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Gewichtheben: Albanisches Talent stemmt für Samswegen Jugendweltmeister Tabaku ist neuer Hoffnungsträger

Von Klaus Renner 25.02.2011, 05:32

Samswegen. Ein 21-Jähriger ist neuer Hoffnungsträger bei Gewichtheber-Bundesligist SSV 1884 Samswegen. Der mehrfache albanische Landesmeister Ervis Tabaku, Jugendwelt- und Junioren-Europameister, ist auf bestem Weg, zum Publikumsliebling im "Stärksten Dorf der Welt" zu werden. Mit 154 Punkten zuletzt trotz noch nicht völlig überstandener Verletzung bester Samsweger beim Heimsieg über den Berliner TSC, setzt der Abiturient im Bördedorf die lange Tradition von Weltklasse-Athleten wie Superschwergewichts-Doppel-Olympiasieger Alexander Kurlovich (Weißrussland) und dem Olympiadritten Stefan Botew (Bulgarien) fort.

Mit dem letzten Auswärts-Wettkampf morgen beim AC Neuhardenberg endet ein zweiter mehrwöchiger Aufenthalt des Albaners in Samswegen, wo er täglich von Lutz Witzel trainiert und von Fördervereins-Mitglied Henrik Damann umsichtig betreut wird.

Am Sonntag, sein Visum endet, reist Tabaku in seine Heimat zurück – Anlass zu den gestrigen Vertragsverhandlungen. Fördervereins-Vize Siegfried Bärhold sagte anschließend: "Ervis kehrt Anfang September, rechtzeitig vor Beginn der neuen Saison, nach Deutschland zurück. Bis dahin haben wir jetzt Zeit, unsere Hausaufgaben zu machen."

Samswegens Sportlicher Leiter Wolfgang Weber unterstreicht ebenfalls sein Interesse: "Ervis kann uns in Zukunft eine große Hilfe sein. Ich würde eine weitere Zusammenarbeit begrüßen."

Der steht nach Bärholds Bekundungen "nichts Unlösbares" im Wege. Größtes Problem für den ebenso sympathischen wie intelligenten Tabaku sind seine fehlenden Deutschkenntnisse, doch Damann, der ihm jeden Wunsch von den Augen abliest, berichtet: "In seinem Hotelzimmer beschäftigt er sich abends und zwischen den Trainingseinheiten mit der deutschen Sprache." Außerdem lebt er in der Börde alles andere als isoliert. Zweimal täglich kann er trainineren, zwischendurch lässt ihm Physiotherapeut Udo Krüger seine Künste angedeihen. Der Kontakt zu seinen jüngeren Mannschaftskameraden geht inzwischen bis zu gemeinsamen Diskobesuchen.

"Die Samsweger bemühen sich sehr um mich, und ich werde im September zurückkehren, um mich hier in den Dienst der Mannschaft zu stellen", meint Tabaku, der den aus Albanien stammenden und für Griechenland startenden dreifachen Gewichtheber-Olympiasieger Pyrros Dimas als sein sportliches Vorbild ansieht. Olympia 2012 kommt für das Talent noch ein wenig zu früh. Aber Olympia 2016 in Rio de Janeiro hat der Samsweger Hoffnungsträger voll im Visier.