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Laut ARD-Sendung " Fakt " fünf Profis mit 55 000 Euro bestochen Burghausener Spiele unter Manipulationsverdacht

17.03.2010, 04:52

Frankfurt / Main ( SID ). Der frühere Fußball-Zweitligist Wacker Burghausen soll in den größten Wett- und Manipulationsskandal in der Geschichte des europäischen Fußballs verwickelt sein. Nach einem Bericht der ARD-Sendung " Fakt " seien zwei Spiele aus der Abstiegssaison 2006 / 07 verschoben worden.

Dabei gehe es um die Partien bei der SpVgg Greuther Fürth am 1. Oktober 2006 ( 1 : 4 ) und bei Erzgebirge Aue am 16. Februar 2007 ( 0 : 3 ).

Der frühere Wacker-Torhüter Uwe Gospodarek wehrte sich gestern vehement gegen Manipulationsvorwürfe. Die Unterstellungen seien aus der Luft gegriffen. " Ich habe mir nichts vorzuwerfen, das kann ich auch beeiden. Meine eidesstattliche Erklärung liegt bei meinem Anwalt, ich werde das juristisch klären lassen. Ich wurde weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft angehört ", sagte Gospodarek, der mittlerweile beim Bundesligisten Hannover 96 unter Vertrag steht.

Auch Ex-Präsident Kurt Gaugler beteuerte seine Unschuld. " Ich wusste von nichts und habe auch nichts geahnt. Ich hatte den Spielern nach dem Hoyzer-Skandal sogar ausdrücklich verboten zu wetten. "

Der Grund dafür : Gaugler hatte mitbekommen, dass mehrere Spieler regelmäßig im örtlichen Wettbüro gewesen seien. Gänzlich ausschließen wollte er mögliche Vergehen seiner damaligen Profis aber nicht. " In der heutigen Zeit weiß man ja nie ", sagte Gaugler, der Mitglied des DFB-Vorstands und des DFL-Aufsichtsrates ist.

Auch der DFB reagiert auf die neuen Vorwürfe. Gestern ließ der Verband der ermittelnden Staatsanwaltschaft Bochum Unterlagen wie Spielberichtsbögen der verdächtigten Partien und Manuskripte der ARD-Sendung zukommen. " Diese Spiele sind aber schon Bestandteil der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum ", sagte ein DFBSprecher. Ob der Kontrollausschuss des DFB seinerseits Ermittlungen aufnehmen wird, wird von den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft abhängen.

Ein bulgarischer Wettpate hatte ausgesagt, dass vier Feldspieler mit jeweils 10 000 Euro und ein Torhüter mit 15 000 Euro bestochen worden sein sollen. Zugleich sollen die Spieler selbst Wetten in Höhe von 30 000 Euro platziert haben. " Das hatte zweierlei Vorteile für uns. Wir mussten nicht so viel Geld investieren in die Spieler, und zweitens waren die in der Pflicht, das zu machen, denn sie haben ja mitgewettet ", so der Bulgare.