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Kanu-Rennsport: Weltcup in Szeged SCM-Vizeweltmeister Wend ist prominentester Deutscher

Von Klaus Renner 28.05.2010, 07:18

Magdeburg. Unterschiedlicher verteilt als derzeit im Deutschen Kanu-Verband (DKV) könnten die Aufgaben in einem Sportverband kaum sein. Denn während sich die Rennsport-Elite im Bundes-Leistungszentrum Kienbaum auf die mit viel Spannung erwartete Qualifikation für die Auswahlboote zu den Höhepunkten der Saison vorbereitet, schickt der DKV seine 19-köpfige "zweite Reihe" in den heute im ungarischen Szeged beginnenden zweiten Weltcup.

Prominentester deutscher Starter in Szeged ist mit Chris Wend ein SCM-Athlet. Der 22-jährige Europameister im Vierer-Canadier und Vizeweltmeister des Vorjahres geht am Wochenende im Einer über 200 m ins Rennen. Zusammen mit dem Potsdamer Kurt Kuschela will sich Wend im Zweier-Canadier über 500 m mit der Weltspitze messen.

Wend, der nach Problemen mit seiner Schulter Trainingsrückstand hatte, ist am Mittwoch aus dem fast zweiwöchigen Trainingslager mit der U-23-Nationalmannschaft in Schwerin direkt ins ungarische Kanu-Mekka gereist. Gestern sagte er gegenüber der Volksstimme: "Meine Schulter ist okay. Ich konnte die letzten zwei Wochen im Trainingslager in Schwerin voll mittrainieren. Im Einer ist alles offen. Unser Zweier läuft ganz gut. Mal sehen, wie wir uns beim Weltcup gegen die Weltspitze behaupten können."

"Die jungen Leute haben die Chance, sich in Szeged mit den Besten der Welt zu messen. Das wird vor der U-23-EM vom 29. Juli bis 1. August in Moskau noch einmal eine große Herausforderung sein", erläutert Chefbundestrainer Reiner Kießler die Anforderungen an die deutschen Weltcup-Starter, und er fährt fort: "Ich hoffe, dieser attraktive Einsatz motiviert unseren Nachwuchs besonders. Schließlich müssen wir bei der U-23-EM von einem ähnlich hohen Leistungsniveau ausgehen."

Der deutsche Teamleiter Stefan Ulm legt sich da schon konkreter fest: "Wer bei der U-23-EM vorn mitmischen will, sollte beim Weltcup schon das A-Finale anstreben."

Erst beim dritten Saison-Weltcup vom 4. bis 6. Juni in Duisburg schlägt für die erfolgshungrige deutsche Rennsport-Spitze die Stunde der Wahrheit. Dann wird auf der Wedau, der WM-Strecke von 2007, entschieden, wer die schwarz-rot-goldenen Farben bei den Europameisterschaften im nordspanischen Trasona (2. bis 4. Juli) und bei den Welttitelkämpfen in Poznan (19. bis 22. August) vertritt.

Die vier SCM-Top-Kanuten die Olympiasieger Conny Waßmuth und Andreas Ihle sowie Vorjahres-Weltmeister Erik Leue und der wiedererstarkte Sören Schust trainieren dieser Tage mit der deutschen Nationalmannschaft in Kienbaum für den Heim-Weltcup in Duisburg.