liga, er stand in der Tabelle zweimal vorn. Dann wollte es Einheit Bernburg, der unglückliche "Verlierer" des Vorjahres weil er von Gnadau noch überholt wurde, wissen. Eine ähnliche Konstellation musste Einheit im aktuellen Spieljahr über sich ergehen lassen, als man vom dritten bis zehnten Spieltag Platz eins innehatte und wiederum kein Herbstmeister wurde.

Dieser Titel gebührt dem FSV Drohndorf/Mehringen, der erstmals am elften Spieltag souverän die Tabellenführung übernahm. Erst einmal glücklich, da das Bernburgspiel in Unseburg ausfallen musste und der FSV mit 2:0 gegen Rathmannsdorf gewann. Trotzdem ist er der verdiente Hinrundenmeister, der systematisch, ruhig und vor allem mit Disziplin den Weg nach oben fand. Was Einheit Bernburg bleibt, sind die Tatsache, zwei Nachholspiele bestreiten zu dürfen und die Hoffnung auf Torjäger Christoph Vatthauer, der sich von seiner Torflaute erholt hat und die Bestenliste mit Tim Kilian (Drohndorf/M.) anführt.

Entschieden ist aber noch lange nichts, schätzt FSV-Trainer Sebastian Otte ein. "In dieser Saison kann jeder jeden schlagen. Wir wollen den Platz so lange wie möglich halten, das wird aber schwer", erwartet er auch morgen in Hakeborn einen heißen Tanz. "Für Warthe zählt jeder Punkt, dafür wird das Team kämpfen."

Doch Drohndorf ist darauf vorbereitet. "Unser Ziel war zunächst ein guter Start. Der ist uns mit dem 3:0-Sieg in Calbe gelungen. Nun sind wir der Gejagte." Es ist eine neue Situation für den FSV, an der Spitze zu stehen. Otte ist dennoch davon überzeugt, dass seine Schützlinge damit umgehen können. "Wir spielen das fünfte Jahr in der Salzlandliga, haben eine erfolgreiche Hallensaison hinter uns. Zudem ist unsere Abwehr unser großes Plus." Trotz der momentan "schönen Situation für Verein und Umfeld" hat Otte auch Bernburg noch auf der Rechnung, "vielleicht gibt es dazu noch ein Überraschungsteam aus dem derzeitigen Mittelfeld".

Auf der Suche nach den vor Saisonbeginn als Favoriten gehandelten Mannschaften wird man erst im Mittelfeld fündig. Neben dem Egelner SV stehen auch Wolmirsleben und Unseburg/Tarthun im Niemandsland. Den anderen Weg ging der BSV Eickendorf, der auf Platz 16 begann, sich kontinuierlich nach vorn arbeitete und sogar dreimal den dritten Platz belegte. Ähnlich erging es der TSG Calbe II. Viermal Rang zehn und drei offene Spiele könnten das Abstiegsgespenst abschrecken.

Wiederholt sich die Geschichte für den SV Einheit Bernburg?

Dass der Bernburger Christoph Vattauer zum Abschluss der Hinrunde wiederum bester Torschütze war, entsprach seiner Veranlagung. Für seinen Verein bliebt zu hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Im Vorjahr traf Vatthauer in der Hinrunde 14-mal. Am Ende standen nur 20 Treffer zu Buche. Das andere Beispiel war der Unseburger José Mundt, der mit 26 Treffern Torschützenkönig wurde. In der aktuellen Saison hat er allerdings Ladehemmungen, lediglich fünfmal ärgerte er bisher die Gegner.

Bislang wohnten 8 211 Zuschauer den 104 Spielen bei. Mit einem Durchschnitt von 79 Fans pro Spiel. Inwieweit das meist ungemütliche Wetter oder das nicht bessere Leistungsniveau Ursache ist, wird der Saisonabschluss zeigen. Nur mit der Ahnung, dass mit gefallenen Entscheidungen (Auf- und Abstieg, Tabellenkonstellation) und der kommenden wärmeren Jahreszeit die Zuschauerzahlen sinken. Trotzdem gibt es keinen Grund zu klagen. Im Vorjahr waren es nur 75 pro Spiel.