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Handball Neue Breite im Kader, neue Stärke

Der HV Rot-Weiss Staßfurt II ist makellos in die Saison in der Handball-Verbandsliga gestartet. Am Sonnabend geht es gegen Tus Radis II.

Von Enrico Joo 07.10.2016, 23:01

Staßfurt l Mario Kutzer hatte am Freitag ungewohnt viel Zeit. Der Trainer vom HV Rot-Weiss Staßfurt II ist gerade krank geschrieben. Sein Handy hatte er trotzdem griffbereit. Und so konnte er vor dem Heimspiel heute in der Handball-Verbandsliga Süd gegen TuS Radis II reichlich Auskunft geben. Denn es läuft richtig gut für die Staßfurter. Drei Spiele, drei Siege. Die Bilanz ist makellos. Und es gibt Gründe für den zarten Aufschwung bei der Reserve-Mannschaft.

„Wir hatten eine klasse Vorbereitung mit viel Einsatz“, sagt Kutzer. „Da war die Trainingsbeteiligung viel besser.“ Das schlägt sich nun auch in den Ergebnissen nieder. Staßfurts Spieler wissen nun auch: Geht die Leistungskurve mal nach unten, wartet vielleicht nur noch ein Platz auf der Bank. Denn der Kader ist breiter. „Wenn alle da sind, haben wir 15 Spieler“, zählt Kutzer auf. „Da hatten wir in der vergangegen Saison gerade einmal sechs bis sieben Stammspieler, die fast immer ran mussten.“

Staßfurt ist beinahe in der komfortablen Situation, auf jeder Position doppelt besetzt zu sein. „Das gab es zuletzt in der Sachsen-Anhalt-Liga“, sagt Kutzer. In der Saison 2013/2014 stieg Rot-Weiss II aus der höchsten Spielklasse im Land ab.

Im Detail gibt es aber natürlich noch mehr Gründe für die guten Ergebnisse. Da wären zum Beispiel Eike Rach, Martin Dittmar und Kevin Engelhardt. Die drei Spieler waren in der vergangenen Saison noch in der Oberliga-Mannschaft gemeldet. Nun laufen sie nur noch in der Zweiten auf. Dittmar ist nach seinem Schlüsselbeinbruch noch eine Weile außer Gefecht gesetzt. Aber Rach und Engelhardt haben der Mannschaft zu einem spürbaren Qualitätssprung verholfen.

Kutzer ist vor allem von Engelhardt begeistert. Der Rückraumspieler war in der Oberliga mehr in der Defensive als im Angriff gefordert. Bei Staßfurt II wird er nun auch vorne gebraucht. „Er hat sich das Torewerfen nicht mehr so richtig zugetraut“, erklärt Kutzer. Bei einem Vorbereitungsturnier in Wolmirsleben machte es klick.

Und als Engelhardt am vergangenen Sonnabend aus privaten Gründen passen musste, merkte Kutzer noch mehr, wie wichtig er geworden ist. „Er hat mit seinem kraftvollen Wurf richtig gefehlt.“ Heute ist er wieder mit dabei.

Genauso wie Patrick Tuchen. Der Keeper war in den vergangenen beiden Partien eigentlich nur aushilfsweise mit dabei. Aber: „Er hat wieder richtig Lust bekommen“, freut sich Kutzer. Und weil auch Jan Rösler und Christopher Sieland heute an Bord sind, muss Kutzer zwischen drei Torhütern wählen. „Patrick ist der stärkste von den dreien, er wird beginnen.“ Das gibt auch der Deckung vor ihm neuen Halt. „Wenn da ein Gegenspieler jetzt mal durchstürmt, dann nehmen die Spieler nun auch mal die Hände weg“, erzählt Kutzer. Sie wissen ja: Patrick Tuchen steht da. Und der kann den Ball vielleicht sogar halten. So kassiert Staßfurt weniger Strafzeiten. Was der Mannschaft wieder mehr Ruhe gibt.

Die Marschroute heute ist also klar: „Ein Sieg sollte her“, fordert Kutzer. Damit würden die Rot-Weissen die Tabellenführung behalten.