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Handball Erster Schritt zu mehr Konstanz

Verbandsligist Glinder HV „Eintracht“ startet mit einem 27:24 (14:11)-Heimsieg über den TuS Magdeburg-Neustadt in die Rückrunde.

Von Björn Richter 25.01.2017, 00:01

Glinde l Sebastian Weiss ist am Sonntagmorgen vielleicht mit einem leichten Ziehen in der Nackenmuskulatur aufgewacht. Das dürfte an jenen zusätzlichen Schulterklopfern gelegen haben, die der Keeper der Glinder Verbandsliga-Handballer am Vorabend von Mitspielern und Fans in der Elbesporthalle erhalten hatte. Nicht für eine herausragende Torhüterleistung, denn diese brauchte es am Sonnabend im Heimspiel gegen den TuS Magdeburg-Neustadt eigentlich gar nicht. Vielmehr hatte der GHV-Schlussmann wenige Sekunden vor der Pausensirene die Situation erkannt und genutzt: Die Gäste hatten in Unterzahl den Torhüter für einen sechsten Feldspieler geopfert und waren nach einem Ballverlust gedanklich nicht auf der Höhe. Weiss dagegen war es und bescherte seinem Team per Bogenlampe ins leere TuS-Tor das 14:10 und sich seinen ersten Saisontreffer.

Die Episode, der sich noch ein allenfalls für die Statistik relevanter Gästetreffer zum 14:11-Halbzeitstand anschloss, verdeutlichte: Der GHV „Eintracht“ machte am Samstagabend Spaß und er hatte ihn selbst. Weil man ihn ließ. „Der Sieg ist eigentlich nie in Gefahr geraten. Nach hinten heraus ist es vielleicht noch einmal ein bisschen knapper geworden, aber die zwei Punkte konnten wir eigentlich gar nicht mehr verspielen“, ordnete Glindes Spielgestalter Julian Bauer realistisch ein.

Tatsächlich hätten die Gastgeber gegen den Ex-Verein ihres Trainers Hannes Krausholz sogar noch etwas für das ohnehin gute Torverhältnis – aktuell 391:354 – tun können. Zehn Minuten vor Ultimo hatte die Eintracht ein Sieben-Treffer-Polster zwischen sich und die Landeshauptstädter gepackt. „Vor allem, weil wir im Angriff eine gute Chancenverwertung an den Tag gelegt haben und letztlich auch bei uns die besseren Alternativen auf der Bank zur Verfügung standen“, führte Bauer als Begründung an. Dass im Schlussgang ein wenig die Ernsthaftigkeit auf beiden Seiten des Feldes fehlte und der Vorsprung wieder auf drei Tore zusammenschmolz, war in diesem Fall geschenkt.

Der erfolgreiche Start in die Rückrunde ließ also Platz für die Hoffnung, dass sich ein ähnlich starker Lauf wie zu Saisonbeginn, als Glinde mit 10:0-Punkten in die Spielzeit startete, anschließen mag. Bauer trat indes vorsorglich auf die Euphoriebremse: „Wir müssen abwarten. Auch wenn es wie eine Phrase klingt, aber wir schauen von Spiel zu Spiel. Sicher wäre es cool, einen Platz unter den ersten Drei der Liga anzuvisieren, aber dazu müssen wir konstanter in unseren Leistungen werden.“

Und so dürfte wohl auch der Ausflug von Sebastian Weiss in die Welt der Torjäger ein kurzer werden und sich der Keeper künftig wieder aufs Kerngeschäft, nämlich das Abwehren von Würfen, konzentrieren.