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Langläufer nach Sturz-Drama nur Siebte im Team-Sprint

19.02.2014, 13:15

Krasnaja Poljana - Tim Tscharnke lag nach dem olympischen Sturz-Drama fassungslos am Boden.

Kurz vor dem Stadion glitt dem Herren-Teamsprint-Duo Tscharnke und Hannes Dotzler eine sichere Medaille aus den Händen, als der deutsche Schlussläufer nach einer Kollision mit Olympiasieger Finnland unsanft in den Schnee purzelte.

"Scheiße", fluchte Tscharnke im Ziel, "das war eine sichere Medaille, die wir nach diesem Auftritt verdient gehabt hätten." Wenige Meter nach der letzten gefährlichen Kurve war der 24-Jährige vom finnischen Schlussläufer Sami Jauhojärvi bedrängt worden und gestürzt. "Ich konnte nicht mehr ausweichen. Mein erster Gedanke war: Jetzt ist es vorbei", schilderte Tscharnke.

Eine gefühlte Ewigkeit schaute er ungläubig dem Finnen und dem Russen Nikita Krjukow, mit denen er ein souveränes Spitzentrio gebildet hatte, hinterher. "Meine Ski hatten sich verhakt und ich war müde. Wenn ich gewusst hätte, was für einen Vorsprung wir hatten, hätte ich mir beim Aufstehen mehr Mühe gegeben", sagte Tscharnke.

Frustriert und ausgelaugt lief er als Siebter ins Ziel, wo die deutsche Mannschaft vergeblich Protest einlegte. Die Jury wies den Protest ab, weil sie nach Studium des Videomaterials keinen Regelverstoß des finnischen Schlussläufers Sami Jauhojärvi feststellen konnte.

"Ich ärgere mich maßlos und bin enttäuscht von der Jury. Das ist eine unfaire Entscheidung", kritisierte Bundestrainer Frank Ullrich. Beim Weltcup im Vorjahr an gleicher Stätte hatte es eine ähnliche Situation gegeben - nur mit umgekehrten Vorzeichen. "Damals wurden wir disqualifiziert, und diese Szene war lange nicht so deutlich wie heute", schimpfte Ullrich.

"Das ist im ersten Moment natürlich ganz bitter. Der Frust ist groß", bekannte Dotzler. Den Sturz seines Lauf-Partners hatte er nicht gesehen. "Ich habe nur ein Raunen gehört und gedacht, da hat es jemanden erwischt. Als die anderen beiden auf die Zielgerade kamen, wusste ich, dass es Tim getroffen hat", berichtete Dotzler.