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Leichtathletik Jessica Graf springt erstmals im Wettkampf über 3,20 Meter / Vierter Platz bei Deutschen Hochschul-Meisterschaften Das Knie hält, der Bauch schmerzt - und trotzdem ein neuer Bestwert

12.06.2014, 03:16

Kassel/Magdeburg/Potsdam l Jessica Graf hatte sich nun bereits daran gewöhnt, die Zähne zusammenzubeißen. Mal schmerzte der Rücken, zuletzt war es das Knie. "Intensives Training und gute Leistungen waren so nicht möglich", haderte die 19-Jährige vom Mitteldeutschen Sportclub. Und als die Verletzung im Bein auskuriert war, "habe ich mir zwei Tage vor dem Stabhochsprung-Wettbewerb in Potsdam eine Bauchmuskel-Zerrung zugezogen", bedauerte die Egelnerin. Sie ging also mit wenig Ambitionen in den Wettkampf, schon das Einspringen "lief überhaupt nicht wie ich es mir gewünscht hatte". Daher entschied sie sich zur Vorsicht, startete bereits mit 2,90 Metern. Doch die jeweils beim ersten Versuch übersprungenen Anfangshöhen (3,00 Meter und 3,10 Meter) gaben ihr wohl Sicherheit und ein gutes Gefühl. Auch die 3,20 Meter übersprang sie - im dritten Versuch. "Ich habe mich sehr gefreut, dass dieses Höhe endlich auch im Wettkampf mal liegengeblieben ist. Im Training hatte ich sie schon drauf." Dass die spätere Siegerin Cassandra Hennig (Leipzig) erst bei 3,60 Metern eingestiegen ist und mit dieser Höhe auch gewann, konnte ihre Freude nicht trüben.

Sie war ja ohnehin mit Euphorie angereist, bei den Deutschen Hochschul-Meisterschaften in Kassel hatte sie sich den vierten Platz gesichert, mit dem "ich sehr zufrieden bin". Bei viel Regen waren die drei Meter "den Umständen entsprechend ein gutes Ergebnis".

Und auch bei der Bahneröffnung in Schönebeck hatte Graf sich die nötige Lockerheit erarbeitet, bot in allen Disziplinen, die sie kaum noch trainiert, gute Leistungen, wenngleich die "Runden Zahlen" einfach nicht gelingen wollen. Im Weitsprung zum Beispiel wurde die MSC-Athletin mit 4,95 Metern Zweite, doch die Fünf-Meter-Marke lässt seit Wochen auf sich warten. Auch im Speerwurf könnten mehr drin sein als 29,39 Meter (Platz fünf). "Ich würde gerne die 30 Meter erreichen." Und die zehn Meter im Kugelstoß blieben bei 9,83 Metern auch nur knapp verwehrt - Platz fünf. Dafür sicherte sie sich im Sprint - einem der wichtigsten Elemente im Stabhochsprung - über 100 Meter in 13,12 Sekunden den Sieg. Neues Ziel: Unter 13 Sekunden. Vielleicht schon beim Abendsportfest des SC Magdeburg oder bei den Mitteldeutschen Meisterschaften in Haldensleben am Sonnabend, 21. Mai, ab 10 Uhr. Dafür heißt es dann allerdings nochmal: Ordentlich die Zähne zusammenbeißen.