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Bob: Machata-Team mit Chancen auf Gesamtsieg im Zweier und Vierer / Endlich Pause für Bredau Mit festgezogenem Bolzen kehrt der Erfolg zurück

Von Daniel Hübner 01.02.2011, 05:37

Halle. Endlich Pause, zurück zu Hause in Halle, mehr Zeit für sich, aber auch für ein optimales Training, das Andreas Bredau auf seiner Weltcup-Tour nicht immer hat, weil es ihm an den entsprechenden Möglichkeiten fehlt. Dem Burger sollten mit Blick auf die Bob-Weltmeisterschaften in Königssee (14. bis 27. Februar) mehrere Ruhephasen gegönnt werden.

Zum Beispiel in Winterberg bei der Europameisterschaft, zum Beispiel am Wochenende in St. Moritz, als er nur im Vierer von Manuel Machata (SC Potsdam) starten sollte. In beiden Fällen endete sein zwangsläufiger Einsatz, den Machata so wollte oder der aufgrund eines verletzungsbedingten Ausfalls nötig wurde, mit einem Sieg – das nennt man eine glückliche Fügung. Der EM-Titel im Vierer ist der bislang größte Erfolg für den Anschieber Bredau, am Sonnabend kehrte er mit Machata im kleinen Schlitten zurück in die Erfolgsspur – nachdem ein Bolzen festgezogen wurde. Nach dem Saisonauftakt in Whistler (Kanada) war es der zweite Triumph der beiden.

Der Bob ist eine Wissenschaft für sich. Er besteht aus einem Vorder- und einem Hinterboot, die durch einen Bolzen miteinander verbunden sind. Im Dezember in Lake Placid (USA) "hatte Manuel im Zielauslauf einen kleinen Unfall", berichtete Bredau. Der Schlitten kam zur FES nach Berlin, wurde repariert, dennoch lockerte sich ein Bolzen. "Damit verschob sich das Vorderboot so, wie es nicht sein sollte", resümierte der 26-Jährige. Machata hatte nie ein schlechtes Gefühl nach seinen Fahrten, zu den besten Zeiten reichte es dennoch nicht. Die Mechaniker behoben das Problem – prompt fuhren Machata und Bredau mit ihrem Sieg im schönen Natureiskanal von St. Moritz bis auf 18 Punkte im Gesamtweltcup an den führenden Alexander Subkow (Russland) heran.

Von der Weltcup-Spitze ist indes der Machata-Vierer kaum noch zu verdrängen, obwohl in St. Moritz "eben einmal nicht alles zusammenpasste", erklärte Bredau. Auf der weniger anspruchsvollen Bahn "muss man wie ein Strich runterkommen" – jeder Fehler wird bestraft. Für das Team reichte es diesmal zu Platz drei, es führt in der Gesamtwertung mit 115 Zählern Vorsprung auf Steven Holcomb (USA).

Bredau hat nun wirklich Pause. Den Weltcup in Cesana (Italien) lässt er am Wochenende aus. Dafür reist er am kommenden Montag nach Königssee zum WM-Training. Bundestrainer Christoph Langen hat es sich so gewünscht.