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Kanu-Rennsport "Medaille als Dank an den Heimatverein"

Von Klaus Renner 20.08.2014, 03:18

Hamburg/Magdeburg l 440-Mal - beginnend am Mittwochmorgen um 8 Uhr - ertönt auf der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe bei den deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport das Startsignal. Erstmals wieder nach sieben Jahren und insgesamt zum 13. Mal ist die Hansestadt Gastgeber für die Bestenermittlung der deutschen Kanusportler von der Altersklasse 14 bis zur Leistungsklasse.

Der SC Magdeburg ist in Hamburg mit einer 50-köpfigen Abordnung vertreten - Sportlerinnen, Sportler und Trainer. Hinzu kommen zahlreiche Helfer, zumeist Familienangehörige und Eltern, die sich auf dem benachbarten Campingplatz um das Wohl der Magdeburger Meisterschaftsteilnehmer kümmern.

Auf den sportlichen Wert dieser Meisterschaft am Ende einer langen und kräftezehrenden Saison lässt Björn Bach nichts kommen. "Für den Nachwuchs bis zur Altersklasse 17 ist dies der absolute Jahreshöhepunkt, auf den seit Wochen hintrainiert wird. Aber auch für die Athleten der Leistungsklasse hat eine Medaille bei einer deutschen Meisterschaft eine große Bedeutung. Schließlich kann man auf diese Weise seinem Heimatverein etwas Zählbares zurückgeben", sagt der Leiter des Magdeburger Kanu-Bundesstützpunktes, einst selbst Olympia-Silbermedaillengewinner und sechsfacher Weltmeister.

Zahlreiche der 18-jährigen und älteren Kanuten erachten eine Meisterschaft im Anschluss an deren Welt- und Europameisterschaften des Sommers wohl eher als "entspannten Saisonabschluss". Schließlich trifft sich annähernd die komplette deutsche Kanu-Elite zum großen Jahres-Halali. "Ich bin froh, dass die deutschen Meisterschaften in diesem Jahr schon im August stattfinden und nicht erst im September wie 2013", so Bach weiter. Der 38-Jährige beziffert die auf den Verein zukommenden Kosten (Verpflegung, An- und Abreise, Zeltplatzgebühren, Startgeld) für den sechstägigen Aufenthalt in Hamburg mit rund 10 000 Euro.

Am unterhaltsamsten und spannendsten dürften erneut die Wettbewerbe der Mannschaftsboote der Vereine werden. So zeichnet sich bei den Canadiern ein packendes Duell im Zweier zwischen dem frischgebackenen WM-Bronzemedaillengewinner Yul Oeltze zusammen mit Ex-Weltmeister Erik Leue gegen Oeltzes WM-Zweier-Partner Ronald Verch und dem besten Canadierfahrer der Welt, dem Potsdamer Sebastian Brendel, ab. Diese vier werden dann auch in den Canadier-Vierern ihrer Vereine um Meisterschaftsgold paddeln.

2013 gewannen für den SCM u. a. Erik Leue (C I 1000 m), Chris Wendt/Yul Oeltze (C II, 1000 m und 500 m) und die in diesem Jahr erstmals in der Leistungsklasse startende Juniorenmeisterin im Kajak-Einer über 1000 m, Nina Krankenmann die Titel. Bei den Juniorinnen gilt die derzeit beste deutsche Kajakfahrerin Jasmin Fritz (SCM) als erste Titelanwärterin im Einer. Fritz/Krankemann, im Vorjahr deutsche Meister im K II bei den Juniorinnen, gehen diesmal in der Leistungsklasse an den Start.

Ein weiterer Magdeburger wäre mit Sicherheit einer der Anwärter auf einen Meisterschaftstitel, kann aber nicht dabei sein: Der von Detlef Hummelt trainierte Tim Weiß, Jugendmeister 2012 und 2013, vertritt die deutschen Farben bei den World Youth Games in China.