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Schwimmen Hentke startet Angriff auf die Weltrangliste

Von Daniel Hübner 05.03.2014, 02:20

Magdeburg l Madeline Groves ist plötzlich aufgetaucht und ab sofort auch interessant für Franziska Hentke vom SCM und ihren Trainer Bernd Berkhahn. Die bislang unbekannte Groves ist Australierin, ist 1,80 Meter groß, hat blondes langes Haar. Nun schwamm sie in Sydney die 200 Meter Schmetterling in 2:06,81 Minuten. Und aktuell führt sie damit die Jahresweltrangliste in jener Disziplin an. Interessant ist sie deshab "mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2015", bestätigte Berkhahn. In diesem Jahr ist Hentkes Fokus noch allein auf eine Medaille bei der Europameisterschaft im August in Berlin gerichtet.

2:06,81 Minuten ist 1,06 Sekunden schneller als Hentkes persönlicher Rekord. Und dass sie nun eine ähnliche Zeit am Wochenende bei der 24. Auflage des Gothaer Pokals in der Magdeburger Elbehalle "schmettern" wird, ist eher unwahrscheinlich. Im späten Winter der vergangenen Jahre ist die 24-Jährige nie unter 2:10 Minuten geschwommen. Zumindest diese Serie will sie nun brechen bei ihrem ersten Langbahn-Auftritt in ihrer Paradedisziplin seit der WM 2013 - und zugleich bei ihrem ersten Angriff auf die Jahresbestenliste. Hentke wird von Freitag bis Sonntag insgesamt fünf Strecken absolvieren. Sie ist eine unter 441 Aktiven aus 51 Vereinen, die für 2334 Starts gemeldet haben. "Bei den Frauen sollten wir die Wettkämpfe dominieren", blickte Berkhahn voraus.

Eine dominante Rolle übernahm Hentke bereits vor zwei Wochen bei den Norddeutschen Meisterschaften auf der Langstrecke. Mal abgesehen von ihren Bestzeiten über fünf Kilometer und 1500 Meter Freistil, hat sie vor allem mit ihrem Rekord über 400 Meter Lagen ein Achtungszeichen gesetzt. "Die harten Trainingswochen haben sich ausgezahlt. Ich habe mich gefreut, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt der Saison fast drei Sekunden unter der alten Bestmarke geblieben bin", sagte Hentke. Und nicht nur das: Mit 4:44,99 Minuten blieb sie auch nur eine halbe Sekunde über EM-Norm.

In Anbetracht dieser Entwicklung stellt sich für Athletin und Coach nun die Frage, die derzeitige Nebenstrecke als zweite Hauptdisziplin zu installieren. "Das ist wahrscheinlich", sagte Berkhahn, "aber es ist noch nichts entschieden." Hentke meinte gelassen: "Mein Fokus liegt erst mal auf Schmetterling."

Berkhahn hat seine Athleten ganz unterschiedlich auf das Wochenende vorbereitet. Pokalverteidigerin Johanna Friedrich musste zudem krankheitsbedingt eineinhalb Wochen pausieren. "Aber sie macht einen guten Eindruck im Training. Bei ihr richtet sich alles auf das Höhentrainingslager in Font Romeu (ab 15. März/d. Red.) und auf die deutsche Meisterschaft im Mai aus", erklärte der Coach zu seiner Freistilspezialistin. Die Langstreckler haben an ihren Grundlagen gearbeitet. Dagegen wurde es zum Beispiel für Sprinterin Julia Thiemann und für Marcel Nagy (Rücken) schon spezifischer.

Nagy muss sich unter anderen mit dem Cottbuser Christian Diener, dem Sieger des vergangenen Jahres, auseinandersetzen über die 200 Meter Rücken - und mit Yannick Lebherz aus Potsdam. Die deutsche Spitze ist also auch bei der 24. Auflage des Pokalschwimmens vertreten.