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Fußball-Europa-League: Leverkusen und Stuttgart mit unterschiedlichen Ausgangspositionen Kälte-Gipfel und Charaktertest für Bundesligisten

17.02.2011, 04:32

Charkow/Lissabon (dpa). Kältetest für Bayer Leverkusen, Charaktertest für den VfB Stuttgart: Zum Start in die Zwischenrunde der Europa League haben die deutschen Clubs heute ganz unterschiedliche Sorgen. Die Expedition von Bayer Leverkusen zur Partie bei Metalist Charkow wird zur eisigen Härteprüfung mit vielen Unbekannten. Der in der Bundesliga kriselnde VfB Stuttgart tritt bei Benfica Lissabon (19.00/Sat.1) ohne große Illusionen an.

"Das ist eine Top-Mannschaft, die gespickt ist mit Top-Stars und Nationalspielern wie Luisao oder Pablo Aimar", sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia voller Respekt vor Portugals Rekordmeister. "Die sind Favorit."

Jupp Heynckes ist dagegen optimistisch. "Wir werden ein gutes Ergebnis mitbringen", meinte der Bayer-Cheftrainer trotz aller zu erwartenden Widrigkeiten und Temperaturen von minus 15 Grad Celsius in der Ukraine.

Die Werkself ist froh, dass die Partie um vier Stunden vorverlegt wurde, um den für die Nachtstunden vorhergesagten minus 26 Grad zu entgehen. "Für einen Hochleistungssportler wäre das nicht vertretbar und ein Risiko", sagte Heynckes. Schon beim Vorrundentrip zu Rosenborg Trondheim mussten die Bayer-Profis bei minus 17 Grad antreten. "Danach hat die Regeneration der Spieler viel länger gedauert, der Substanzverlust war extrem hoch", berichtete der 65-Jährige, der wieder seine beheizbaren Stiefel im Gepäck hat.

Heynckes hofft dennoch, dass seine seit neun Europacup-Partien ungeschlagenen Bayer-Kicker einen kühlen Kopf behalten und unversehrt bleiben. In Charkow muss er einmal mehr auf den um seine Form kämpfenden Ballack verzichten, kann aber auf den in dieser Saison überragenden Chilenen Arturo Vidal bauen.

Für den VfB wird die ohnehin schwierige Aufgabe gegen den portugiesischen Tabellenzweiten Benfica im Estádio da Luz durch die jüngsten Ereignisse noch komplizierter. Das deprimierende 1:4-Debakel gegen Nürnberg hat das eh schon angeknackste Selbstvertrauen weiter reduziert.

Zudem haben sich die Personalprobleme durch den kurzfristigen Ausfall von Stürmer Pawel Pogrebnjak (Rippenbruch) und die fehlende Freigabe für den japanischen Neuzugang Shinji Okazaki potenziert. Und der Zoff mit dem starrsinnigen Stürmer Ciprian Marica, den die Verantwortlichen wegen dessen Egoismus aus dem Kader und Mannschaftstraining verbannt haben, sorgte für weitere Unruhe.