Schönebecker SV Abstieg nach Schützenfest
Der Schönebecker SV wurde in den Abstieg geballert. Der VfB Germania Halberstadt II bezwang den Fußball-Landesligisten an der Barbarastraße mit 10:4 (6:1) und sorgte mit diesem Schützenfest für enttäuschte Gesichter bei den "Roten" und den Abschied nach sieben Jahren Liga-Zugehörigkeit.
Schönebeck l Von Beginn an haderte Trainer Michael Steffen mit der Einstellung seiner Schützlinge. "Für Halberstadt war es wohl mehr ein Trainingspiel", konstatierte er mit Blick auf die gesamten 90 Minuten. "Wir haben kaum Gegenwehr gezeigt. Nichts hat so funktioniert, wie wir es uns vorgenommen hatten. Es war enttäuschend. Wenn man sich so präsentiert, hat man es nicht verdient, in der Liga zu bleiben." Die Gäste erzeugten von Beginn an Druck, erzielten früh die Führung und erarbeiteten sich bis zur Pause zehn hochkarätige Möglichkeiten, von denen sie sechs nutzten.
Zunächst gelang dem Gastgeber zwar postwendend die Antwort durch Sebastian Jakobs, doch in der Folge lief das Team meist nur hinterher, verlor die Zweikämpfe und produzierte taktische Fehler. "Das lag mit Sicherheit auch an der personellen Situation. Das ist allerdings ein hausgemachtes Problem. Zuletzt dachte ich, dass wir stabiler geworden sind. Doch dieses Spiel war ein erneuter Rückschritt. Uns wurden klar die Grenzen aufgezeigt."
Wenngleich kurz nach dem Wechsel ein kleiner Hoffnungsschimmer aufkam, als Enrico Palm zwei der drei guten Chancen zum 3:6 nutzte, weil die Germania in der Defensive zu leichtfertig agierte, so zerstörte die starke Offensive um Vierfach-Torschütze Denny Piele und Drei-Tore-Mann Florian Köhler diese mit einem Doppelschlag. Am Ende wurden es zehn Gegentreffer. Mit diesem Schützenfest der Vorharzer wurde der SSV in die Landesklasse geschickt. "Wir wollten uns die Möglichkeit bis zum letzten Spieltag aufrecht erhalten. Wir sind allerdings sportlich gescheitert", resümierte Steffen nüchtern.
"Man darf den klaren Erfolg nicht überbewerten. Der SSV trat personell dezimiert an. Trotzdem war es ein gutes Spiel für uns. Alle haben sich reingehängt und den zweiten Platz gefestigt. Wir haben Charakter gezeigt. Das war sehr ordentlich", lobte VfB-Trainer Enrico Gerlach.
Der SSV wird die Saison nun beim SV Stahl Thale ausklingen lassen. Zwar besteht theoretisch noch die Chance auf den vorletzten Tabellenplatz, nach derzeitigem Stand der Dinge ist auch dieser - trotz der Verschiebungen in den höheren Ligen - ein definitiver Abstiegsrang.
Tore: 0:1 Denny Piele (4.), 1:1 Sebastian Jakobs (6.), 1:2 Denny Piele (15.), 1:3 Danny Wersig (18.), 1:4 Florian Köhler (20.), 1:5 Denny Piele (38.), 1:6 Florian Köhler (42.), 2:6, 3:6 Enrico Palm (53., 57.), 3:7 Florian Köhler (61.), 3:8 Daniel Ewert (63.), 3:9 Denny Piele (84.), 3:10 Daniel Ewert (89.); SR: Sebastian Goermer (Dessau), ZS: 53
Schönebeck: Pingel - Schmutzler, Kauczor, Bruchmüller, Clawin, Bartsch (Correa Gea), Palm, Gondeck, Dudziak, Kasper (11. Stein, 46. Bittkau), Jakobs
