Fußball „Ansgar“ trifft gegen den Goliath
Im Achtelfinale der Fußball-Landespokas verlor Medizin Uchtspringe gestern gegen den 1. FC Magdeburg mit 1:7 (0:3).
Uchtspringe l Natürlich hatten die Altmärker (7. Liga) keine Hoffnungen, die Landeshauptstädter sportlich ernsthaft gefährden zu können. Der Unterschied von vier fußballerischen deutschen Leistungsklassen sprach Bände.
Zudem haben sich die Club-Kicker nach Stotter-Startphase in den letzten Wochen in ihrer Liga stark steigern können und stehen derzeit mit 16 Punkten auf dem neunten Platz des Drittbundesliga-Klassements.
Mit dem entsprechenden Selbstvertrauen und Elan waren die Kicker um Trainer Jens Härtel gestern auch in der Heinz-Förster-Sportanlage Uchtspringes zu erwarten.
Dagegen waren die gastgebenden Medizin-Kicker um ihren Trainer Jörn Schulz natürlich darauf bedacht, sich in ihrem „Match des Jahrhunderts“ vor der ungewohnt großen Zuschauer-Kulisse anständig zu präsentieren. Recht wenige Gegentreffer hinzunehmen, war das erste Medizin-Ziel. Wenn dazu noch ein eigener Treffer in diesem Spiel gelingen würde, dann würde dies das Sahnehäubchen für den Außenseiter der krassen Art sein.
Der hohe Favorit tat sich vor der prächtigen Kulisse von 1883 Zuschauern in den ersten Minuten recht schwer auf dem recht kleinen Platz in Uchtspringe. Gastgeber-Coach Schulz hatte sein Medizin-Team darüber hinaus bestens eingestellt.
Den ersten Torschuss in diesem Cupspiel gab übrigens mit Matthias Lenz ein Uchtspringer Kicker ab. In der fünften Spielminute drosch er das Leder aus etwa 25 Meter Entfernung von halbrechts aber deutlich über den Magdeburger Kasten. Zwei Minuten später zischte der Ball bei einem Flachschuss des Magdeburgers Kath flach am Uchtspringer Gehäuse vorbei. Der große Favorit tat sich lange Zeit schwer mit dem gut verteidigenden, aber durchaus auch mitspielenden Kontrahenten.
Nach gut einer halben Stunde war es der in der ersten Hälfre auffälligste Akteur auf dem Platz, Sebastian Ernst, der die Landeshauptstädter mit 1:0 nach vorn brachte. Er sowie Florian Kath erreichten noch vor der Halbzeitpause weitere FCM-Torerfolge. Ein o:3 stand zur Halbzeitpause auf der Anzeigetafel.
Nachdem in zweiten Spielabschnitt drei Minuten vergangen waren, markierte Kath seinen zweiten Treffer – 0:4.
Dann aber geschah etwas, was dem FCM gegen Gegner deutlich tieferer Spielklassen in Pflichtspielen nur ganz, ganz wenig widerfährt. Er musste ein Gegentor schlucken.
Und das fiel so: Auf der linken Angriffsseite gab es aus etwa 35 Meter Entfernung Foulfreistoß für Medizin. Christoph Scheel führte diesen aus, und zwar blitzschnell auf den bereits gestarteten Marcel „Ansgar“ Brinkmann. Der war plötzlich ohne Bewachung und schob das Leder am FCM-Keeper Zingerle vorbei zum Medizin-Ehrentor in den Kasten ein – riesengroßer Jubel unter den Zuschauern und bei den Gastgebern auf dem Platz. „Diese Freistoßvariante haben wir eingeübt“, betonte Gastgeber-Coach Schulz.
Dass die Landeshauptstädter in der Folge noch dreimal einnetzten, schmerzte den Gastgeber natürlich.
Doch es bleibt die tolle Erinnerung an ein Fußballfest auf der Heinz-Förster-Sportanlage in Uchtspringe. Mehr dazu (unter anderem die Statistik) im Montag-Mantelsport sowie in der Dienstag-Lokalsportausgabe.
