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Weltmeister muss erst Keirin lernen Welte und Bötticher zum Kampfsprint nach Japan

In Japan erfreut sich der Bahnradsport großer Beliebtheit. Im
Kampfsprint Keirin werden ähnlich wie beim Galopprennsport in
Deutschland große Wettumsätze erzielt und gute Gagen gezahlt. In der
neuen Saison sind auch zwei deutsche Top-Sprinter mit am Start und
wollen ihre WM-Erfolge ein wenig "versilbern": Miriam Welte aus
Kaiserslautern und Stefan Bötticher aus Chemnitz.

07.04.2014, 13:50

Chemnitz/Kaiserslautern l Die Vorfreude ist riesengroß. Vier Wochen nach ihrem Doppel-Sieg in Teamsprint und Zeitfahren bei der Bahn-WM in Cali/Kolumbien beginnt für Miriam Welte die nächste große Herausforderung. Auf Einladung der JKA (Japan Keirin Association) tourt Welte fünf Wochen durch Japan und nimmt in Fukushima, Tokio und Kyoto an internationalen Keirin-Rennen teil. Stefan Bötticher, 2013 Doppel-Weltmeister und in diesem Jahr Vize-Weltmeister im Sprint, reist am 13. April nach Japan und bleibt sogar bis Mitte Juni.

"Für mich ist es eine riesengroße Ehre, dass ich nach Japan eingeladen wurde", sagte Welte vor dem Abflug. Zunächst müssen Welte und Bötticher und die weiteren Gaststarter wie Dreifach-Weltmeister Francois Pervis (Frankreich) und Sprint-Europameister Denis Dmitriev (Russland) wie alle Gaststarter in Shuzenji, etwa 140 Kilometer süd-östlich von Tokio, ein paar Tage die "Schulbank" drücken. "Wir werden in der JKA-Rennfahrer-Schule mit den Gepflogenheiten und der Etikette vertraut gemacht", erklärte Bötticher, der sich zur Zeit noch in Spanien vorbereitet.

Nach zwei Wochen Pause hat Welte, die seit kurzem für den 1. FC Kaiserslautern startet, Mitte März wieder mit dem Training begonnen. "Ich denke, dass ich einigermaßen in Form bin, wenn ich nach Japan komme", sagte Welte. Für die 27-Jährige ist der Trip in das "Land der aufgehenden Sonne" so etwas wie eine Bildungsreise: "Ich möchte mich im Keirin einfach weiter entwickeln und hoffe, dass ich in Japan einiges dazulernen kann", sagte Welte. Im Hinterkopf hat die Teamsprint-Olympiasiegerin von 2012 dabei bereits den Einzelstart in Rio 2016.

Neben der sportlichen Entwicklung freut sich Welte auf viele neue Erfahrungen. "Allein fünf Wochen in einem fremden Land werden auf jeden Fall spannend. Ich möchte unbedingt in ein Kloster mit Samurai-Kämpfern und natürlich Tokio kennenlernen", sagte Welte vor der Abreise. Finanziell könnte sich die Reise auch lohnen. "Darüber habe ich mir aber keine Gedanken gemacht. Aber wenn noch etwas bei rumkommt, ist es umso schöner."

Für Bötticher, der Ende April in Seibuen und Mitte Mai in Wakayama seine ersten Keirin-Rennen bestreiten wird, lohnt sich dagegen der Japan-Trip auch finanziell. Zumal der 22-Jährige nach einer kurzen Rückkehr nach Deutschland ab Juli nochmals sechs Wochen in die JKA-Liga nach Japan geht und auch bereits einen Vertrag für 2015 in der Tasche hat. "Ich freue mich sehr. Das wird eine gute Möglichkeit, sich zu präsentieren. Und die Möglichkeit, ein bisschen Geld zu verdienen, haben wir Bahnfahrer auch nicht so oft", sagte Bötticher.