Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Calbe - Langenweddingen 33:26 (14:11) Effektiv in der Abwehr

22.09.2014, 03:19

Calbe l Als Niclas Kaiser mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Parkett humpelte, hatte er bereits alles dafür getan, dass die TSG Calbe in sicherem Hafen lag. Der Sachsen-Anhalt-Ligist führte mit 29:23 (54.). Am Ende feierten die Handballer einen 33:26 (14:11)-Erfolg über den amtierenden Landesmeister SV Langenweddingen.

Absolut effektiv hatte Kaiser in der 6-0-Deckung auf rechtsaußen gewirbelt und damit mehrere Ballgewinne forciert. Zum einen irritierte er Tobias Deutscher bei einem Einwurf von der Ecke, sodass der Ball im Aus landete und das Team im Anschluss die 22:18-Führung (43.) erzielte. Zum anderen nahm er Tino Bzdok im Dribbling den Ball ab und passte im Fallen auf Mathias Walther, der Ronny Krause in Szene setzte. Der markierte die 28:22 (51.)-Führung - eine Vorentscheidung.

Bis dahin war es allerdings ein schwieriger Weg, der mit vielen Zeitstrafen und Siebenmetern gepflastert war. Dies lag nun nicht an der überharten Gangart beider Mannschaften, sondern vielmehr an der Unsicherheit des Schiedsrichtergespanns, das seine latente Nervosität mit Konsequenz gar nicht erst aufkommen lassen wollte.

Und so haderten beide Mannschaften ziemlich oft mit den Entscheidungen der Unparteiischen, wobei sich Calbe besser zurückhalten konnte. "Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir uns nicht auf Diskussionen einlassen dürfen", erklärte Trainer Peter Weiß. Dem SVL ist das hingegen nicht gelungen, er kassierte insgesamt sechs Zeitstrafen und drei Rote Karten. Trauriger Höhepunkt war der Wurf von Langenweddingens Tino Bzdok von Linksaußen, als er unbedrängt ins Gesicht von Keeper Daniel Bertram traf. Wenngleich sich der Langenweddinger sofort entschuldigte, blieb sein Verhalten ungestraft.

Nicht nur verbal, auch spielerisch präsentierten sich die Gastgeber cleverer. Mit nur fünf Fehlwürfen und sieben Regel-Technik-Fehlern in Halbzeit eins "konnte man sehr gut leben", betonte Weiß. In der ersten Partie beim BSV Magdeburg waren es zu diesem Zeitpunkt bereits insgesamt 17 Fehler.

Und auch in Hälfte zwei vergab die TSG lediglich 13 Angriffe. Zudem waren Stefan Wiederhold (1 Parade) und Daniel Bertram (5/1) ein wichtiger Rückhalt. Mit guter Defensive und einfachen Treffern durch Konter enteilten die Saalestädter vom 20:18 (43.) zum 32:24 (57.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Schmerzen im Sprunggelenk von Niclas Kaiser schon wieder fast vergessen.

TSG Calbe: Wiederhold, Bertram - Walther (2), Barby, Krause (9), Gieraths, Hulha (6), Kaiser (5), Rätzel, Marschall (3), Weiß, Sowa (8/5), F. Kralik

SV Langenweddingen: Illig, Eisenkolb - Bzdok (1), Schneider (4/4), Ebert (2), Scheller, Knorr (3), Hohmann (3), Friedrich (1), Deutscher (2), Heine (3), Rohr (3), Schult (4/2)

Siebenmeter: Calbe 5/5 - Langenweddingen 8/6; Zeitstrafen: Calbe 9 - Langenweddingen 6; Rot: Martin Sowa (3x2 Minuten, 56:51) -Calbe-, Jörg Friedrich (26:47 Minuten), Alexander Rohr (3x2 Minuten, 42:15), Matthias Krüger (22:59 Minuten) -alle Langenweddingen-