Atzendorf wieder voll im Abstiegssumpf

Nienburg/Atzendorf l Zuletzt war bei der ZLG Atzendorf ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen. Vor dem Osterwochenende holten sie aus drei Spielen sieben Punkte und setzten sich etwas ab. Nach den Feiertagen und zwei knappen Niederlagen stecken die Atzendorfer wieder voll im Abstiegssumpf. Mit beiden Beinen. Denn Darlingerode/Drübeck siegte und macht es im Tabellenkeller wieder richtig spannend.

Der Abstand der ZLG Atzendorf zu einem Abstiegsplatz beträgt nur noch zwei Zähler. Ihr Auswärtsspiel beim FSV Nienburg haben die Atzendorfer mit 1:2 (1:1) verloren, zuhause gegen den SV Seehausen setzte es ein 0:1 (0:0) und damit die zweite Niederlage in drei Tagen. „Das waren zwei Spiele, die wir absolut nicht verlieren mussten“, sagte ZLG-Coach Heinz Weile, dessen Mannschaft in beiden Spielen nicht schlechter war, sondern einfach eine Menge Pech hatte.

So auch beim Spiel gegen die Seehausener. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte trafen die Gäste kurz nach dem Wiederanpfiff nach einer Ecke (53.). Robin Marschke setzte sich im Fünfmeterraum gegen den Atzendorfer Torhüter Lukas Fiser durch, foulte ihn dabei. Die meisten Schiedsrichter hätten diese Situation sicher abgepfiffen, Tobias Janke gab den Treffer jedoch.

Und anschließend kamen die Gastgeber nicht mehr auf die Beine. Die Partie war zerfahren mit vielen Fouls und Spielunterbrechungen. Torchancen waren absolute Mangelware. Sebastian Tolle versuchte sich per Kopf, scheiterte aber an Sascha Röber (75.). Auch in einer anderen Szene stand der zur Pause eingewechselte Stürmer im Mittelpunkt. Er kam im Strafraum zu Fall, es gab jedoch keinen Strafstoß.

Eine wohl zu harte Entscheidung fällte Janke dann wieder zu ungunsten der Gastgeber. Marcel Maier sah für ein gelbwürdiges Foul am Mittelkreis glatt Rot. Doch im Abstiegskampf wäre es falsch, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. Die Atzendorfer müssen sich selbst hinterfragen, warum sie zweimal nur knapp als Verlierer vom Platz gingen. Weile musste zugeben: „Wir haben uns nicht genug Chancen erarbeitet.“ Und das galt nicht nur für das Heimspiel gegen Seehausen.

Auch gegen den Tabellensiebten aus Nienburg hielten die Blau-Weißen gut mit. Sie gingen nach sieben Minuten sogar durch Philipp Voitländer in Führung. Doch nach dem Ausgleich durch Sebastian Burchhardt (13.) kam offensiv von den Gästen nichts mehr. Und der ZLG blieb nicht einmal der Punkt. Vier Minuten vor dem Ende kassierten sie ein direktes Freistoßtor. Denis Neumeister ließ die Nienburger spät jubeln. „Wenn wir weiterhin so viel Pech haben, steigen wir noch ab“, sagte Weile. „Wir müssen jetzt weiterkämpfen und im nächsten Spiel wieder alles versuchen.“ Leichter wird es im Heimspiel gegen Langenstein am kommenden Wochenende aber sicher nicht. Gegen den Tabellenfünften ist wohl auch wieder etwas mehr Glück nötig. Und das muss man sich, vor allem im Abstiegskampf, auch mal erarbeiten.

Atzendorf (gegen Nienburg): Fiser - Smetana, Maier, Leuchtmann, Voigtländer, Faatz (83. Gehrke), Hranicka, Isufi, Sura (71. Ebeling), Rock, Tolle

Tore: 0:1 Voigtländer (7.), 1:1 Burchhardt (13.), 2:1 Neumeister (86.); SR: Christoph Küchler (Eintracht Gröbers); ZS: 20

Atzendorf (gegen Seehausen): Fiser - Schmidt (80. Faatz), Maier, Leuchtmann, Voigtländer, Ebeling, Smetana, Sura (46. Tolle), Rock, Hranicka (65. Isufi), Spangenberg

Tor: 0:1 Marschke (53.); SR: Tobias Janke (Magdeburger FFC); ZS: 50; RK: Maier (85.)