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Handball-Länderspiele gegen die Schweiz / Bundestrainer Brand fordert : "Demut und Bescheidenheit"

19.03.2010, 04:51

Stuttgart ( dpa ). Heiner Brand wird des Mahnens nicht müde. Fast schon gebetsmühlenartig predigt der Handball-Bundestrainer, was zuletzt bei der mit Platz zehn enttäuschenden EM ganz offensichtlich wurde – der Weltmeister von einst ist keine Top-Nation mehr. " Wir sind nicht mehr der Weltmeister von 2007, sondern die Mannschaft von 2010 ", sagte der 57-Jährige nach den beiden Test-Länderspielen gegen die Schweiz, die mit einem Remis ( 26 : 26 ) und einem Sieg ( 34 : 26 ) viel Schatten, aber auch Licht zeigten. Weltklasse – das sind andere. Deutschland gehört nicht mehr dazu. Doch die Ansprüche von einst sind geblieben. Zumindest von außen.

Aber Brand wäre nicht Brand, würde er nicht ständig Sinn für die Realität fordern. " Wir müssen mehr Demut und Bescheidenheit an den Tag legen ", meinte der Weltmeister von 1978. Kein Sieg fällt der Auswahl des Deutschen Handballbundes ( DHB ) mehr in den Schoß. Alles muss hart erarbeitet werden, auch gegen vermeintlich kleine Gegner. " Von der Klasse der Franzosen, Kroaten oder Spanier sind wir weit entfernt ", bekannte Brand nicht zum ersten Mal. Aber : " Da wollen wir wieder hin. " Und er will seinen Teil dazu beitragen. " Mein Job ist nach wie vor reizvoll. Ich will die Spieler auch im Training an neue Aufgaben heranführen, um ihren Leistungsstand zu verbessern ", meinte Brand, der noch einen Vertrag bis 2013 hat.

Auf der konsequenten Suche nach Alternativen ließ Brand gegen die Schweizer acht EM-Akteure zu Hause. Einige von ihnen, wie der bei der EM in die Kritik geratene Kapitän Michael Kraus, fehlten verletzungsbedingt. Brand gab unter anderen dem im ersten Spiel starken Kreisläufer Jacob Heinl, Junioren-Weltmeister Patrick Groetzki, Steffen Weinhold und Mathias Flohr sowie dem kurz vor der EM ausgebooteten Weltmeister Dominik Klein erneut ein Chance. Ob einer von ihnen in seinen Fokus gerückt ist, offenbarte Brand nicht. " Die, die jetzt fehlen, gehören weiter dazu. Jeder muss sich über Leistung anbieten, und dann werden wir sehen, wen ich nominiere. "