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Fußball-Landesklasse Harz-Derby zwischen Darlingerode/Drübeck und Eintracht Osterwieck endet 2:2-remis Ein Endspurt, der eigentlich keiner ist

Von Maria Kurth 08.06.2015, 01:31

Es ging für beide Teams um nichts mehr, aber der Derbygedanke bescherte den Zuschauern dann doch noch einen echten Leckerbissen: In einer ansehnlichen und mit Torchancen reichlich bestückten Partie trennten sich Darlingerode/Drübeck und Eintracht Osterwieck am Sonnabend 2:2 (2:2)-remis.

Darlingerode l Saisonendspurt - ein Wort, das in der Schlussphase einer Spielzeit vermehrt Gebrauch findet. Das ist auch in Bezug auf die Fußball-Landesklasse, Staffel III, nicht anders.

Doch eigentlich verspricht der Endspurt zu viel: Ins Ziel sprinten, wichtige, vielleicht entscheidende Punkte einfahren und am Ende erschöpft, aber glücklich nach den Strapazen im Saisonfinale am Ziel ankommen. All diese Assoziationen sind in jener Landesklasse-Staffel aber eher fehl am Platz. Der Meister steht seit Wochen fest, die Abstiegsfrage hat sich durch den Rückzug des Schackstedter SV von allein geklärt. Nicht nur große Pessimisten hätten also davon ausgehen können, dass auch das Derby zwischen Darlingerode/Drübeck und Eintracht Osterwieck dieser schlichtweg nicht vorhandenen Spannung zum Opfer fällt. Doch daraus wurde nichts: Das Derby entpuppte sich als ansehnliches Fußballspiel mit einem gerechten Ergebnis: "Es gab auf beiden Seiten viele Chancen, die nötige Aggressivität in so einem Derby war da. Es war vor allem für die Zuschauer ein wirklich gutes Spiel", sagte Darlingerodes Trainer Mike Knobelsdorf.

Er und sein Trainerkollege Patrick Oppermann konnten mit dem Unentschieden am Ende sehr gut leben: "Das war auf jeden Fall leistungsgerecht. Die Jungs haben Moral bewiesen und sich zurückkämpft."

Denn die Hausherren hatten zwar mehr Spielanteile, doch "Osterwieck hat uns gut ausgekontert", sagte Knobelsdorf.

So nutzten Toni Torbahn (6.) und Mathias Kruppa (22.) ihre Chancen eiskalt und brachten die Gäste mit 2:0 in Front. "Danach waren wir ja eigentlich schon erschossen, aber die Jungs haben gekämpft", sagte Knobelsdorf.

Die passende Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Nach Vorarbeit von Justin Riemann markierte Johannes Rehse nur drei Minuten später den 1:2-Anschlusstreffer. Die Hausherren wussten ihre Überlegenheit nun zu nutzen, während die Gäste mit individuellen Fehlern ihre Führung leichtfertig hergaben. Eric Heindorf bescherte Darlingerode/Drübeck noch vor der Pause den 2:2-Ausgleich (32.).

Zwar endete die zweite Halbzeit torlos, doch langweilig war es auch nach dem Seitenwechsel nicht: Johannes Rehse vergab freistehend vor dem Gehäuse (52.) und Vincent Türk setzte seinen Schuss an den Pfosten. Ein wahrer Endspurt gelang beiden Teams eben doch nicht.

SV Darlingerode/Drübeck: Gülzow - Jungermann, Heindorf, Dierks, Wienert (60. Lüderitz), Wiese, Rogacki, Rehse, Türk (75. Preiß), Riemann, Hess (31. Schenk);

Eintracht Osterwieck: Kraus - Blankenburg (87. Molik), Hauch, Wagner, Wiegmann, Seubert, Kruppa, Hildach (70. Thaele), Leßmann, Torbahn (63. Müller), Wagenführ;

Torfolge: 0:1 Toni Torbahn (6.), 0:2 Mathias Kruppa (22.), 1:2 Johannes Rehse (25.), 2:2 Eric Heindorf (32.); Schiedsrichter: Sebastian Wienecke (Germania Halberstadt); Zuschauer: 103.