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SCM-Sieg gegen Melsungen Zürück in der Erfolgsspur

Mit einem hart erkämpften Sieg ist der SC Magdeburg vier Tage nach der
Kiel-Pleite wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Am Sonntag bezwang
der Handball-Bundesligist den MT Melsungen mit 37:33 (14:12). Bester
Werfer in der Getec-Arena war Andreas Rojewski mit acht Toren.

10.11.2014, 05:05

Magdeburg | Spätestens mit dem Tor zum 22:19 in der 40. Minute mussten die Magdeburger gewusst haben, dass sie dieses Spiel eigentlich nicht mehr verlieren können. Fabian van Olphen hatte jenen Treffer erzielt, sich dabei gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt - in einer doppelten Unterzahl des SCM. Yves Grafenhorst schrie seinen Kapitän danach wie irre an, die Halle brüllte mit: Magdeburg hatte als erstes Team über den Kampf ins Spiel, zum Rhythmus, sogar in den Rausch gefunden - und außerdem die Vorentscheidung erzwungen. Die Vorentscheidung? "Wir mussten bis in die Schlussphase hinein kämpfen", wiegelte Steffen Stiebler, der Sportliche Leiter des SCM, nach der Schlusssirene ab, "obwohl wir immer mit zwei, drei Toren vorlagen." Für MT-Coach Michael Roth war dagegen mit dieser Szene alles über das Spiel gesagt: "Wenn man keine Torhüterleistung in der zweiten Halbzeit hat und dann in einer doppelten Überzahl ein Tor kassiert, langt das auswärts nicht zum Sieg."

Den Sieg mussten sich die Magdeburger schwer erarbeiten, vor allem nach der Roten Karte, die Jacob Bagersted bereits in der elften Minute nach Foul an Nenad Vuckovic gesehen hatte. Der SCM hatte damit einen wichtigen Abwehr- und Kreisspieler zugleich verloren. "In der Abwehr waren wir heute nicht so gut", meinte SCM-Coach Geir Sveinsson nach dem Spiel. "Wir haben die Partie im Angriff gewonnen." Und in jenem Angriff trug Espen Lie Hansen nach schwierigem Start mit drei technischen Fehlern mit ganz wichtigen Toren zum Erfolg bei: Er traf nämlich zum 11:9 (24.), zum 12:10 und zum 14:11 (29.) und sorgte deshalb für den Pausenvorsprung.

Nach dem Wechsel lief es mit der Roten Karte gegen Melsungens Felix Danner (36./nach Foul an Marko Bezjak) und dem 22:19 durch van Olphen gut bis berauschend für den SCM, den Vorsprung gaben die Gastgeber bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Grafenhorst konnte in seinen Varianten von Linksaußen frei wählen, er traf traumhaft sicher in vier von fünf Versuchen. Andreas Rojewski traf traumhaft sicher von der Siebenmeter-Linie. Und am Ende hatte jeder eingesetzte Feldspieler wenigstens einen Treffer erzielt. 23 Tore in einer Halbzeit - das hat die Getec-Arena schon lange nicht mehr gesehen. Und das alles dank einer "kämpferisch starken Leistung", wie Stiebler noch einmal wiederholte. Und Sveinsson meinte: "Ich glaube, Magdeburg hat heute ein schönes Spiel gesehen." Vor allem hat Magdeburg die 22:34-Pleite von Kiel am Mittwoch schon wieder vergessen.

SCM: Green/Quenstedt - Rojewski 8/4, Musche 3, van Olphen 5, Natek 2, Bagersted 1, Grafenhorst 4, Haaß 2, Bezjak 2, T. Gebala, Weber 5, Jurecki 2, Lie Hansen 3

Melsungen: Appelgren/Sandström - Maric 6, Sellin, Fahlgren 5, Schröder, Hildebrand 3, Danner 2, Boomhouwer, Rnic 1, Allendorf 9/4, Vuckovic 4, M. Müller 3

Schiedrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Bochum). Zuschauer: 5578. Siebenmeter: SCM 6/4 - Melsungen 4/4 . Zeitstrafen: SCM 4- Melsungen 4. Rot: Bagersted (11./grobes Foul) - Danner (36./grobes Foul)