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Trainer Zorniger muss gehen RB Leipzig zieht die Reißleine

RB Leipzig hat sich von Trainer Alexander Zorniger getrennt. Der Coach
hatte den Club von der 4. in die 2. Liga geführt. Für die neue Saison
spielte der 47-Jährige in den Planungen aber keine Rolle mehr.
Stattdessen kursiert der Name des Ex-Mainzers Thomas Tuchel.

12.02.2015, 01:16

Leipzig (dpa) l Nach dem nicht ganz freiwilligen Abgang von Aufstiegscoach Alexander Zorniger ist bei RB Leipzig der Weg für eine mögliche große Lösung mit Thomas Tuchel frei. "Die letzten Schritte waren nicht nur Stagnationen, sondern ein Rückschritt. Unsere Entscheidung, im Sommer den Trainer zu wechseln, ist am Wochenende gereift und wurde auch mit Dietrich Mateschitz besprochen", begründete RB-Sportdirektor Ralf Rangnick am Mittwoch auf einer Pressekonferenz das Ende der zweieinhalbjährigen und durchaus erfolgreichen Ära unter Zorniger.

Der 47 Jahre alte Coach zog sogleich seine Konsequenzen und trat zurück. Eine "einvernehmliche Trennung" sei es gewesen, teilten die Sachsen mit und installierten den bisherigen U-17-Trainer Achim Beierlorzer als Platzhalter für den neuen starken Mann. Dass dies im Sommer der frühere Mainzer Trainer Tuchel ist, wird in Leipzig seit Wochen spekuliert, Rangnick wollte sich an den Gerüchten nicht beteiligen. "Wir wollen und können nicht über mögliche Trainer für die neue Saison sprechen. Das wäre unseriös. Wir werden erst dann etwas bekanntgeben, wenn eine Entscheidung feststeht."

Eine sofortige Verpflichtung Tuchels, der sich eigentlich eine Auszeit für ein Jahr genommen hat, wäre problematisch. Der Vertrag zwischen dem Bundesligisten und dem Coach ist nicht aufgelöst, sondern ruht nur, wie der Mainzer Manager Christian Heidel beim TV-Sender Sky nochmals bestätigte. So kommt vorerst auf Beierlorzer die Aufgabe zu, den Traum von der Bundesliga womöglich schon in diesem Jahr zu realisieren. "Ich denke sicher, dass es möglich ist, in dieser Saison noch aufzusteigen", sagte Beierlorzer.

Nach dem 0:2 beim abstiegsgefährdeten FC Erzgebirge Aue am vergangenen Freitag war bereits mit einer Ablösung Zornigers gerechnet worden, zumal der Sportchef und der Coach seit Wochen nicht mehr auf einer Wellenlänge lagen. "Wenn wir das Ziel erreichen sollten, wird mein Denkmal hier bestimmt nicht kleiner als das des Sportdirektors sein. Trotzdem tut uns Demut nach wie vor gut", hatte Zorniger in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Aue gesagt. Rangnick hatte daraufhin gekontert: "Mit oder ohne Demut: Wenn wir einfach nur die Saison hätten zu Ende spielen wollen, dann hätten wir nix ändern müssen." Dann wäre RB "sicher irgendwo zwischen Platz sechs und zwölf gelandet. Wenn wir uns gut entwickeln, dann ist Platz eins bis drei drin." Gar so forsch war Rangnick am Mittwoch nicht mehr.

Zorniger sagte laut einer RB-Mitteilung: "Es war nach dieser intensiven und erfolgreichen Zeit natürlich nicht einfach, diese Entscheidung zu treffen. Doch aufgrund der mir gegenüber offen kommunizierten Absicht, im Sommer eine Veränderung vorzunehmen, ist es meiner Meinung nach besser, jetzt sofort einen Cut zu machen." Meinung