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1. FC Magdeburg In die 3. Liga geht´s durch ein Nadelöhr

Er soll es also richten: Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg hat
gestern im Rahmen einer Pressekonferenz in der MDCC-Arena den neuen
Trainer Jens Härtel (45) vorgestellt.

Von Klaus Renner und Uwe Tiedemann 19.06.2014, 19:55

Magdeburg l Eines wurde schnell klar bei der Fragerunde mit zahlreichen Journalisten: Der Neue ist durch und durch Realist mit klaren, aber keineswegs überzogenen Vorstellungen. Worte wie "schlafender Riese" oder "Traditionsverein, der unbedingt in die 3. Liga gehört" haben schon viele seiner Vorgänger in den Mund genommen, Härtel nicht.

"Die Ziele sind klar definiert, wir gehören in der kommenden Saison zum Favoritenkreis, aber ob ich der Schlüssel zum Erfolg bin, wird man sehen", sagte der 45-Jährige und erklärte, den Werdegang des FCM mit "all seinen Höhen und Tiefen seit 2007, als der Durchmarsch knapp verpasst wurde", intensiv zu verfolgen.

Härtel beschreibt sich weder als Kumpeltyp noch als autoritärer Trainer, sondern von allem ein bisschen. Und er legt Wert auf die Formulierung, dass er ausschließlich die Leistungen eines Sportlers zu bewerten habe. "Der Mensch", so der FCM-Hoffnungsträger, "ist unantastbar." Der gebürtige Sachse aus dem zwischen Leipzig und Chemnitz gelegenen 6000-Einwohner zählenden Städtchen Rochlitz erachtet es als "die Kunst, alle 22 Spieler, nicht nur die elf auf dem Platz, sondern auch jene elf auf der Bank, mitzunehmen". Schließlich sei die 3. Liga, "eine schöne Liga, in der es Spaß machen würde zu spielen". Allerdings, und diese Ansage gibt einen Einblick in Härtels Anforderungen, "benötigen wir für den Aufstieg einen Torwart, der zehn bis zwölf Punkte holt und einen Stürmertyp, der mindestens 20 Tore pro Saison schießt". Es sei "ein extremes Nadelöhr, in die 3. Liga zu kommen, aber es ist eine dankbare und spannende Aufgabe".

Den Konkurrenzkampf auf allen Positionen eröffnete der Coach mit den Worten: "Wille schlägt Talent." Keiner dürfe sich seiner Rolle im Team sicher sein. Härtel erklärte seine Erfahrung als Trainer so: "Jeder Spieler muss jedes Spiel gewinnen wollen. Genau diese Mentalität will ich erzeugen."

Mit der Wahl des neuen Mannschaftsrates, aus dessen Mitte er dann den Kapitän bestimmen wird, will sich Härtel Zeit lassen: "Jetzt kommt es darauf an, dass wir uns gegenseitig besser kennenlernen. Rechtzeitig vor dem ersten Spiel (erster Test am 2. Juli in Calbe/d. Red.) wird die Entscheidung fallen."