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Markus Richwien Ein "Börde-Fuchs" begeistert Berlins Handballfans

31.05.2011, 04:37

Von Manfred Hönel

Berlin. Im Berliner Fuchsbau war am Sonntag die Hölle los: Konfettiregen, 1000(!) Liter Freibier., Rock bis die Ohren schmerzten. Die Berliner feierten mit den Fans beim letzten Heimspiel ihre Handball-Saison der Superlative. Am Sonnabend nun könnten die Hauptstädter beim Spiel gegen den SC Magdeburg sogar noch einen draufpacken. Denn bei einem Remis oder gar einem Sieg in der Bördelandhalle wäre man direkt für die Champions League qualifiziert. Doch Füchse-Manager Bob Hanning baut vor: "Egal ob wir in Magdeburg gewinnen oder verlieren. Hinter uns liegt die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte."

Den Höhenflug verdanken die Füchse auch zwei Magdeburgern. Neben Nationaltorwart Silvio Heinevetter ist das vor allem auch Markus Richwien. Vor fünf Jahren stieß dieser als unbeschriebenes Blatt aus Magdeburgs zweiter Garnitur zu den Füchsen. Heute lohnt sich ein Besuch beim Bundesligisten schon allein wegen des "Börde-Fliegers". Seine Sprungwürfe mit Toren aus schier unglaublichem Winkel sind nicht allein Handball, das ist schon Artistik. Der 26-jährige gelernte Bankkaufmann freut sich über die Ovationen und erklärt seine Flugshow am Wurfkreis: " Ich trainiere weder Judo noch Artistik. Meine Sprungwürfe entstehen aus der Situation. Das Abrollen nach dem Wurf ist Selbstschutz, um Verletzungen zu vermeiden." Am Sonntag konnte der Linkshänder einen Bretterknaller nicht ganz verhindert. Er verletzte sich am Ellenbogen, wurde länger auf der Bank behandelt, kam dann aber wieder ins Spiel zurück ...

Bereits im Vorjahr musste der "fliegende Fuchs" wochenlang wegen Kniebeschwerden pausieren. "Das Training fehlte mir lange Zeit, inzwischen bin ich aber wieder richtig gut drauf", sagt der Rechtsaußen, der zur Weltauswahl gehörte, die zum Jahreswechsel in New York zu einem Demonstrationsspiel weilte. Auch Bundestrainer Heiner Brand wurdeerneut auf den schnellen Fuchsaufmerksam. Richwien gehört schon einmal zum Nationalteam, fiel dann aber wieder durch den Rost: "Ich habe meine ersten Spiele in der EM-Qualifikation gut hinbekommen. Ich rechne fest damit, dass ich weiter zum Nationalteam eingeladen werde. Die EM im nächsten Januar in Serbien ist mein Ziel."