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Fußball-Bundesliga: HSV-Angreifer Guerrero flippt aus Die Bayern zeigen sich gegen Schalke wahrhaft meisterlich

06.04.2010, 05:21

Die Fußball-Bundesliga steht vor einem furiosen Finale ihrer 47. Saison, Bayern München vor dem 22. Titelgewinn. "Wir sind mit Abstand die beste deutsche Mannschaft", tönte ein wieder mal lautstarker Bayern-Präsident Uli Hoeneß nach dem 2:1 des Van-Gaal-Starensembles beim gestürzten Tabellenführer Schalke 04.

Düsseldorf (dpa). Der "Big point" rückte die Hoheitsverhältnisse wieder zurecht und zeigte der Konkurrenz die Grenzen auf. Komplett daneben war Paolo Guerrero: Nach dem 0:0 seines Hamburger SV gegen Hannover 96 warf der augenscheinlich provozierte Peruaner einem Zuschauer eine Trinkflasche an den Kopf. "Das ist völlig inakzeptabel. Es wird entsprechende Konsequenzen geben", sagte Vereinsboss Bernd Hoffmann.

Aus dem Titelrennen ist ein Zweikampf geworden: Die Bayern liegen vcr dem Schlussakkord mit 59 Punkten einen Zähler vor Felix Magaths Schalkern. Bayer Leverkusen (53) hat sich fast verabschiedet, das 2:3 bei Eintracht Frankfurt weckt schlimme Erinnerungen: "Der Zug nach vorn ist abgefahren, jetzt müssen wir alles dafür tun, dass wir Dritter werden", meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor dem Duell mit den Bayern am Samstag.

Bundestrainer Joachim Löw hat in der nicht endenden Begnadigungsdebatte um Kevin Kuranyi auch über die Ostertage kein glückliches Bild abgegeben. Das beharrliche Schweigen lässt Raum für Spekulationen und wird dem DFB-Chefcoach mittlerweile als Sturheit oder gar Schwäche ausgelegt. Ausgerechnet Sportdirektor Matthias Sammer – bislang nicht als Freund des Bundestrainers in Erscheinung getreten – sprang Löw nun zur Seite. "Er trifft die Entscheidung, die gilt es zu akzeptieren", sagte Sammer. Auch die überraschende Abstinenz des Bundestrainers beim Topspiel auf Schalke wollte Sammer nicht monieren.

Hinter dem Top-Quartett ist eine heftige Auseinandersetzung um die Teilnahme am internationalen Geschäft entbrannt. Bremen (48), Hamburg (45), der VfB Stuttgart (44) nach dem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach, Frankfurt (44) und Titelverteidiger VfL Wolfsburg (43) nach der 4:0-Gala gegen 1899 Hoffenheim wittern ihre Chance. Erbittert wird auch um die Torjäger-Krone gefightet: Wolfsburgs Edin Dzeko schloss mit seinen zwei Treffern gegen Hoffenheim zu Schalkes Kevin Kuranyi und Leverkusens Stefan Kießling auf. Kuranyi war gegen die Bayern zum 18. Mal erfolgreich, auch Kießlings Doppelpack war beim 2:3 in Frankfurt zu wenig.

In Berlin nimmt unterdessen ein kleines Fußball-Wunder seinen Lauf. Das 3:0 von Hertha BSC bei desolaten Kölnern machte aus dem einst hoffnungslos abgeschlagenen Tabellenletzten einen Kandidaten auf den Relegationsplatz. Neuntbestes Rückrundenteam sind die Berliner schon, der Rückstand auf den an Position 16 liegenden Aufsteiger SC Freiburg (25 Punkte nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum) beträgt lediglich drei Zähler. Hannover (24), Bochum und der 1. FC Nürnberg (beide 28) müssen gleichfalls noch mächtig bangen. Dem "Club" gelang mit dem 2:0 gegen den FSV Mainz 05 allerdings ein bedeutender Schritt Richtung unteres Mittelfeld.

In Gelsenkirchen machten die Bayern vor großer Kulisse schnell alles klar und beendeten vorerst die Schalker Phantasien, nach 52 Jahren wieder einmal den Titel erobern zu können. Franck Ribéry und Thomas Müller (25./26.) bescherten den Münchnern ein 2:0, das sich die Mannschaft auch nach dem Platzverweis von Hamit Altintop nicht nehmen ließ. "Ich glaube, dass es ein ziemlicher Schock für Schalke ist, wenn man so nah dran ist und dann gegen zehn Mann praktisch keine Torchance hat. Dann gibt das einen ziemlichen Stich", befand Hoeneß. Magath: "Nach so einem Spiel braucht keiner mehr von der Meisterschaft anzufangen." Meinung