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Handball: SCM empfängt heute TBV Lemgo Es wird laut: 6000 Fans wollen das "Big-Point-Match" sehen

Von Daniel Hübner 19.03.2011, 05:33

Magdeburg. Kaum anzunehmen, dass die jüngsten Vermutungen über einen Trainerwechsel beim TBV Lemgo am Saisonende diese Mannschaft verunsichern könnte: Die "Neue Westfälische" will jedenfalls erfahren haben, dass der derzeitige Coach des Handball-Bundesligisten, Volker Mudrow, zum Saisonende seinen Stuhl räumt, dafür soll Dirk Beuchler (derzeit noch Coach des Zweitligisten Post Schwerin) künftig den Verjüngungsprozess vorantreiben.

Mudrow hat indes nach einem schwierigen Saisonstart aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Holger Glandorf, Sebastian Preiß und Christoph Theuerkauf seine Mannschaft wieder in die Nähe der Europacup-Plätze geführt – und zum viertbesten Auswärtsteam der Liga außerdem. Der SC Magdeburg ist daher gewarnt, wenn er heute in der heimischen Bördelandhalle gegen Lemgo antritt (Anwurf: 19 Uhr).

Wie wichtig diese Partie tatsächlich für die Kontrahenten ist, haben TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe in einem Interview und SCM-Trainer Frank Carstens in der gestrigen Pressekonferenz klar definiert. "Es ist das letzte Mal, dass wir selbst Einfluss darauf haben, ob ein direkter Konkurrent die Punkte bekommt oder nicht", so Carstens. Ein direkter Konkurrent im Kampf um Platz sieben, den der SCM hält. Genauso sieht es Zerbe: "Das wird ein Big-Point-Match, das wir für uns entscheiden müssen." Magdeburg liegt drei Punkte vor Lemgo (Platz neun) bei einem Spiel mehr.

Carstens erinnert sich gerne an das Hinspiel, das seine Schützlinge mit 27:25 gewonnen hatten. "Eine der besten Saisonleistungen" attestierte er nicht zuletzt der Offensive, die "ballverantwortungsbewusst" gehandelt und letztlich eine optimale Rückkehr in die Positionsabwehr vorbereitet hatte. Ebenso gelang es, das "sehr schnelle Umkehrspiel auf Angriff" zu unterbinden. Das wird auch heute eine Hauptaufgabe sein – gegen eine 6-0 oder eine 5-1 mit zentralem oder versetztem Spieler, das sind die Systeme, die Lemgo vorrangig zelebriert. Und Torgefahr strahlt der TBV von allen Positionen aus.

Die Vorbereitung darauf gestaltete sich schwierig. Die Länderspielpause wurde genutzt, um "an Athletikkomponenten zu arbeiten und an Varianten, das war auch dringend nötig". Mit Bartosz Jurecki (Länderspiel und Knieprobleme) und Kjell Landsberg (Muskelfaserriss im Hüftbereich) fehlten beide Kreisläufer, die ihren Einsatz gegen Lemgo aber "mehr als wollen". In dieser Woche trainierte Alexander Kübler von den Youngsters mit, er wird sich zumindest erwärmen, falls schon vor dem Anwurf bei den etatmäßigen Akteuren nichts mehr geht. Carstens muss zugleich im Abwehrmittelblock umstellen, auch dort spielen Landsberg und Jurecki immer eine entscheidende Rolle, diese übernimmt Bennet Wiegert.

Vielleicht kann man vom Kader und dem unterschiedlichen Etat beider Vereine her tatsächlich eine Favoritenstellung der Gäste ausmachen, aber die lässt sich mit dem Heimrecht gut relativieren: "Das Publikum werden wir mit Sicherheit brauchen", weiß Carstens. 6000 Besucher sind bereits registriert. Es wird heute Abend laut in der Bördelandhalle.