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FCM-Trainer Wolfgang Sandhowe im Volksstimme-Gespräch: "Nur Klassenerhalt zählt, Zweijahresplan nicht akut"

21.04.2011, 04:28

Die blamable zweite Halbzeit gegen den HFC noch im Hinterkopf, muss Regionalligist FCM am Ostersonntag bei Tabellenführer Chemnitzer FC Farbe bekennen. Dann folgen mit den Spielen gegen Havelse, Türkiyemspor und Braunschweig II die alles entscheidenden Partien um den Klassenerhalt. Volksstimme-Redakteur Klaus Renner bat FCM-Trainer Wolfgang Sandhowe um eine kritische Bestandsaufnahme.

Volksstimme: Sie trainieren das Regionalligateam seit fast fünf Wochen. Was kann die Mannschaft, was kann sie nicht?

Wolfgang Sandhowe: Die Mannschaft ist eine Einheit. Sie geht als kompakte Truppe auf den Platz und hat zuletzt gezeigt, dass sie, das HFC-Spiel ausgenomen, hinten zu null spielen kann. Ich habe den Eindruck, wir sind in der Abwehr stabiler geworden. Andererseits sind wir keine Mannschaft, die kreativ nach vorn oder gar Hurra-Fußball spielt.

Volksstimme: Nach dem 1:3 gegen den HFC hatten Sie gesagt, sie hätten nicht viel Positives mitgenommen. Worauf wollen Sie da am Sonntag beim Chemnitzer FC aufbauen?

Sandhowe: Darauf, dass wir nach dem schnellen 0:2 nicht aufgegeben und Moral bewiesen haben. Die zweite Halbzeit vom vergangenen Wochenende möchte ich vergessen.

Volksstimme: Präsident Fechner hatte nach der HFC-Blamage angekündigt, er wolle mit Ihnen das Spiel auswerten. Was haben Sie ihm geantwortet?

Sandhowe: Ich habe vor allem das Positive, rückblickend auf die letzten Spiele, herausgearbeitet und gesagt, dass wir die gleiche Moral und Leidenschaft wie z. B. gegen Meuselwitz und Kiel in die Waagschale werfen müssen.

Volksstimme: Wie würden Sie die Atmosphäre dieses Gespräches beschreiben?

Sandhowe: Partnerschaftlich, kritisch, konstruktiv.

Volksstimme: Wie beurteilen Sie Fitnesszustand und psychische Situation Ihrer Elf?

Sandhowe: Der Fitnesszustand ist in Ordnung. Ich orientiere das Training an den jeweiligen Spieltagen. Mittwoch ist Hauptbelastung angesagt. Ab Donnerstag trainieren wir dann mehr im taktischen Bereich wie Mittelfeld-Pressing oder Spielaufbau aus der Vie- rerkette heraus. Die Mannschaft ist charakterlich in einem einwandfreien Zustand. Wir müssen es aber schaffen, mit schwierigen Situationen wie dem schnellen 0:2 gegen Halle besser umgehen zu können.

Volksstimme: Wieviele Punkte gewinnt der FCM in den nächsten vier Spielen?

Sandhowe: Ich bin kein Prophet. Wir gehen in jedes Spiel, um zu punkten und denken von Spiel zu Spiel.

Volksstimme: Biran wurde geholt, um Tore zu schießen - bisher erfolglos. Wer stürmt gegen Chemnitz?

Sandhowe: Ich kenne Biran und seine Qualitäten noch von früher, weiß also, was er kann. Mein Prinzip ist: Wer Tore schießt, spielt. Als letzter Stürmer hat Verkic getroffen. Die Besetzung unseres Angriffs mache ich aber vom Abschlusstraining am Sonnabend abhängig.

Volksstimme: Gesetzt den Fall, Sie trainieren auch kommende Saison die Regionalliga-Elf - auf welchen Positionen müssten Verstärkungen her?

Sandhowe: Damit beschäftige ich mich zurzeit nicht. Jetzt ist unser einziges Ziel, die Klasse zu halten.

Volksstimme: Was halten Sie vom vor der Saison ausgegebenen FCM-Zweijahresplan?

Sandhowe: Das ist im Augenblick nicht akut. Erst wenn wir nicht abgestiegen sind, kann man über neue Pläne reden.

Volksstimme: Welche Veränderungen in der Mannschaft wird es im Vergleich zum HFC-Spiel geben?

Sandhowe: Veränderungen wird es auf zwei oder drei Positionen geben. Nach Friebertshäusers Feldverweis ist dessen Verteidigerposition auf jeden Fall frei. Alle anderen können im Training Gas geben und sich ins Startaufgebot spielen.