Bereit für den großen Wurf

Schönebeck l Nach dem gelungenen Verbandsliga-Saisonauftakt blicken die Classic-Kegler von Union 1861 Schönebeck einem besonderen Highlight entgegen: In der zweiten Runde des DKBC-Pokals gibt mit Kleeblatt Berlin II ein Team aus der Bundesliga 200 Wurf seine Visitenkarte an der Barbarastraße ab. Eine klassische David-gegen-Goliath-Situation, möchte man also annehmen. Doch nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga (120 Wurf) präsentieren sich die Schönebecker nicht nur verjüngt, sondern auch erstaunlich gefestigt. In den bisherigen drei Ligapartien gegen Burgwerben, Sandersdorf und zuletzt Edderitz feierte die Auswahl um Mannschaftsleiter Guido Müller drei mehr oder weniger klare Erfolge. In der Summe ergibt dies für die Unioner als einzig unbezwungenes Team die Tabellenführung. So etwas sorgt natürlich für eine Menge Selbstvertrauen.

Im dritten Saisonauftritt auf eigener Bahn wartet nun aber ein vermeintlich anderes Kaliber. Dabei ist der ist der Ligenunterschied jedoch nicht als in Stein gemeißelt zu betrachten und relativiert sich durch die unterschiedlichen Wurfzahlen. So entsprechen die bisher durchschnittlichen 5149 Saisonkegel der Bundeshauptstädter auf die 120 Wurf umgerechnet knapp 3100 Kegel und liegen damit um einiges unter dem bisherigen Mittelwert der Schönebecker (3300). Da allerdings im Pokal auch Spieler aus der ersten Mannschaft, mit welcher die Schönebecker bis zum Frühjahr in der 2. Bundesliga 120 Wurf selbst die Klingen kreuzten, eingesetzt werden dürfen, bleibt der Gegner schwer ausrechenbar. Und letztlich ist bekanntlich weniger entscheidend, was auf dem Papier passiert, sondern das Geschehen auf den Bahnen.

Ebenda wollen die Thomas Große und Co. am Landesleistungszentrum an der Barbarastraße am Sonnabend ihren Heimvorteil ausspielen. Dass die Schönebecker ebenda favorisierte Gegner ärgern können, hat bereits die erste Pokalrunde gezeigt. Gegen Zweitliga-Aufsteiger Grün-Weiß Wörlitz trotzten die Unioner auch dem gegnerischen „Neuner-Gewitter“. So sprang vor rund einem Monat ein glücklicher, aber verdienter 5:3-Erfolg heraus, der das Weiterkommen sicherte.

Dagegen warten die Berliner noch auf ihren ersten Saisonerfolg. Ein Freilos bescherte dem SKC II zwar den Einzug in die zweite DKBC-Pokalrunde, doch die „Abschiedstour“ in der Bundesliga – die Berliner treten zum letzten Mal in der 200-Wurf-Konkurrenz an – verlief mit drei Niederlagen aus drei Spielen bislang alles andere als erfolgreich. Die Formkurve spricht demnach ebenfalls für die Gastgeber und so bleibt die Favoritenrolle wohl offen. Gewinner dürften in jedem Fall die Zuschauer sein, die sich auf einen packenden Vergleich beider Teams mit hohen Ergebnissen freuen dürfen.