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Kreisoberliga Ab Serie 2016/17 Aus für Spielgemeinschaften besiegelt?

Der Kreisfachverband Fußball Anhalt (KFV) stimmte einstimmig dafür, ab der Spielzeit 2016/17 keine Spielgemeinschaften mehr in der Kreisoberliga Anhalt zuzulassen. Vier Vereine sind im Kreisfachverband Anhalt davon betroffen.

Von Simone Zander 03.07.2015, 10:03

Zerbst l Der KFV wird ab der Spielzeit 2016/17 keine Spielgemeinschaften mehr in der Kreisoberliga Anhalt zulassen. Das hat der Vorstand des Verbandes auf seiner turnusmäßigen Zusammenkunft beschlossen und den Vereinen bereits schriftlich mitgeteilt. "Der Beschluss fiel einstimmig", bestätigte KFV-Präsident Mario Pinkert am Rande des Kreispokalfinales in
Zerbst in einem Pressegespräch und verteidigte zugleich die Entscheidung. "Wir haben uns intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt und passen unsere Vorgehen denen der Kreisverbände in Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld an." Auch dort können Spielgemeinschaften nicht in der höchsten Spielklasse des Kreises an den Start gehen.

"Die Diskussionen über dieses Thema sind schon länger in Gange", so Pinkert. "Der KFV hat sich nicht dafür entschieden, sich für die Zulassung von Spielgemeinschaften auf Landesebene einzusetzen. Wir wollen die Mannschaften erst gar nicht in die Situation kommen lassen, einen möglichen Aufstieg nicht wahrnehmen zu
können."

Wettbewerbsverzerrung?

Und der als 1. Vizepräsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt agierende Pinkert fügte an: "Es gibt im Land auf absehbare Zeit keine Mehrheit für Spielgemeinschaften oberhalb der Kreisebene. Dem tragen wir nun Rechnung."

Der KFV legte noch einen anderen Punkt zur Begründung in die Waagschale: "Viele der aktuell existierenden Spielgemeinschaften - in der Kreisoberliga Anhalt sind das momentan die FSG Vorfläming, die FSG Walternienburg/Güterglück, die FSG Steutz/Leps, die SG Oranienbaum/Wörlitz (hat sich mittlerweile aufgelöst -
d. Red.) und die SG Waldersee/Vockerode - würden gar nicht mehr die formalen Anforderungen erfüllen, die zur Bildung von Spielgemeinschaften notwendig wären."

"Und das würde am Ende eine Wettbewerbsverzerrung bedeuten, die zum Nachteil der anderen Vereine ist, die allein antreten müssen", so Pinkert.

Nun müssen sich die Spielgemeinschaften bis zum Sommer 2016 entscheiden, ob sie allein weiterspielen oder freiwillig in die Kreisliga Anhalt absteigen. Dort könnten sie gemeinsam weiterspielen. "Wir haben bereits mit den betroffenen Vereinen geredet. Sie werden sich Gedanken machen und reagieren", so der KFV-Chef.

Seltsam ist jedoch, dass mit den betroffenen Vereinen über diese Thematik nicht gesprochen wurde. Der Abteilungsleiter der FSG Steutz/Leps, Harald Moller, drückte sein Befremden aus: "Ich bin schon enttäuscht darüber, dass diese Entscheidung getroffen wurde. Nur mit uns als betroffener Gemeinschaft wurde über dieses Thema gar nicht gesprochen."

Dieses Befremden äußerte auch Maik Gehrmann, Vorstandsmitglied der FSG Vorfläming: "Gesprochen wurde mit uns nicht. Ich denke aber, dass es beim Staffeltag am 1. August noch viele Einsprüche zu dieser Thematik geben wird. Den Tag warten wir jetzt erst einmal ab."

Und Mario Metzker, Trainer der FSG Walternienburg/Güterglück, meinte: "Ich kenne diese Problematik. Wir haben jetzt ein Jahr Zeit, uns zu überlegen, was wir tun werden. Wir werden aber erst einmal die Rechtsgrundlage prüfen."

Ebenfalls einstimmig beschlossen hat der KFV, die Kreisoberliga in der Spielzeit 2015/16 nur mit 15 Mannschaften zu bestreiten, da dem Wechsel von Hellas Oranienbaum in den Kreisverband Wittenberg zugestimmt wurde. Um dann im Sommer 2016 auf die bereits Anfang dieses Jahres mit allen Vereinen beschlossene neue Staffelstärke von 14 Teams in der Kreisoberliga zu kommen, wird es zwei Absteiger in die Kreisliga geben, von dort aber nur einen Aufsteiger.

Auf Wunsch der Vereine wurde noch der Rahmenspielplan für die neue Saison angepasst. So wird der erste Spieltag erst am 5. September ausgetragen. Eine Verschiebung hinter das Ende der Sommerferien wurde vielfach geäußert und ist nun umgesetzt. Gespielt wird dann bis kurz vor Weihnachten. Die Rückrunde beginnt Anfang Februar und soll bis Mitte Juni dauern.

Die Saisoneröffnung steigt am Samstag, 1. August, mit dem "Supercup". Dort spielen der Staffelsieger der Kreis-
oberliga, der SV Germania Roßlau und der Kreispokalsieger, der TSV Rot-Weiß Zerbst, gegeneinander. Spielort ist Roßlau. Im Rahmen dieses Wettbewerbes sollen auch der Fairness-Cup sowie die Prämien für den Kreispokalsieger und den Vizesieger SC Nedlitz verteilt werden.