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Handball Wider der Personalnot

Vier Ausfälle hat Verbandsligist Germania Borne gegen TuS Magdeburg zu beklagen. Ein paar Spieler sind auf ungewohnten Positionen gefragt.

Von Enrico Joo 03.02.2017, 23:01

Borne l Benjamin Prosowski kommt kurz ins Grübeln. Wie war das gleich noch? Wer fällt eigentlich alles aus? Es braucht schon ein paar Minuten, um den neugierigen Beobachter auf den aktuellen Stand zu bringen. „Also“, sagt der Trainer vom Handball-Verbandsligisten Germania Borne. „Definitiv ausfallen werden Dominik Klippstein, Sebastian Scholz, Andreas Heyer und Steffen Halfpap.“ Scholz ist im Urlaub. Alle anderen sind verletzt.

Für den manchmal auf Kante genähten Kader sind das keine besonders prächtigen Nachrichten. Zumal es am Sonnabend (Anwurf 16.30 Uhr) zu Hause gegen TuS 1860 Magdeburg-Neustadt geht. Ein Gegner, mit dem die Borner ungute Sachen verbinden. „Die letzten drei Spiele haben wir verloren“, erinnert sich Rechtsaußen Ronny Schafflik. „Das wird ein hartes Stück Arbeit. Die Abwehr muss funktionieren, die einfachen Tore müssen kommen.“ Gerade mit dem stringenten Spiel hat die Germania ja so ihre Probleme. Das Spiel der Borner sieht viel zu oft nach zu schwerer Arbeit aus. Das weiß auch Prosowski. „Es ist die alte Leier. Es ist immer ein Bruch drin. Das können wir uns nicht erlauben, wenn wir nicht noch weiter nach unten rutschen wollen.“

Rückblick: Die 28:37-Niederlage am vergangenen Spieltag beim Tabellenführer HSG Osterburg liest sich so schwarz auf weiß heftig. Aber: Zu Beginn der Partie hielt Borne gut mit. „Die ersten 25 Minuten war das gut. Wenig technische Fehler, vernünftige Deckung, Tempospiel des Gegners gut unterbunden.“ Borne führte sogar 12:11, um am Ende doch noch deutlich zu verlieren. Woran es lag? Am Personal natürlich. „Da fehlen ein paar Optionen, Der Kräfteverschleiß ist hoch“, sagt Proswoski. Der 18-jährige Dominik Klippstein zog sich eine Absplitterung am Ellenbogen zu. Er ist der dritte Name auf der Borner Liste mit Spielern, die länger ausfallen. Steffen Halfpap fehlt schon seit Dezember wegen Schulterproblemen. „Ich hoffe, dass er zurückkehrt“, sagt Prosowski, klingt dabei aber nicht überzeugend. Andreas Heyer zog sich zudem einen Haarriss im Knöchel zu, nachdem er umgeknickt war. Auch er wird eine Weile fehlen. Mit Heyer fehlt den Bornern vor allem ein wichtiger Rückhalt in der Deckung. „Verletzungen sind immer Mist“, meint der Trainer.

Zieht sich Prosowski vielleicht selbst noch einmal das Spielertrikot über? „Nein, das ist keine Option.“ So groß ist die Not dann doch nicht. „Wir haben ja noch elf Spieler. Wir kriegen das irgendwie hin. Es kann aber schon sein, dass der eine oder andere Spieler auf einer ungewohnten Position spielen muss.“ Im rechten Rückraum ist die Not zum Beispiel besonders akut.

Prosowski ist sich trotzdem sicher. Spielt seine Mannschaft so mutigen und aggressiven Handball wie in den ersten 25 Minuten in Osterburg, dann ist etwas drin. „Das ist nicht unmöglich.“ Schafflik formuliert das noch einen Zacken schärfer: „Das wird schwer, aber wir müssen gewinnen. Ich sehe uns auf den Rängen sieben bis neun.“ Im Moment ist Borne Zehnter.