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Handball HV Wernigerode überrascht mit 24:22-Sieg gegen die SG Kühnau Personalnot mit Teamgeist kompensiert

Von Ingolf Geßler 16.02.2015, 01:47

Der HV Wernigerode hat in der Sachsen-Anhalt-Liga einen nicht unbedingt erwarteten Sieg eingefahren. Trotz zahlreicher Ausfälle bezwang die Ahlsleben-Sieben den starken Austeiger SG Kühnau in heimischer Halle mit 24:22 (12:10).

Wernigerode l Die Vorzeichen waren aus Sicht des HVW alles andere als rosig, neben den Langzeitverletzten fehlten mit Müller, Rinke, Eicken, Karau, Stecker und Erdmann ein halbes Dutzend weiterer Spieler. Da Trainer Björn Ahlsleben kein gelernter Kreisspieler zur Verfügung stand, half sogar Routinier Marcel Berge aus.

Auf dem Parkett war von diesen Personalsorgen allerdings nichts zu spüren. Die Wernigeröder lieferten vom Anpfiff weg eine sehr konzentrierte und starke Leistung ab. Vor allem die Abwehr stand in der ersten Halbzeit bombensicher, zwischen den Pfosten lieferte Keeper Andreas Wisotzky eine herausragende Vorstellung ab. Die Harzer übernahmen mit dem ersten Treffer die Führung. Über ein 4:1 wuchs der Vorsprung bis Mitte der ersten Halbzeit beim 7:3 zwischenzeitlich auf vier Tore an, ehe sich die SG Kühnau wieder auf ein Tor herankämpfte (8:7). Beim 9:9 gelang den Gästen noch einmal der Ausgleich, aber zur Pause lagen die Wernigeröder wieder mit 12:10 vorn.

"Wir haben auch in engen Situationen die Ruhe bewahrt, unseren letzten Angriff in der ersten Halbzeit clever ausgespielt. Früher haben wir in solchen Situationen oft noch den Ausgleich kassiert, diesmal haben wir selbst den Treffer zur Zwei-Tore-Führung erzielt", lobte Trainer Björn Ahlsleben.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit erwischten die Wernigeröder den besseren Start, vor allem Norman Hoffmann spielte sich nun mehr und mehr in den Vordergrund. Allein acht seiner zehn Treffer erzielte der Rückraumschütze in der zweiten Halbzeit, übernahm dabei auch vom Siebenmeterpunkt Verantwortung. Höhepunkt war sein zehnter Treffer, als er den Ball nach einem Lattentreffer von Sebastian Meißner im Hechtsprung über die Linie bugsierte.

Die Szene war sinnbildlich für den Kampfgeist der HVW-Sieben, mit dem sie der SG Kühnau auch nach dem Seitenwechsel den Schneid abkaufte. "Kurzzeitig haben wir in der Abwehr den Faden verloren, vor allem das Rückzugsverhalten war über fünf Minuten zu behäbig. Wir haben aber schnell wieder zu unserem Spiel gefunden", schildert Trainer Ahlsleben eine kritische Phase Mitte der zweiten Halbzeit, als die SG Kühnau zum 17:17 ausglich.

Doch angeführt von einem überragenden Wisotzky, der in der entscheidenden Phase neben freien Würfen auch zwei Siebenmeter parierte, Spielmacher Sebastian Meißner, der auch in schwierigen Phase geschickt Regie führte und Norman Hoffmann, der sich als Vollstrecker auf seine Stärken besann, warfen die Wernigeröder einen hochverdienten 24:22-Heimsieg heraus

HV Wernigerode: Wisotzky, Zimmermann - Czaja (3), Meißner (2), Hoffmann (10/3), Nierlein (3), Berge, Weist (4), Csordas (2), Dietrich, Völkel;

Zeitstrafen: HV Wernigerode 8 - SG Kühnau 5; Siebenmeter: HV Wernigerode 8/4 - SG Kühnau 7/4.