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Tischtennis Konkurrenz entnervt, Titel geholt

Petra Linow vom TTC "Glück Auf" gewinnt die Landeseinzelmeisterschaft. Die Abwehrspezialistin profitiert vom neuen Material.

Von Björn Richter 10.02.2017, 00:01

Osterburg/Staßfurt l Die Konkurrenz hat die Nase häufiger gerümpft. Petra Linow wollte dem neuen Material aber zumindest eine Chance gewähren. „Nach 15 Minuten merkt man den Unterschied kaum mehr“, sagte die Tischtennisspielerin von den Oberliga-Damen des TTC „Glück Auf“ Staßfurt über die neuen Plastikbälle, mit denen am Wochenende in Osterburg gespielt wurde. Keine Viertelstunde, aber einen Wettkampftag später war Linow dann neue Landeseinzelmeisterin der Altersklasse W 50. Einen kleinen Anteil daran trug auch der neue Ball, der bald bundesweit das Zelluloid ablösen soll.

Linow ist bekanntlich eine reine Abwehrspielerin. Das neue Material kam ihr daher bei den Senioren-Landesmeisterschaften in der Altmark sehr zupass. „Angriffsspielerinnen, mit denen ich es in Osterburg fast ausschließlich zu tun bekommen habe, erreichen mit dem Ball nicht die gewohnten Geschwindigkeiten. Man könnte auch sagen: Ich habe die Konkurrenz ein wenig mit meinem Spiel eingelullt.“

Den Erfolg allein darauf zu reduzieren, täte der starken Leistung der TTC-Spielerin dann aber doch gehörigen Abbruch. Während es für die beiden anderen Staßfurter Roland Frank (Fünfter in der Endabrechnung) und Marlit Erdner (Platz 13) nicht für Top-Plätze reichte, marschierte Linow mit nur einem Satzverlust in drei Spielen zunächst souverän durch die Vorrunde. Über das Viertel- (3:1 gegen Liane Rouschal/SSV Ahlsdorf) und das Halbfinale (3:0 gegen Katrin Fricke/Wernigerode) brannte auch beim 3:1-Erfolg im Endspiel gegen Marita Oscheja (Chemie Mieste) nichts an und die Überraschung über den Titel war groß: „In den vergangenen zehn Jahren hat es in der W 40 ein paar Mal zu Platz zwei und drei gereicht. Bei der ersten Teilnahme in der W 50 wäre ich auch mit Bronze zufrieden gewesen, so war es natürlich einfach phänomenal.“

Mit entsprechend viel Rückenwind soll es auch am Wochenende 11./12. März zu den Mitteldeutschen Meisterschaften ins sächsische Dippoldiswalde gehen. „Aber da ist die Konkurrenz ungemein größer“, dämpfte Linow die Erwartungen. Doch unter Garantie wird auch im Osterzgebirge mancher Angriff am Spiel der Defensivspezialistin abprallen.